Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

»Selbst wenn es in der Nähe ist, wird das Tier uns nicht behelligen. Katzen machen nur dann Jagd auf große Beute, wenn sie hungrig sind.« Er warf einen ironischen Blick auf die zerfetzte Flanke des baumelnden Schweins. »So ein fettes Stück besten Schinkens dürfte den Panther wohl vorerst zufriedengestellt haben. Und falls nicht –« Er warf einen bedeutungsvollen Blick auf sein langes Gewehr, das geladen am Stamm eines Hickorybaums lehnte.

Er hielt das Schwein fest, während Jamie es ausweidete, dann wickelte er die stinkende Masse der Eingeweide in das Tuch, das ihr Mittagessen enthalten hatte, während Jamie geduldig ein Feuer aus grünen Stöckchen entfachte, das die Fliegen von dem Kadaver fernhalten sollte. Weil er mit Blut, Unrat und Schweiß beschmiert war und stank, ging Roger über das Feld zu dem kleinen Bach, der am Wald vorbeifloss.

Er kniete sich hin und bespritzte sich mit Wasser. Dabei versuchte er, das Gefühl abzuschütteln, dass er beobachtet wurde. Schon mehr als einmal hatte er beim Durchwandern eines verlassenen Moors in Schottland erlebt, dass ein ausgewachsener Hirsch aus dem Nichts hochschoss und wie von Zauberhand zu seinen Füßen aus der Heide aufsprang. Jamies Worten zum Trotz war ihm nur zu gut bewusst, dass sich jederzeit ein Stück der stillen Landschaft ablösen und in Form donnernder Hufe oder knurrender Fänge zum Leben erwachen konnte.

Er spülte seinen Mund aus, spuckte aus und trank in tiefen Zügen. Seine Kehle war nach wie vor eng, und er zwang das Wasser hindurch. Er spürte immer noch den steifen, kalten Schweinekadaver, sah den verkrusteten Schlamm, die wunden Augenhöhlen, deren Inhalt die Krähen herausgepickt hatten. Seine Schultern überzogen sich mit Gänsehaut, doch die Kälte rührte nicht nur vom Wasser her, sondern auch von seinen Gedanken.

Kein großer Unterschied zwischen einem Schwein und einem Menschen. Haut zu Haut, Staub zu Staub. Ein Hieb, mehr war nicht nötig. Er reckte sich langsam und freute sich an den Resten seines Muskelkaters.

Über ihm in der Kastanie erscholl lebhaftes Krächzen. Die Krähen, schwarze Flecken im gelben Laub, äußerten ihren Unmut über den Raub ihres Festmahls.

»Was sollen wir essen … sieben Tage lang?«, murmelte er vor sich hin und blickte zu ihnen auf. »Nicht das hier … ihr Schurken. Weg mit euch!« Von Abscheu gepackt, hob er einen Stein vom Ufer auf und schleuderte ihn mit aller Kraft in den Baum. Die Krähen flogen kreischend auf, und von grimmiger Genugtuung erfüllt, wandte er sich zum Feld zurück.

Doch sein Magen war unverändert verknotet, und die spottenden Rufe der Krähen hallten in seinen Ohren wider.

Jamie musterte ihn bei seiner Rückkehr kurz, sagte aber nichts. Jenseits des Feldes hing der Schweinekadaver über dem Feuer, und seine Umrisse verschwammen im Rauch.

Sie hatten die Zaunbalken schon zurechtgesägt, aus Kiefernschösslingen, die sie zuvor entwurzelt hatten; die grobrindigen Balken lagen am Waldrand bereit. Allerdings würde der Zaun steinerne Pfosten bekommen; keiner dieser einfachen, zusammengeschusterten Zäune, mit denen die Leute das Wild fernhielten oder ihre Grundstücke eingrenzten, sondern einer, der stabil genug war, um dem Geschubse von Zweihundert-Kilo-Schweinen standzuhalten.

Im Lauf des nächsten Monats würde es an der Zeit sein, die Schweine zusammenzutreiben, die im Wald ausgesetzt lebten und sich mit den Kastanien mästeten, die überall auf dem Boden lagen. Ein paar davon waren sicher wilden Tieren oder Unglücksfällen zum Opfer gefallen, aber wahrscheinlich waren noch fünfzig oder sechzig zur Schlachtung oder zum Verkauf übrig.

Sie arbeiteten gut zusammen, er und Jamie. Sie waren in etwa gleich groß, und jeder von ihnen hatte einen guten Instinkt für die Bewegungen des anderen. Wenn eine Hand gebraucht wurde, war sie da. Doch jetzt war das nicht vonnöten – dieser Teil der Arbeit war der schlimmste, denn sie hatte nichts Interessantes an sich, das die Langeweile hätte mildern können, sie erforderte keinerlei Können, das die Mühsal hätte erleichtern können. Nur Steine, Hunderte von Steinen, die vom lehmigen Boden aufgehoben und zum Feld getragen, gezerrt, geschleift werden mussten, um dort aufgehäuft und zurechtgeschoben zu werden.

Oft unterhielten sie sich bei der Arbeit, nicht aber heute Morgen. Jeder von ihnen blieb bei der Arbeit mit seinen Gedanken allein, stapfte mit seiner endlosen Ladung hin und her. Der Morgen verstrich in Stille, die nur durch das entfernte Rufen der verärgerten Krähen und das Rumpeln und Knirschen der Steine unterbrochen wurde, die auf den wachsenden Haufen plumpsten.

Es musste sein. Er hatte keine andere Wahl. Es war ihm zwar schon lange klar, aber jetzt, da diese vage Aussicht sich zur Realität verhärtete … Roger warf seinem Schwiegervater einen verstohlenen Blick zu. Ob Jamie wohl zustimmen würde?

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