Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

Sie war blass – aber Lizzie war immer blass und sah so aus, als hätte sie kein einziges Blutkörperchen zu viel. Doch ihre Haut hatte ein seltsames, fahles Aussehen, bei dessen Anblick mir beklommen zumute wurde. Ihre letzte Malariaattacke war fast ein Jahr her, und sie schien grundsätzlich gesund zu sein, aber …

»Komm hierher«, sagte ich und zog sie zu einem Paar hochbeiniger Hocker. »Setz dich, nur ganz kurz.«

Trotz ihres sichtlichen Widerwillens wagte sie keinen Protest und setzte sich, wobei sie die Gefäße auf den Knien balancierte. Ich nahm sie ihr ab, warf einen Blick in Adsos unbewegte, grüne Raubtieraugen und stellte sie zur sicheren Aufbewahrung in den Schrank.

Puls normal – das hieß, normal für Lizzie; er war bei ihr immer ein wenig zu schnell und flach. Atmung … in Ordnung, keine Ablagerungen, kein Pfeifen. Ich konnte die Lymphdrüsen unter ihrem Kinn spüren, aber das war nichts Ungewöhnliches; durch die Malaria waren sie dauerhaft vergrößert und fühlten sich wie Wachteleier unter ihrer Haut an. Doch auch die Lymphdrüsen in ihrem Hals waren jetzt geschwollen – und diese konnte ich normalerweise nicht fühlen.

Ich zog ihr Augenlid hoch und warf einen genauen Blick auf das blassgraue Rund, das mir nervös entgegen blickte. Oberflächlich in Ordnung, wenn auch etwas blutunterlaufen. Doch auch hier – irgendetwas … stimmte hier nicht ganz … mit ihren Augen, obwohl ich nicht mit Bestimmtheit sagen konnte, was es sein mochte. Wies das Weiße ihrer Augen vielleicht einen Hauch von Gelb auf? Ich runzelte die Stirn und drehte ihren Kopf zur Seite, indem ich eine Hand unter ihr widerstandsloses Kinn legte.

»Hallo, ihr zwei. Alles in Ordnung?« Roger blieb in der Tür stehen und hielt lässig einen ausgesprochen großen, ausgesprochen toten Vogel in der Hand.

»Ein Truthahn!«, rief ich aus und bemühte mich um einen warmen, bewundernden Ton. Ich hatte wirklich nichts gegen Truthahn, aber Jamie und Brianna hatten in der letzten Woche mehrere dieser enormen Vögel erlegt, so dass in den vergangenen Tagen eine gewisse Monotonie Einzug in unseren Speiseplan gehalten hatte. Drei der Tiere hingen momentan im Räucherschuppen. Andererseits waren wilde Truthähne gerissen und schwer zu erlegen, und soweit ich wusste, hatte Roger noch nie einen eigenhändig erwischt.

»Hast du ihn selbst geschossen?«, fragte ich und trat pflichtbewusst näher, um das Tier zu bewundern. Er hielt es an den Füßen fest, und die großen, gerundeten Flügel hingen halb offen, so dass sich das Sonnenlicht in den regenbogenfarbig schillernden, schwärzlichgrünen Brustfedern fing.

»Nein.« Rogers Gesicht war gerötet, von der Sonne, vor Aufregung, vielleicht auch von beidem, und unter seiner sonnengebräunten Haut breitete sich ein warmer Ton aus. »Ich bin ihm nachgerannt«, sagte er stolz. »Habe ihn mit einem Stein am Flügel getroffen und bin ihm dann hinterhergerannt und habe ihm das Genick gebrochen.«

»Fabelhaft«, sagte ich, und diesmal war meine Begeisterung schon aufrichtiger. Dann würden wir beim Säubern keine Schrotkugeln aus dem Fleisch picken müssen und beim Essen keine abgebrochenen Zähne riskieren.

»Es ist ein schöner Vogel, Mr. Mac.« Lizzie war von ihrem Hocker geglitten und zu uns getreten, um den Vogel ebenfalls zu bewundern. »Und so schön fett! Soll ich ihn mitnehmen und für Euch säubern?«

»Was? Oh, danke, Lizzie, nein – ich, äh, kümmere mich schon darum.« Die Farbe stieg ihm noch ein wenig höher ins Gesicht, und ich verkniff mir ein Lächeln. Was er damit meinte, war, dass er Brianna seinen Fang in all seiner Glorie vorführen wollte. Er nahm den Vogel in die linke Hand und hielt mir die rechte hin, die in ein blutbeflecktes Tuch gewickelt war.

»Ich hatte einen kleinen Unfall beim Handgemenge mit dem Vogel. Meinst du, du könntest vielleicht …?«

Ich wickelte das Tuch ab und spitzte die Lippen, als ich sah, was sich darunter befand. Der Truthahn hatte Roger im Todeskampf mit den Klauen drei gezackte Wunden in den Handrücken gerissen. Das Blut war zum Großteil verkrustet, doch aus der tiefsten Wunde quollen frische Tropfen auf, die ihm über den Finger liefen und auf den Boden tropften.

»Oh, einen kleinen Unfall«, sagte ich und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Ja, ich glaube, ich könnte vielleicht. Ich mache es sauber und – Lizzie! Warte einen Moment!«

Lizzie nutzte die Ablenkung als Gelegenheit zur Flucht und war unauffällig zur Tür unterwegs. Sie blieb stehen, als hätte man sie in den Rücken geschossen.

»Wirklich, Ma’am, mir geht es wunderbar«, sagte sie flehend. »Mir fehlt nichts, wirklich gar nichts.«

Eigentlich hatte ich sie nur angehalten, um sie daran zu erinnern, die Butter und den Rahm aus dem Schrank mitzunehmen. Zu spät für die Milch; Adso hatte sich auf die Hinterbeine gestellt; Kopf und Schultern verschwanden komplett in der Öffnung des Kruges, aus dem leise Schleckgeräusche kamen. Diese klangen jedoch wie ein Echo des leisen Platschens, mit dem Rogers Blut auf den Boden tropfte, und das brachte mich plötzlich auf eine Idee.

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