Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

»Das glaubt man aber nicht, wenn man dich so ansieht, Sassenach.«

»Mm?« Ich wandte den Kopf und starrte ihn im ersten Moment verständnislos an, dann folgte ich seiner Blickrichtung mit der Hand. Tatsächlich, auch meine Haube war irgendwie abhandengekommen, und mein Haar stand ab wie Brombeergestrüpp. Durch das Wort »Haar« aufmerksam geworden, ließ Jemmy von Lizzies feinen Locken ab, um sich zu mir herüberzubeugen und seine Faust in meine Haare zu krallen.

»Mama-Mama-Mama-Mama …«

»Pfui«, sagte ich ärgerlich und streckte die Hand aus, um ihn von mir loszueisen. »Lass los, du kleines Monster. Und wieso bist du überhaupt noch nicht im Bett?«

»MAMA-MAMA-MAMA …«

»Er will seine Mutter«, erklärte Lizzie überflüssigerweise. »Ich habe ihn schon ein Dutzend Mal in sein Bettchen gesteckt, aber sobald ich ihm den Rücken zukehre, klettert er wieder heraus. Ich konnte ihn nicht –«

Die Haustür öffnete sich, ein kräftiger Luftzug ließ die Glut in meinem Kohlebecken rauchend aufflammen, und ich hörte das Tapsen nackter Füße auf den Eichendielen im Flur.

Der Ausdruck »blutig bis zu den Augenbrauen« war mir zwar nicht neu, doch gesehen hatte ich so etwas noch nie, zumindest nicht fern eines jeden Schlachtfeldes. Briannas Augenbrauen waren unsichtbar, denn sie waren so rot, dass sie in der Maske aus Unrat verschwanden, die ihr Gesicht bedeckte. Jemmy betrachtete sie genau und verzog seinen Mund zu einer Miene skeptischer Bestürzung. Es fehlte nicht viel, und er hätte lauthals losgejammert.

»Ich bin’s, Kleiner«, versicherte sie ihm. Sie streckte eine Hand nach ihm aus, hielt aber inne, bevor sie ihn berühren konnte. Er weinte zwar nicht, vergrub aber das Gesicht an Lizzies Schulter und weigerte sich zu glauben, dass diese apokalyptische Vision auch nur das Geringste mit der Mutter zu tun hatte, nach der er noch vor ein paar Minuten so lautstark verlangt hatte.

Brianna ignorierte sowohl die Zurückweisung ihres Sohnes als auch die Tatsache, dass sie auf dem ganzen Boden Fußabdrücke hinterließ, die zu gleichen Teilen aus Blut und Schmutz bestanden.

»Sieh mal«, sagte sie und hielt mir ihre geschlossene Faust entgegen. Ihre Hände waren mit getrocknetem Blut verkrustet, ihre Fingernägel schwarze Halbmonde. Sie rollte ehrfürchtig ihre Finger auseinander, um mir ihren Schatz zu zeigen, eine Handvoll winziger, sich windender, weißer Würmer, die mein Herz aufgeregt schlagen ließen.

»Sind es die richtigen?«, fragte sie ängstlich.

»Ich glaube schon, lass mich nachsehen.« Ich schüttete hastig die feuchten Blätter des Kräutertees auf einen kleinen Teller, um den Würmern eine vorübergehende Bleibe zu schaffen. Brianna setzte sie sanft auf den zerrupften Blättern ab und trug den Teller zu meinem Mikroskop hinüber, als sei er mit Goldstaub gefüllt anstatt mit Maden.

Ich ergriff einen der Würmer mit der Kante meines Fingernagels und legte ihn auf einen Objektträger, wo er sich auf der vergeblichen Suche nach Nahrung wand. Ich bat Brianna, mir noch eine Kerze zu bringen.

»Ein Maul mit einem Darm, sonst nichts«, murmelte ich, während ich den Spiegel so kippte, dass er das Licht auffing. Es war zu düster zum Mikroskopieren, doch für diesen Zweck reichte es möglicherweise gerade eben. »Kleiner Nimmersatt.«

Ich blinzelte mit angehaltenem Atem durch den wackeligen Sucher und bemühte mich angestrengt, etwas zu sehen. Einfache Schmeißfliegen- und Fleischfliegenlarven hatten einen gut sichtbaren Streifen auf dem Körper, Schraubenwürmer hatten zwei. Die Streifen waren dünn und mit bloßem Auge nicht zu sehen, doch sie waren sehr wichtig. Schmeißfliegenmaden fraßen Aas, und nur Aas – totes, verwesendes Fleisch. Schraubenwürmer gruben sich in das lebende Fleisch und verzehrten die lebendigen Muskeln und das Blut ihrer Wirte. Nicht gerade das, was man gern mit einer frischen Wunde in Berührung brachte.

Ich schloss das eine Auge, damit sich das andere auf die beweglichen Schatten im Inneren des Suchers einstellen konnte. Der dunkle Zylinder des Madenkörpers wand sich zuckend in alle Himmelsrichtungen. Ein Streifen war deutlich zu sehen. War da ein zweiter? Ich kniff das Auge zusammen, bis es zu tränen begann, konnte aber sonst nichts sehen. Ich atmete die Luft aus, die ich angehalten hatte, und entspannte mich.

»Herzlichen Glückwunsch, Pa«, sagte Brianna und trat an Jamies Seite. Er öffnete ein Auge, welches Briannas Gestalt mit einem sichtlichen Mangel an Begeisterung musterte. Sie hatte sich für die Metzgersarbeit bis auf das knielange Hemd ausgezogen, war von Kopf bis Fuß mit dunklen Blutflecken übersät, und der Musselin klebte ihr an diversen Stellen am Körper.

»Oh, aye?«, sagte er. »Wozu denn?«

»Die Maden. Das warst du«, erklärte sie. Sie öffnete ihre andere Hand und brachte einen formlosen Metallklecks zum Vorschein – eine zerschmetterte Gewehrkugel. »Die Maden saßen in einer Wunde auf seiner Kruppe – und die Kugel habe ich unter ihnen aus dem Loch ausgegraben.«

Ich lachte genauso erleichtert wie belustigt.

»Jamie! Du hast ihn in den Hintern geschossen?«

Перейти на страницу:

Похожие книги

Неудержимый. Книга XXIII
Неудержимый. Книга XXIII

🔥 Первая книга "Неудержимый" по ссылке -https://author.today/reader/265754Несколько часов назад я был одним из лучших убийц на планете. Мой рейтинг среди коллег был на недосягаемом для простых смертных уровне, а силы практически безграничны. Мировая элита стояла в очереди за моими услугами и замирала в страхе, когда я брал чужой заказ. Они правильно делали, ведь в этом заказе мог оказаться любой из них.Чёрт! Поверить не могу, что я так нелепо сдох! Что же случилось? В моей памяти не нашлось ничего, что могло бы объяснить мою смерть. Благо, судьба подарила мне второй шанс в теле юного барона. Я должен снова получить свою силу и вернуться назад! Вот только есть одна небольшая проблемка… Как это сделать? Если я самый слабый ученик в интернате для одарённых детей?!

Андрей Боярский

Приключения / Самиздат, сетевая литература / Попаданцы / Фэнтези
Мой Щенок
Мой Щенок

В мире, так похожем на нашу современную реальность, происходит ужасное: ученые, пытаясь создать «идеального солдата», привив человеку способности вампира, совершают ошибку. И весьма скудная, до сего момента, популяция вампиров получает небывалый рост и новые возможности. К усилиям охотников по защите человечества присоединяются наемные убийцы, берущие теперь заказы на нечисть. К одной из них, наемнице, получившей в насмешку над принципиальностью и фанатичностью кличку «Леди», обращается вампир, с неожиданной просьбой взять его в ученики. Он утверждает, что хочет вернуться в человеческий мир. Заинтригованная дерзостью, та соглашается. И без того непростые отношения мастера и ученика омрачаются подозрениями: выясняется, что за спиной у необычного зубастого стоит стая вампиров, мечтающая установить новый порядок в городе. Леди предстоит выжить, разобраться с врагами, а заодно выяснить, так уж ли искренен её ученик в своих намерениях.Примечания автора:Рейтинг 18+ выставлен не из-за эротики (ее нет, это не роман ни в какой форме. Любовная линия присутствует, но она вторична, и от её удаления сюжет никоим образом не нарушится). В книге присутствуют сцены насилия, описание не физиологичное, но через эмоции и чувства. Если вам не нравится подобное, будьте осторожны)

Вероника Аверина , Роман Владимирович Бердов

Фантастика / Приключения / Самиздат, сетевая литература / Фэнтези / Детские стихи