«Man könnte sich vorstellen, die Grundrente sei nur der Gewinn des Capitals, welches der Eigenthümer zur Verbesserung des Bodens benuzt hat. …Es giebt Fälle, wo die Grundrente dieß zum Theil sein kann… aber der Grundeigenthümer fordert 1) eine Rente selbst für die nicht verbesserte Erde und was man als Interesse oder Gewinn auf die Verbesserungskosten betrachten kann, ist meistens nur eine Zuthat \ Addition zu dieser primitiven Rente, 2) überdem sind diese Verbesserungen nicht immer mit d[en] fonds der Grundeigenthümer gemacht, sondern manchmal mit denen des Pächters: nichtsdestoweniger, wenn es sich darum handelt die Pacht zu erneuern, verlangt der Grundeigenthümer gewöhnlich eine solche Erhöhung der Rente, als wenn alle diese Verbesserungen mit seinen eignen fonds gemacht wären. 3) Ja er verlangt manchmal selbst eine Rente für das, was durchaus unfähig der geringsten Verbesserung durch Menschenhand ist.»
Smith führt als Beispiel für leztern Fall das Salzkraut (Seekrapp – salicorne) an, «eine Art von Seepflanze, welche nach der Verbrennung ein alkalisches Salz giebt, womit man Glas, Seife etc machen kann. Es wächst in Großbrittannien, vorzüglich in Schottland an verschiednen Plätzen, aber nur auf Felsen, die unter der Ebbe und Fluth liegen, (hohen Fluth, marée) 2mal des Tags durch die Seewellen bedeckt sind und deren Produkt also niemals durch die menschliche Industrie vermehrt worden ist. Dennoch verlangt der Eigenthümer eines solchen Grundstücks, wo diese Art von Pflanze wächst, eine Rente, ebenso gut wie von Getreideboden. In der Nähe der Inseln von Shetland ist das Meer ausserordentlich reich. Ein grosser Theil ihrer Einwohner ||II| lebt vom Fischfang. Um aber Gewinn vom Meerprodukt zu ziehn, muß man eine Wohnung auf dem benachbarten Lande haben. Die Grundrente steht im Verhältniß nicht zu dem, was der Pächter mit der Erde, sondern zu dem, was er mit der Erde und dem Meer zusammen machen kann.»
«Man kann die Grundrente als das Produkt der
«Die
«Von den 3 produktiven Klassen ist die der Grundeigenthümer diejenige, der ihre Revenu weder Arbeit noch Sorge kostet, sondern der sie so zu sagen von selbst kömmt, und ohne daß sie irgend eine Einsicht oder einen Plan hinzu thut.»
Wir haben schon gehört, daß die Quantität [der] Grundrente von dem Verhältniß der
Ein andres Moment ihrer Bestimmung ist die
«Die Rente wechselt nach der
«Sind Ländereien, Minen, Fischereien von gleicher Fruchtbarkeit, so wird ihr Produkt im Verhältniß zur Ausdehnung der Capitalien stehn, welche man zu ihrer Cultur und Exploitation anwendet, wie zu der mehr ||III| oder minder geschickten Weise der Anwendung der Capitalien. Sind die Capitalien gleich und gleichgeschickt angewandt, so wird das Product im Verhältniß zur natürlichen Fruchtbarkeit der Ländereien, Fischereien und Minen stehn.» t. II, p. 210.
Diese Sätze von Smith sind wichtig, weil sie bei gleichen Productionskosten und gleichem Umfang die Grundrente auf die grössere oder kleinere Fruchtbarkeit der Erde reduciren; also deutlich die Verkehrung der Begriffe in der Nationalökonomie bewiesen, welche Fruchtbarkeit der Erde in eine Eigenschaft des Grundbesitzers verwandelt.
Betrachten wir aber nun die Grundrente, wie sie sich im wirklichen Verkehr gestaltet.
Die Grundrente wird festgesezt durch den