Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

»A Micheal bheanaichte«, murmelte er. Heiliger Michael, beschütze ihn. Er hatte nichts gegen MacKenzie, aber wäre es seine Entscheidung gewesen, hätte er Ian nicht gegen den Mann eingetauscht. Doch es war Ians Entscheidung gewesen, nicht seine, und damit war die Angelegenheit erledigt.

Er verdrängte den Schmerz über Ians Verlust, trat hinter einen Baum, öffnete seine Hose und urinierte. Wenn Claire ihn jetzt sähe, würde sie mit Sicherheit wieder eine ihrer neunmalklugen Bemerkungen darüber machen, wie Hunde und Wölfe bei ihrer Heimkehr ihr angestammtes Territorium markierten. Nichts da, erwiderte er ihr im Geiste, warum soll ich auf den Berg steigen, um dort die Lage im Abort noch zu verschlimmern? Dennoch, so gesehen war es sein Territorium, und wenn es ihm gefiel, darauf zu pinkeln … er ordnete seine Kleider und fühlte sich jetzt ruhiger.

Er hob den Kopf und sah sie auf dem Pfad aus dem Garten kommen, die Schürze mit Karotten und Rübchen gefüllt. Ein Windstoß ließ die letzten Blätter des Kastanienhains mit Lichtfunken durchsetzt in einem gelben Tanz um sie herum wirbeln.

Einem plötzlichen Impuls folgend, trat er tiefer in den Wald und begann, sich umzusehen.

Normalerweise beachtete er nur jenen Teil der Vegetation, der von Pferd oder Mensch unmittelbar verzehrt werden konnte, sich als Brett oder Bauholz eignete oder derart mit Dornen übersät war, dass er ein Hindernis darstellte. Doch als er seine Umgebung jetzt unter ästhetischen Gesichtspunkten betrachtete, war er selbst überrascht über die Vielfalt, die er vorfand.

Halb gereifte Gerstenstängel, die Samenkörner aufgereiht wie der Zopf einer Frau. Eine trockene, zerbrechliche Pflanze, die aussah wie der Spitzensaum eines Unterrocks. Ein Blaufichtenzweig, gespenstisch grün und kühl zwischen den getrockneten Pflanzen, hinterließ duftendes Harz an seinen Fingern, als er ihn vom Baum abriss. Ein Zweig mit glänzenden, trockenen Eichenblättern, die ihn an ihr Haar erinnerten, Schattierungen von Gold, Braun und Grau. Und ein Stück von einer roten Kletterpflanze, das er wegen seiner schönen Farbe pflückte.

Gerade noch rechtzeitig; sie bog schon um die Ecke des Hauses. Gedankenverloren ging sie in weniger als einem Meter Abstand an ihm vorbei, ohne ihn zu sehen.

»Sorcha«, rief er leise, und sie drehte sich um, die Augen erst gegen die Strahlen der sinkenden Sonne zusammengekniffen, dann groß und golden vor Überraschung über seinen Anblick.

»Willkommen zu Hause«, sagte er und hielt ihr den kleinen Strauß aus Blättern und Zweigen hin.

»Oh«, sagte sie. Sie blickte erneut erst das Sträußchen an, dann ihn, und ihre Mundwinkel bebten, so als wollte sie lachen oder weinen, sei sich aber nicht ganz sicher, welches von beidem. Dann streckte sie die Hand aus und nahm ihm die Pflanzen ab. Ihre kleinen Finger waren kalt, als sie seine Hand streiften.

»Oh, Jamie, sie sind wundervoll.« Sie stellte sich auf die Zehen und küsste ihn, warm und salzig, und er wollte mehr, doch sie huschte schon ins Haus davon, die albernen Blumen an die Brust geklammert als seien sie aus Gold.

Er fühlte sich angenehm verlegen, und geradezu albern zufrieden mit sich selbst. Ihr Geschmack lag immer noch auf seinem Mund.

»Sorcha«, flüsterte er und begriff, dass er sie einen Augenblick zuvor so genannt hatte. Wie seltsam; kein Wunder, dass sie überrascht gewesen war. Es war ihr Name auf Gälisch, aber er hatte sie noch nie so gerufen. Er liebte ihre Fremdheit, das Englische an ihr. Sie war seine Claire, seine Sassenach.

Und doch war sie in dem Augenblick, als sie an ihm vorbei ging, Sorcha. Es bedeutete nicht nur »Claire« – sondern auch Licht.

Er holte tief und zufrieden Luft.

Plötzlich hatte er Heißhunger auf etwas Essbares und auf sie, doch er machte keine Anstalten, ins Haus zu hasten. Manche Arten von Hunger waren schön, die Vorfreude auf die Befriedigung genauso angenehm wie diese selbst. Hufgetrappel und Stimmen; die anderen waren endlich da. Er verspürte auf einmal das Bedürfnis, noch ein paar Minuten in seiner friedlichen Einsamkeit zu verweilen, doch zu spät – in Sekundenschnelle war er von Konfusion umgeben, von den Schreien aufgeregter Kinder und den Rufen abgelenkter Mütter, der Begrüßung der Neuankömmlinge, dem geschäftigen Treiben des Abladens, dem Abzäumen der Pferde und Maultiere, um dann Futter und Wasser zu holen … und doch bewegte er sich inmitten dieses Babels, als sei er immer noch allein, friedvoll und still im Sonnenuntergang.

Er war daheim.

Es war vollkommen dunkel, als endlich alles geordnet war, man auch das kleinste der wilden Chisholmkinder eingefangen und zum Abendessen ins Haus geschickt hatte, das Vieh für die Nacht versorgt war. Er folgte Geoff Chisholm in Richtung des Hauses, doch dann fiel er zurück und verweilte noch ein wenig auf dem dunklen Hof.

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