Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

»Wohin möchtet Ihr es haben, Madame?«, fragte er höflich. Die Männer waren in Gelächter ausgebrochen und hatten sich ihm dann unter verlegenen Blicken und resigniertem Achselzucken angeschlossen und ihren Anweisungen Folge geleistet.

Brianna hatte Roger erst überrascht, dann dankbar angesehen und die Sache dann energisch – und mit bemerkenswertem Resultat – in die Hand genommen. Es begann gerade erst, dunkel zu werden, und das Tier war beinahe vollständig zerlegt, das Fleisch an sämtliche Haushalte von Fraser’s Ridge verteilt. Sie kannte jeden, kannte die Anzahl der Münder in jeder Blockhütte, und teilte Fleisch und Innereien gleich beim Zerlegen des Tiers ein. Nicht einmal Jamie hätte es besser hinbekommen, dachte ich und spürte eine warme Welle des Stolzes auf meine Tochter.

Ich blickte zum Tisch hinüber, wo Jamie in Decken gepackt lag. Ich hatte ihn nach oben ins Bett umlagern wollen, doch er hatte darauf bestanden, unten zu bleiben, wo er wenigstens hören konnte, was vor sich ging, wenn er es schon nicht sah.

»Sie haben ihn fast fertig zerlegt«, sagte ich und trat zu ihm, um ihm die Hand auf den Kopf zu legen. »Brianna hat ihre Sache großartig gemacht«, fügte ich hinzu, um uns beide abzulenken.

»Hat sie das?« Seine Augen waren halb geöffnet, starrten jedoch fiebrig vor sich hin; er befand sich in jenem traumgetränkten Dämmerzustand, in dem sich in der wabernden, heißen Luft über dem Feuer Schatten winden. Doch bei meinen Worten kehrte er langsam ins Hier und Jetzt zurück, und sein Blick traf den meinen, mit schweren Lidern, aber klar, und er lächelte schwach. »Das ist gut.«

Sie hatten das Fell zum Trocknen aufgespannt, die gewaltige Leber in Scheiben geschnitten, um sie kurz anzubraten, den Darm eingeweicht, um ihn zu säubern, die Schinken in den Räucherschuppen gebracht, einen Teil des Fleisches zum Trocknen in Streifen geschnitten und das Fett ausgelassen, um es zu Seife und Talgkerzen zu verarbeiten. Wenn sie ganz vom Fleisch befreit waren, würde man aus den Knochen Suppe kochen und sie zur Knopfherstellung verwahren.

Die begehrten Hufe und Hörner standen ganz unauffällig auf meiner Arbeitsfläche. Murdo Lindsay hatte sie mir gebracht; ich vermutete, dass man sie mir stillschweigend als Trophäen überließ. Die Gallenblase hatte ich auch bekommen, obwohl das einfach nur aus Gewohnheit geschehen war; es wollte sie sonst niemand haben, doch man ging allgemein davon aus, dass ich für nahezu jedes Naturprodukt eine medizinische Verwendungsmöglichkeit hatte. Sie war grünlich, ungefähr so groß wie meine Faust, und neben dem Satz abgetrennter, schlammiger Hufe sah sie ziemlich gruselig aus.

Ganz Fraser’s Ridge hatte sich auf die Neuigkeit hin eingefunden – selbst Ronnie Sinclair hatte sich von seiner Küferwerkstatt am Fuß des Berges aufgemacht –, und inzwischen war von dem Büffel kaum noch mehr übrig als ein sauber gepicktes Skelett. Ich fing den schwachen Duft von gebratenem Fleisch auf, von brennendem Hickoryholz und Kaffee, und ich öffnete das Fenster ganz, um die appetitlichen Gerüche hereinzulassen.

Ein kalter Windstoß trug das Knistern des Feuers und Gelächter zu mir. Im Sprechzimmer war es warm geworden, und die kalte Luft, die zum Fenster hereinkam, brachte meinen erhitzten Wangen eine angenehme Abkühlung.

»Hast du Hunger, Jamie?«, fragte ich. Ich selbst war kurz vor dem Verhungern, wenn es mir auch erst auffiel, als ich das Essen roch. Ich schloss die Augen, atmete ein und ließ mich vom herzhaften Duft gebratener Leber mit Zwiebeln beleben.

»Nein«, sagte er, und es klang schläfrig. »Ich habe keinen Appetit.«

»Wenn du kannst, solltest du vor dem Einschlafen etwas Suppe essen.« Ich wandte mich um, strich ihm das Haar aus dem Gesicht und sah ihn leicht stirnrunzelnd an. Ich hatte den Eindruck, dass seine Röte ein wenig nachgelassen hatte – doch im unsicheren Licht von Feuer und Kerze war es schwer zu sagen. Wir hatten ihm so viel Honigwasser und Kräutertee eingeflößt, dass seine Augen nicht länger vor Flüssigkeitsmangel eingesunken waren, doch seine Kinn- und Wangenknochen standen spitz vor; er hatte seit über achtundzwanzig Stunden nichts mehr gegessen, und sein Fieber verbrauchte immense Energiemengen und zehrte an seinem Muskelgewebe.

»Braucht Ihr vielleicht noch Wasser, Ma’am?« Lizzie erschien in der Tür. Sie sah ungewöhnlich zerzaust aus und hatte Jemmy fest im Arm. Sie hatte ihr Häubchen verloren, und ihr feines, helles Haar hatte sich aus seinem Knoten gelöst; Jemmy hatte eine dicke Faust voll davon gepackt und zerrte heftig daran. Sie kniff bei jedem Ruck die Augen zu.

»Mama-Mama-Mama«, sagte er in einem zunehmenden Jammerton, an dem man deutlich ablesen konnte, dass er das schon seit einiger Zeit sagte. »Mama-Mama-MAMA!«

»Nein, ich habe genug; danke, Lizzie. Schluss damit, junger Mann«, sagte ich. Ich ergriff Jemmys Hand und löste seine dicken Fingerchen mit Gewalt aus Lizzies Frisur. »Wir ziehen niemanden an den Haaren.« Hinter mir erklang in dem Deckennest auf dem Tisch ein leises Glucksen.

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