215. Am gleichen Abend fand, eine Stunde später, ein Gespräch statt, das nicht ohne Folgen bleiben sollte. Frau Casparius kam zu Onkel Folter, der hinter seinem Ladentisch saß und eine englische Zeitung überflog. »Ich habe mit Ihnen zu reden«, erklärte sie.
Er stand langsam auf. Die Füße taten ihm weh.
»Wir kennen einander seit fünf Jahren, nicht wahr?«
»Jawohl, gnädige Frau. Als Sie das erstemal bei uns waren, wohnten gerade die akademischen Skiläufer im Hotel.« Das klang etwas anzüglich.
Sie lächelte, griff in ihre kleine Brokattasche und gab ihm ein Bündel Banknoten. »Es sind fünfhundert Mark«, erklärte sie obenhin. »Ich habe die Summe gerade übrig.«
Er nahm das Geld. »Gnädige Frau, verfügen Sie über mich!«
Sie holte eine Zigarette aus dem goldenen Etui. Er gab ihr Feuer. Sie rauchte und blickte ihn prüfend an. »Hat sich eigentlich noch keiner der Gäste über Herrn Schulze beschwert?«
»O doch«, sagte er. »Man hat sich wiederholt erkundigt, wieso ein derart abgerissen gekleideter Mensch ausgerechnet in unserem Hotel wohnt. Dazu kommt ja noch, dass sich der Mann im höchsten Gradeunverschämt aufführt. Ich selber hatte heute Nachmittag einen Auftritt mit ihm, der jeder Beschreibung spottet.«
»Diese Beschreibung wäre zudem überflüssig«, erklärte sie. »Ich saß am Nebentisch. Es war skandalös! Sie sollten sich eine solche Unverfrorenheit nicht bieten lassen. Das untergräbt den guten Ruf Ihres Hotels.«
216. Der Portier zuckte die Achseln (швейцар пожал плечами). »Was kann ich dagegen tun, gnädige Frau (а что я могу поделать, сударыня;
»Hören Sie zu (послушайте)! Mir liegt daran, dass Herr Schulze umgehend verschwindet (я заинтересована в том, чтобы господин Шульце немедленно исчез). Die Gründe tun nichts zur Sache (причины к делу не относятся).«
Er verzog keine Miene (швейцар и бровью не повел;
»Sie sind ein intelligenter Mensch (Вы разумный человек;
»Und was soll praktisch geschehen (а что должно практически произойти = что нужно сделать)?«