Er ruft die erste herein in das riesige Chefzimmer, bittet sie mit einer einladenden Geste, Platz zu nehmen, und fragt sie dann: „Wie viel ist zwei und zwei?“
Die erste Bewerberin besinnt sich einen Augenblick und sagt dann: „Vier.“
„Danke!“ sagt der Headhunter mit einem Blick zum Chef, und dann zu der Dame: „Danke, warten Sie bitte draußen!“
Er ruft die zweite herein. Wieder bittet er sie, Platz zu nehmen; wieder stellt er die Frage, wie viel zwei und zwei sei.
Wieder überlegt die Aspirantin einen Augenblick, um dann „zweiundzwanzig“ zu antworten. Und der Headhunter bittet sie ebenfalls, draußen im Vorzimmer zu warten.
Er ruft die dritte auf und herein. Auch ihr stellt er, nachdem er sie eingeladen hat, sich zu setzen, die gleiche Frage: „Zwei und zwei?“
Auch sie überlegt einen Augenblick und antwortet dann: „Es kommt darauf an. Zwei und zwei, das kann vier sein! Das kann aber auch zweiundzwanzig sein!“ Auch bei der dritten Kandidatin bedankt sich der Headhunter, auch sie bittet er, draußen zu warten.
Dann sagt er zu dem Chef, der eine Sekretärin sucht: „Sie sehen, ich habe Ihnen drei mögliche Besetzungen für den verantwortungsvollen Posten, den Sie zu vergeben haben, vorgeführt. Die erste, Sie werden es bemerkt haben, ist eine Realistin. Sie weiß, dass zwei und zwei vier ist -nicht mehr und nicht weniger. Die zweite Bewerberin ist, wenn ich das so ausdrücken darf, eher utopisch veranlagt; eine Romantikerin. Sie zieht aus zwei und zwei die größtmögliche Summe, nämlich zweiundzwanzig. Und nun zu der dritten. Sie ließe sich, und das werden Sie sicher bemerkt haben, als eine äußerst tolerante, um nicht zu sagen, kompromissbereite Mitarbeiterin charakterisieren. Sie weiß -und das Leben hat es sie gelehrt -dass zwei und zwei vier ergibt. Vier und nichts anderes. Auf der anderen Seite weiß sie, dass wir auch zum Hoffen, zum Träumen fähig und berechtigt sind. Zwei und zwei -muss das immer und unter allen Umständen vier sein? Darf das nicht auch mal, zweiundzwanzig sein?“
Pause ...
Илья Михайлович Франк , Илья Франк , Фридрих Дюрренматт , Яков Александрович Унфангер , Яков Унфангер
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