Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

»Oh, danke. Wir können schließlich nicht alle Gelehrte sein, oder?« Ich rückte dichter an ihn heran und blickte ihm beim Lesen über die Schulter. Also hatte ich Recht gehabt; Rawlings wechselte nicht einfach deshalb ins Lateinische, weil es ihm solchen Spaß machte oder er mit seiner Gelehrsamkeit angeben wollte.

»Etwas Merkwürdiges …«, sagte Jamie und übersetzte langsam, während sich sein Finger über die Seite bewegte. »Ich bin wach – nein, ich glaube, er meint ›ich wurde geweckt‹ – durch Geräusche im Nebenzimmer. Ich denke – ›ich dachte‹ –, mein Patient würde gehen, um Wasser zu lassen, und bin aufgestanden, um ihm zu folgen … Ich frage mich, warum er das tun sollte.«

»Der Patient – es ist übrigens Hector Cameron – hatte ein Problem mit seiner Blase. Rawlings wollte ihn wahrscheinlich beim Urinieren beobachten, um zu sehen, was für Schwierigkeiten er hatte, ob er Schmerzen hatte oder Blut im Urin, etwas in der Art.«

Jamie warf mir mit hochgezogener Augenbraue einen Seitenblick zu, dann wandte er sich kopfschüttelnd wieder dem Notizbuch zu und murmelte irgendetwas über die merkwürdigen Vorlieben der Ärzte.

»Homo procediente… der Mann fährt fort … Warum schreibt er ›der Mann‹, anstatt ihn bei seinem Namen zu nennen?«

»Er hat auf Latein geschrieben, um seine Worte geheim zu halten«, sagte ich. Ich brannte darauf zu erfahren, was als Nächstes kam. »Wenn Cameron seinen Namen in dem Buch gesehen hätte, wäre er wohl neugierig geworden. Was ist dann passiert?«

»Der Mann geht hinaus – meint er ins Freie oder nur aus seinem Zimmer? – es muss ins Freie heißen … geht ins Freie, und ich folge ihm. Er geht zielsicher und schnell … Warum auch nicht? Oh, hier – das verstehe ich nicht. Ich gebe – habe dem Mann zwölf Gran Laudanum gegeben …«

»Zwölf Gran? Bist du sicher, dass er das schreibt?« Ich beugte mich über Jamies Schulter und warf einen Blick auf die Seite, doch ohne Zweifel – er wies auf den Eintrag, der deutlich schwarz auf weiß verfasst war. »Aber das ist ja genug Laudanum, um ein Pferd niederzustrecken.«

»Aye, ›zwölf Gran Laudanum, um den Schlaf herbeizuführen‹, sagt er. Dann ist es ja kein Wunder, dass der Doktor erstaunt war, Cameron mitten in der Nacht über den Rasen huschen zu sehen.«

Ich stieß ihn mit dem Ellbogen an. »Weiter!«

»Mmpfm. Nun, er sagt, er ist zum Abort gegangen – weil er wohl dachte, dass er Cameron dort finden würde –, doch es war niemand da, und es roch nicht nach … äh … er hatte nicht den Eindruck, dass in jüngster Zeit jemand dort gewesen war.«

»Du brauchst dich meinetwegen nicht zu zieren«, sagte ich.

»Ich weiß«, sagte er grinsend. »Aber mein Feingefühl ist trotz meines langen Umgangs mit dir noch nicht so weit verroht, Sassenach. Au!« Er fuhr zurück und rieb sich den Arm, weil ich ihn gekniffen hatte. Ich starrte ihn finster an, auch wenn ich mich innerlich freute, uns beide ein wenig aufgeheitert zu haben.

»Kein Wort mehr über dein Feingefühl, bitte«, sagte ich und klopfte mit dem Fuß auf den Boden. »Außerdem hast du gar keins, sonst hättest du mich nie geheiratet. Wo hat Cameron denn gesteckt?«

Er überflog die Seite, und seine Lippen formten schweigend Worte.

»Er weiß es nicht. Er ist im Haus herumgespukt, bis der Butler die Nase aus seinem Loch gesteckt hat, weil er ihn für einen Einbrecher hielt, und ihn mit einer Flasche Whisky bedroht hat.«

»Eine Furcht einflößende Waffe«, merkte ich an und lächelte bei der Vorstellung, wie Ulysses in seiner Nachtmütze dieses Mittel der Zerstörung schwang. »Was heißt denn ›eine Flasche Whisky‹ auf Latein?«

Jamie blickte zur Seite.

»Er sagt aqua vitae, treffender hat er es wohl nicht hinbekommen. Aber es muss Whisky gewesen sein; er sagt, der Butler hat ihm ein Gläschen auf den Schrecken gegeben.«

»Also hat er Cameron nicht gefunden?«

»Aye, doch, nachdem er sich von Ulysses verabschiedet hatte. Er hat in seinem weißen Bett gelegen und geschnarcht. Am nächsten Morgen hat er nachgefragt, aber Cameron konnte sich nicht daran erinnern, in der Nacht aufgestanden zu sein.« Er blätterte mit einem Finger um und sah mich an. »Könnte es sein, dass das Laudanum sein Erinnerungsvermögen beeinträchtigt hat?«

»Das ist möglich«, sagte ich stirnrunzelnd. »Sehr gut sogar. Aber es ist einfach nicht zu glauben, dass jemand, der so viel Laudanum geschluckt hatte, überhaupt herumgelaufen ist … es sei denn …« Ich zog eine Augenbraue hoch und sah ihn an, weil mir eine Bemerkung einfiel, die Jocasta im Lauf eines Gespräches auf River Run gemacht hatte. »Ist es möglich, dass dein Onkel Opiumesser war oder so etwas? Jemand, der gewohnheitsmäßig große Mengen Laudanum zu sich nimmt, hat eine höhere Toleranzgrenze, und Rawlings’ Dosis hätte ihn in einem solchen Fall kaum beeinträchtigt.«

Jamie, der sich grundsätzlich nicht davon schockieren ließ, wenn jemand seiner Verwandtschaft etwas Unmoralisches unterstellte, dachte über meine Frage nach, schüttelte aber schließlich den Kopf.

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