Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

Roger hatte mir nicht viel von ihrer Nacht auf dem Berg erzählt, doch das war auch nicht nötig gewesen; ich hatte schon öfter Männer gesehen, die mit dem Tod an ihrer Seite die Dunkelheit überstanden hatten. Da Jamie seitdem eine Nacht und einen Tag überlebt hatte, war es wahrscheinlich, dass er überleben würde – wenn ich die Entzündung unter Kontrolle bekam. Doch in was für einem Zustand?

Ich hatte noch nie einen Schlangenbiss behandelt, doch ich hatte genügend Lehrbuchillustrationen gesehen. Das vergiftete Gewebe würde absterben und verfaulen; es war gut möglich, dass Jamie den Großteil seiner Unterschenkelmuskeln verlor, was ihn für immer zum Krüppel machen würde – oder schlimmer noch, er konnte Wundbrand bekommen.

Ich musterte ihn verstohlen unter gesenkten Wimpern. Er lag unter einem Berg von Bettdecken und fühlte sich so elend, dass er sich kaum bewegen konnte – und doch war die Linienführung seines Körpers elegant, versprach sie große Kraft. Ich konnte den Gedanken nicht ertragen, ihn zu verstümmeln – und doch würde ich es tun, wenn ich musste. Jamie zum Krüppel zu machen … ihn zu einem hinkenden, einbeinigen Mann zu machen … bei diesem Gedanken verkrampfte sich mein Magen, und der Schweiß brach mir auf meinen blau gefleckten Handflächen aus.

Würde er das wollen?

Ich griff nach dem Becher mit Wasser an Jamies Kopfende und leerte ihn selbst. Ich würde ihn nicht fragen. Rechtmäßig war es zwar seine Entscheidung – doch er war mein, und meine Entscheidung stand fest. Ich würde ihn nicht aufgeben, ganz gleich, was ich tun musste, um ihn zu behalten.

»Bist du sicher, dass es dir gut geht, Pa?« Marsali hatte mein Gesicht beobachtet. Ihre Augen huschten angstvoll zwischen mir und Jamie hin und her. Ich bemühte mich hastig, meinen Gesichtszügen wieder einen Ausdruck der Kompetenz und Ruhe zu verleihen.

Jamie hatte mich ebenfalls beobachtet. Sein Mundwinkel verzog sich.

»Aye, nun ja, zumindest dachte ich das. Aber jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher.«

»Was ist denn los? Fühlst du dich schlechter?«, fragte ich nervös.

»Nein, ich fühle mich prächtig«, log er ungeniert. »Es ist nur so; wenn ich mich verletzt habe, aber kein Grund zur Sorge besteht, schimpfst du immer mit mir wie ein Rohrspatz – aber wenn mein Zustand beängstigend ist, bist du die zärtlichste Frau der Welt. Nun, seit ich heimgekommen bin, hast du mich weder beschimpft noch mir einen einzigen Vorwurf gemacht, Sassenach. Heißt das, du glaubst, dass ich sterbe?«

Er zog eine Augenbraue ironisch hoch, doch ich konnte einen Hauch von echter Sorge in seinen Augen sehen. In Schottland gab es keine Giftschlangen; er konnte ja nicht wissen, was in seinem Bein vor sich ging.

Ich holte tief Luft und legte ihm sacht die Hände auf die Schultern.

»Alter Dummkopf. Auf eine Schlange zu treten! Hättest du nicht aufpassen können, wo du hintrittst?«

»Nicht, während ich hinter einer halben Tonne Fleisch her war«, sagte er lächelnd. Ich spürte, wie die Spannung in den Muskeln unter meinen Händen ein wenig nachließ, und unterdrückte das Bedürfnis, sein Lächeln zu erwidern. Stattdessen funkelte ich ihn an.

»Du hast mir eine Heidenangst eingejagt!« Das zumindest war nicht gelogen.

Die Augenbraue hob sich wieder.

»Meinst du etwa, ich hatte keine Angst?«

»Das kann ich nicht zulassen«, sagte ich bestimmt. »Es kann immer nur einer von uns zur selben Zeit Angst haben, und jetzt bin ich dran.«

Das brachte ihn zum Lachen, obwohl dem Gelächter schnell ein Hustenanfall und eine Schüttelfrostattacke folgten.

»Hol mir einen heißen Ziegel für seine Füße«, sagte ich zu Marsali und deckte ihn schnell wieder zu. »Und gieß kochendes Wasser in die Teekanne und bring mir das bitte.«

Sie hastete in die Küche. Ich blickte aus dem Fenster und fragte mich, ob es Brianna wohl gelungen war, Maden zu finden. Es gab nichts, was eine eiternde Wunde besser reinigte, ohne dem gesunden Gewebe ringsum zu schaden. Wenn ich ihm nicht nur das Leben, sondern auch das Bein retten wollte, brauchte ich mehr als nur die Hilfe der Heiligen Bride.

Während ich mich geistesabwesend fragte, ob es wohl einen Schutzpatron der Maden gab, hob ich eine Ecke der Bettdecke an und warf einen raschen Blick auf meine anderen, wirbellosen Helfer. Gut; ich atmete erleichtert auf. Die Blutegel arbeiteten schnell; sie wurden schon rund. Sie saugten ihm das Blut aus, das aus den geborstenen Kapillargefäßen in das Gewebe seines Beins strömte. Ohne diesen Druck war es möglich, dass seine gesunde Durchblutung rechtzeitig wieder in Gang kam, um Haut und Muskeln am Leben zu erhalten.

Ich konnte seine geballte Faust auf der Tischkante sehen und seinen Schüttelfrost durch meine Oberschenkel spüren, die ich an das Holz gepresst hatte.

Ich nahm seinen Kopf zwischen meine Hände; die Haut seiner Wangen glühte.

»Du wirst nicht sterben!«, zischte ich. »Das lasse ich nicht zu!«

»Das sagt andauernd jemand zu mir«, murmelte er mit geschlossenen, vor Erschöpfung eingesunkenen Augen. »Darf ich dazu vielleicht auch eine Meinung haben?«

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