«Da die Menschen, wie alle Thiere, sich im Verhältniß zu ihren Subsistenzmitteln vermehren, so giebt es immer mehr oder weniger Nachfrage nach Nahrung. Die Nahrung wird immer einen grössern oder kleinern ||VI| Theil von Arbeit kaufen können, und es werden sich immer Leute aufgelegt finden, etwas zu thun, um sie zu gewinnen. Die Arbeit, welche die Nahrung kaufen kann ist zwar nicht immer gleich der Arbeit, die von ihr subsistiren könnte, wenn sie auf die ökonomischste Weise vertheilt wäre und dieß wegen der zuweilen hohen Arbeitssalaire. Aber die Nahrung kann immer so viel Arbeit kaufen, als sie nach der Taxe, auf welche diese Arbeitsart gewöhnlich im Lande steht, Arbeit subsistiren machen kann. Die Erde producirt fast in allen möglichen Situationen mehr Nahrung als zur Subsistenz aller Arbeit nöthig, welche dazu beiträgt, diese Nahrung auf den Markt zu bringen. Das Mehr dieser Nahrung ist immer mehr als hinreichend, um mit Gewinn das Capital zu ersetzen, welches diese Arbeit in Bewegung sezt. Also bleibt immer etwas, um dem Grundeigenthümer eine Rente zu geben.» t. I, p. 305, 6. Smith. «Die Grundrente zieht nicht nur ihren ersten Ursprung von der Nahrung, sondern auch wenn ein anderer Theil des Erdproduktes in der Folge dazu kömmt, eine Rente abzuwerfen, so verdankt die Rente diese Zufügung von Werth dem Wachsthum der Macht, welche die Arbeit erlangt hat, um Nahrung zu produciren, vermittelst (au moyen) der Cultur und Verbesserung der Erde.» p. 345, t. I. Smith. «Die Nahrung d[es] Menschen reicht also immer zur Zahlung der Grundrente aus.» t. I, p. 337. «Die Länder bevölkern sich nicht im Verhältniß der Zahl, welches ihr Product kleiden und logiren kann, sondern im Verhältniß dessen, was ihr Product nähren kann.» Smith. t. I, p. 342.
«Die 2 größten menschlichen Bedürfnisse nach der Nahrung sind Kleidung, Logie, Heitzung. Sie werfen meistens eine Grundrente ab, nicht immer nothwendig.» t. I, ib. p. 338.|
|VIII| Sehn wir nun, wie der Grundeigenthümer alle Vortheile der Gesellschaft exploitirt.
1) «Die Grundrente vermehrt sich mit der Bevölkerung.» Smith. t. I, p. 335.
2) Wir haben schon von Say gehört, wie die Grundrente mit Eisenbahnen, etc mit der Verbesserung und Sicherheit und Vervielfachung der Communikationsmittel steigt.
3) «Jede Verbesserung im Zustand der Gesellschaft strebt entweder direkt oder indirekt, die Grundrente zu steigern, den Realreichthum des Proprietärs zu erhöhn, d.i. seine Macht, fremde Arbeit oder ihr Product zu kaufen. …Die Zunahme in Verbesserung der Ländereien und der Cultur strebt direkt dahin. Der Theil d[es] Proprietärs am Product vermehrt sich nothwendig mit der Vermehrung des Products. …Das Steigen in dem Realpreiß dieser Arten von Rohstoffen, z.B. das Steigen im Preiß des Viehs strebt auch direkt dahin die Grundrente zu steigern und in einer noch stärkeren Proportion. Nicht nur vermehrt sich der Realwerth des Theils des Grundeigenthümers, die reale Macht, die ihm dieser Theil auf fremde Arbeit giebt, nothwendig mit dem Realwerth des Products, sondern auch die Grösse dieses Theils im Verhältniß zum Totalprodukt vermehrt sich mit diesem Werth. Nachdem der Realpreiß dieses Produkts gestiegen ist, erfordert es keine grössere Arbeit, um geliefert zu werden und um das angewandte Capital sammt seinen gewöhnlichen Gewinnen zu ersetzen. Der übrigbleibende Theil des Products, welcher dem Grundeigenthümer gehört, wird also in Bezug auf das Gesammtprodukt viel grösser sein als er vorher war.» Smith, t. II, p. 157 – 59. |
|IX| Die grössere Nachfrage nach Rohprodukten und daher die Erhöhung des Werths kann theils aus der Vermehrung der Bevölkerung und der Vermehrung ihrer Bedürfnisse hervorgehn. Aber jede neue Erfindung, jede neue Anwendung, welche die Manufactur von einem bisher gar nicht oder wenig gebrauchten Rohstoff macht, vermehrt die Grundrente. So ist z.B. die Rente der Kohlengruben mit den Eisenbahnen, Dampfschiffen etc ungeheuer gestiegen.
Ausser diesem Vortheil, den der Grundeigenthümer von der Manufactur, den Entdeckungen, der Arbeit zieht, werden wir gleich noch einen andern sehn.
4) «Die Arten von Verbesserungen in der Productivkraft der Arbeit, welche direkt darauf zielen, den Realpreiß der Manufacturprodukte zu erniedrigen, streben indirekt dahin, die reale Grundrente zu erhöhn. Gegen Manufacturprodukt vertauscht nämlich der Grundeigenthümer den Theil seines Rohstoffes, der seine persönliche Consumtion überschreitet oder den Preiß dieses Theils. Alles was den Realpreiß der ersten Art von Product vermindert, vermehrt den Realpreiß der 2ten. Dieselbe Quantität von Rohprodukt entspricht von nun an einer grössern Quantität von Manufacturprodukt und der Grundeigenthümer findet sich befähigt, eine grössere Quantität von Bequemlichkeits, Schmuck und Luxussachen sich zu verschaffen.» Smith, t. II, p. 159.