Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

Ich öffnete die Arzneitruhe und blickte stirnrunzelnd auf das Tablett mit den Sägen und Skalpellen. Ich nahm das kleine Skalpell mit der gebogenen Klinge heraus. Es lag kühl in meinen Fingern. Ich würde ein Debridement durchführen müssen – das abgestorbene Wundgewebe abtrennen und die Hautfetzen und die Laub-, Stoff- und Schmutzpartikel beseitigen müssen; die Männer hatten sein Bein in Schlamm gepackt und ein schmutziges Halstuch darumgebunden. Dann würde ich die Penizillinlösung auf die freigelegte Oberfläche träufeln; ich hoffte, dass das half.

»Das wäre großartig«, sagte Marsali sehnsüchtig. »Ich habe noch nie Stachelschwein gegessen, aber Ian hat mir gesagt, dass es gut schmeckt; die Tiere sind ziemlich fett, und die Stacheln eignen sich gut zum Nähen und für alles Mögliche andere.«

Ich biss mir auf die Lippe, als ich die anderen Klingen betrachtete. Die größte war eine Klappsäge für Feldamputationen, ihr Blatt war über zwanzig Zentimeter lang; ich hatte sie seit Alamance nicht mehr benutzt. Bei dem Gedanken, sie jetzt zu benutzen, brach mir der kalte Schweiß unter den Armen aus und lief mir an den Seiten herunter – aber ich hatte sein Bein gesehen.

»Das Fleisch ist sehr fettig«, sagte Jamie, »aber das ist gut –« Er hielt abrupt inne, um sein Gewicht zu verlagern, und ich hörte sein unterdrücktes Stöhnen, als er sein Bein bewegte.

Ich konnte die einzelnen Schritte der Amputation wie ein Echo in den Muskeln meiner Hände und Unterarme spüren; das mühselige Durchtrennen von Haut und Muskeln, das Knirschen des Knochens, das Reißen der Sehnen, die schlüpfrigen, gummiartigen, blutenden Adern, die in dem durchtrennten Gewebe verschwanden wie … Schlangen.

Ich schluckte. Nein. Dazu würde es nicht kommen. Bestimmt nicht.

»Du brauchst fettiges Fleisch. Du bist ziemlich dünn, a muirninn«, sagte Jamie leise hinter mir. »Zu dünn für eine Frau guter Hoffnung.«

Ich fuhr herum und fluchte erneut lautlos vor mich hin. Ich hatte zwar auch den Eindruck gehabt, aber gehofft, dass ich mich irrte. Drei Babys in vier Jahren! Dazu einen einhändigen Ehemann, der die Männerarbeit der Siedlungsstelle nicht erledigen konnte und die »Frauenarbeit« des Kinderhütens und der Maischebrauerei, die er tun konnte, nicht tun wollte.

Marsali machte ein leises Geräusch, halb Schluchzen, halb Seufzen.

»Woher wusstest du das? Ich habe es noch nicht einmal Fergus gesagt.«

»Das solltest du aber – obwohl er es schon weiß.«

»Hat er dir das gesagt?«

»Nein – aber ich hatte nicht das Gefühl, dass es nur Verdauungsprobleme waren, die ihn auf der Jagd geplagt haben. Jetzt, wo ich dich sehe, weiß ich, was ihn belastet.«

Ich biss mir so fest auf die Zunge, dass ich Blut schmeckte. Funktionierte die Mischung aus Gänsefingerkrautöl und Essig, die ich ihr gegeben hatte, nicht? Oder die Daucosamen? Oder hatte sie sich, wie ich stark vermutete, einfach nicht die Mühe gemacht, eins der Mittel regelmäßig zu benutzen? Nun, es war zu spät für Fragen oder Vorwürfe. Ich fing ihren Blick auf, als sie aufsah, und bewerkstelligte – so hoffte ich – eine ermutigende Miene.

»Och«, sagte sie mit einem zaghaften Lächeln. »Das schaffen wir schon.«

Die Blutegel erwachten langsam und reckten ihre Körper wie lebende Gummibänder. Ich schlug die Bettdecke von Jamies Bein zurück und drückte die Egel sanft auf das geschwollene Gewebe rings um die Wunde.

»Es sieht schlimmer aus, als es ist«, sagte ich beruhigend, als ich hörte, wie Marsali bei dem Anblick spontan nach Luft schnappte. Das stimmte zwar, doch die Realität war schlimm genug. Die Ränder der Schnittwunden waren schwarz verkrustet, klafften jedoch immer noch auseinander. Anstatt sich wie bei einer normalen Heilung zu versiegeln und zu granulieren, begannen sie, sich aufzulösen, und aus dem frei gelegten Gewebe sickerte Eiter. Die Haut rings um die Wunden war drastisch angeschwollen, schwarz verfärbt und mit unheimlichen, roten Streifen durchzogen.

Ich biss mir auf die Lippen und runzelte die Stirn, während ich mir mein Bild von der Lage machte. Ich wusste nicht, was für eine Schlange ihn gebissen hatte – nicht, dass mir dieses Wissen ohne Gegengift viel genutzt hätte –, doch es war offensichtlich, dass sie über ein starkes, hämolytisches Gift verfügte. In seinem ganzen Körper waren kleine Blutgefäße geplatzt und hatten zu bluten begonnen – im Körperinneren wie unter der Haut – und in der Nähe der Wunde auch ein paar große.

Sein Fuß und der Knöchel waren auf der verletzten Seite immer noch warm und rosa – oder vielmehr rot. Das war insofern ein gutes Zeichen, als es bedeutete, dass der Blutkreislauf im Inneren des Beins noch intakt war. Das Problem war, die Durchblutung in der Nähe der Wunde zu verbessern, und zwar hinreichend, um ein massives Absterben und Ablösen des Gewebes zu verhindern. Die roten Streifen machten mir große Sorgen; es konnte zwar sein, dass sie nur eine Folge der Blutergüsse waren, jedoch war es wahrscheinlicher, dass sie die ersten Anzeichen einer Sepsis waren – einer Blutvergiftung.

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