Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

»Das könnte aber passieren«, antwortete Fraser trocken. »Halbbildung bringt Verderben schnell – ein Dummkopf mit einer Klinge in der Scheide an seiner Seite ist weniger in Gefahr als ein Dummkopf der glaubt, er wüsste, was er damit tut.«

»Halbbildung bringt Verderben schnell«, zitierte Roger. »Trink ganz oder gar nicht aus des Wissens Quell. Hältst du mich für einen Dummkopf?«

Jamie lachte überrascht auf.

»Kostproben hüll’n in Nebel dir dein Hirn«, erwiderte er mit dem Rest des Pope’schen Verses. »Nur wer in tiefen Zügen trinkt, bewahrt sich kühl die Stirn. Was den Dummkopf angeht – ich nehme an, man wird nicht schon von dem bloßen Gedanken umnebelt, oder?«

Roger lächelte schwach anstatt einer Erwiderung; er hatte es aufgegeben, sich davon überraschen zu lassen, wie belesen Jamie war.

»Ich werde genug trinken, um einen kühlen Kopf zu bewahren«, sagte er. »Bringst du es mir bei?«

Jamie blinzelte, dann zog er kurz eine Schulter hoch. »Deine Körpergröße ist ein Vorteil, und deine Reichweite auch.« Er musterte Roger erneut von Kopf bis Fuß und nickte. »Aye, du könntest es schaffen.«

Er wandte sich ab und ging auf den nächsten Steinhaufen zu. Roger folgte ihm mit einem merkwürdigen Gefühl der Genugtuung, so als hätte er eine kleine, aber wichtige Prüfung bestanden.

Doch die Prüfung hatte noch gar nicht begonnen. Erst, als sie die neue Säule halb fertig hatten, ergriff Jamie wieder das Wort.

»Warum?«, fragte er, ohne den Blick von dem dicken Stein abzuwenden, den er gerade an seinen Platz schob. Er war zu schwer, um ihn hochzuheben, denn er hatte die Größe eines Whiskyfässchens. Verklumpte Graswurzeln, die der Stein im Lauf seiner langsamen, brutalen Rutschpartie über den Boden ausgerissen hatte, lugten unter ihm hervor.

Roger bückte sich, um sein Gewicht gegen den Stein zu stemmen. Die Flechten auf der Oberfläche des Steins waren rau unter seinen Handflächen, grün und vom Alter verkrustet.

»Ich habe eine Familie zu beschützen«, sagte er. Der Stein bewegte sich widerstrebend und rutschte ein paar Zentimeter über den unebenen Boden. Jamie nickte, erst einmal, dann zweimal; auf der unausgesprochenen »Drei« schubsten sie ihn gleichzeitig an und grunzten vor Anstrengung im Duett. Das Ungetüm hob sich ein Stück, hielt inne, hob sich ganz und plumpste dann mit einem dumpfen Aufprall, der den Boden zu ihren Füßen erzittern ließ, an seinen Platz.

»Wovor denn?« Jamie richtete sich auf und wischte sich mit dem Handgelenk über das Kinn. Er sah auf, wandte den Blick ab und wies mit dem Kinn auf das aufgehängte Schwein. »Gegen einen Panther würde selbst ich nicht gern mit dem Schwert antreten.«

»Oh, aye?« Roger bückte sich und manövrierte einen weiteren, großen Stein in seine Arme. »Man sagt, du hast zwei Bären erlegt – einen davon mit einem Dolch.«

»Aye, nun ja«, sagte Jamie trocken. »Ein Dolch war alles, was ich hatte. Und was den zweiten angeht – wenn es ein Schwert war, dann das des Heiligen Michael, nicht meins.«

»Aye, und wenn du im Voraus gewusst hättest, dass du – äh – mit ihm zusammentreffen würdest – hättest du dich dann nicht besser gewappnet?« Roger ging in die Knie und senkte den Stein vorsichtig an seinen Platz. Er ließ ihn die letzten paar Zentimeter fallen und wischte sich die schmerzenden Hände an seiner Hose ab.

»Wenn ich gewusst hätte, dass ich einem verdammten Bären begegnen würde«, sagte Jamie und platzierte keuchend den nächsten Stein, »hätte ich einen anderen Weg genommen.«

Roger prustete und schob den neuen Stein zurecht, so dass er sich den anderen anpasste. An der einen Seite blieb eine kleine Lücke, so dass er wackelte. Jamie betrachtete sie, ging zu dem Steinhaufen hinüber und hob ein kleines Granitstück auf, das an einer Seite schmaler zulief. Es passte genau in die Lücke, und die beiden Männer lächelten einander spontan zu.

»Meinst du denn, es gibt einen anderen Weg?«, fragte Roger.

Fraser rieb sich mit der Hand über den Mund und überlegte.

»Wenn du den Krieg meinst – dann, aye, das meine ich.« Er blinzelte Roger an. »Vielleicht werde ich ihn finden, vielleicht auch nicht – aber, aye, es gibt einen anderen Weg.«

»Vielleicht.« Er hatte nicht den kommenden Krieg gemeint, und er glaubte auch nicht, dass Jamie ihn gemeint hatte.

»Was aber die Bären angeht …« Jamie stand still da und sah Roger unverwandt an. »Es ist ein großer Unterschied, weißt du, ob man von einem Bären überrumpelt wird – oder ob man ihn jagt.«

Die Sonne hatte sich nach wie vor versteckt, aber das war auch egal. Der Mittag kündigte sich durch Magenknurren an, durch schmerzende Hände; ein plötzliches Gefühl der Erschöpfung in Rücken und Beinen, das sich so pünktlich einstellte wie der Schlag einer Standuhr. Der letzte, große Stein fügte sich an seinen Platz, und Jamie richtete sich schnaufend auf.

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