Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

Jamie leckte sich einen Honigtropfen aus dem Mundwinkel und trug die selbstzufriedene Miene eines Mannes, der bis ans Ende seiner Tage bei Mrs. Bug einen Stein im Brett hatte.

»Nun, das mag sein«, räumte er ein. »Trotzdem, wenn du vorhast, es auf mich zu schieben, wischst du dem Jungen besser zumindest einen Teil der Spuren ab, bevor wir heimgehen.«

Jemmy hatte sich mit zielstrebiger Konzentration auf den Leckerbissen gestürzt, mit dem Ergebnis, dass sein ganzes Gesicht vor Butter glänzte, ihm der Honig in bernsteinfarbenen Spuren über das Hemd lief und ihm eine Masse in den Haaren klebte, die aus halb gekauten Brötchenstücken zu bestehen schien.

»Wie zum Teufel hast du das so schnell geschafft?«, fragte Roger erstaunt. »Jetzt sieh dir an, was du mit deinem Hemd gemacht hast! Deine Mutter wird uns beide umbringen.« Er griff nach dem Handtuch und versuchte vergebens, einen Teil des Schlamassels abzuwischen, verteilte ihn dadurch jedoch nur weiter.

»Keine Sorge«, sagte Jamie geduldig. »Am Ende des Tages wird er so schmutzig sein, dass seine Mutter ein paar zusätzliche Krümel gar nicht bemerken wird. Vorsicht, Junge!« Eine rasche Handbewegung rettete ein halbes Brötchen, das abgebrochen war, als der Junge versuchte, sich das letzte Gebäckteil in einem Stück in den Mund zu stecken.

»Trotzdem«, sagte Jamie und biss nachdenklich in die gerettete Brötchenhälfte, während er seinen Enkel betrachtete. »Vielleicht sollten wir ihn im Bach ein wenig waschen. Wir wollen schließlich nicht, dass die Schweine den Honig an ihm riechen.«

Ein etwas beklommener Schauder überlief Roger, als er begriff, dass Jamie in Bezug auf die Schweine nicht scherzte. Es war gar nichts Ungewöhnliches, im nahen Wald Schweine zu sehen oder zu hören, die das Laub am Fuß der Eichen und Pappeln durchwühlten oder sich selig grunzend über einen Trog voll Kastanienmast hermachten. Um diese Jahreszeit hatten sie reichlich Futter, und für Erwachsene stellten die Schweine keine große Bedrohung dar. Ein kleiner Junge allerdings, der nach süßen Dingen roch … Man stellte sich immer vor, dass Schweine nur Wurzeln und Nüsse fraßen, aber Roger erinnerte sich lebhaft daran, dass er die große, weiße Sau erst vor ein paar Tagen mit dem nackten, blutverschmierten Schwanz eines Opossums im Maul gesehen hatte, auf dem sie genüsslich herumkaute.

Ein Brötchenstück schien ihm in der Kehle zu stecken. Er hob Jemmy hoch, obwohl er so klebte, und klemmte sich das kichernde Kind unter den Arm, so dass die Arme und Beine des Kleinen in der Luft baumelten.

»Na dann komm«, sagte Roger resigniert. »Es würde Mama ganz und gar nicht gefallen, wenn du von einem Schwein gefressen wirst.«

Neben dem Steinpfosten lagen Zaunpfähle aufgestapelt. Roger wühlte darin herum, bis er ein zersplittertes Stück fand, das kurz genug für seine Zwecke war, und benutzte es, um einen großen Granitbrocken so weit hochzuhebeln, dass er mit beiden Händen darunterfassen konnte. Er hockte sich nieder, hievte den Brocken auf seine Oberschenkel und stand ganz langsam auf. Sein Rücken richtete sich Wirbel für Wirbel auf, und seine Finger gruben sich vor Anstrengung in die mit Flechten bedeckte Oberfläche des Steins. Das Tuch, das er sich um den Kopf gebunden hatte, war klatschnass, und der Schweiß lief ihm über das Gesicht. Er schüttelte den Kopf, um seine Augen vom beißenden Schweiß zu befreien.

»Papa, Papa!«

Roger spürte, wie ihn plötzlich jemand an der Hose zupfte, kniff sich den Schweiß aus dem Auge und spreizte die Füße, um das Gleichgewicht zu behalten, ohne den schweren Felsbrocken fallen zu lassen. Er umklammerte ihn fester und blickte ärgerlich nach unten.

»Was denn, Junge?«

Jemmy hielt sich mit beiden Händen am Stoff der Hose fest. Sein Blick war auf den Wald gerichtet.

»Schwein, Papa«, flüsterte er. »Großes Schwein.«

Roger folgte der Blickrichtung des Kleinen und erstarrte.

Es war ein gewaltiger, schwarzer Eber, der vielleicht zwei Meter von ihm entfernt stand. Das Biest hatte eine Schulterhöhe von einem guten Meter und musste zweihundert Kilo oder mehr wiegen. Seine gelben, gebogenen Hauer waren so lang wie Jemmys Unterarm. Es stand erhobenen Kopfes da, und seine feuchte Schweineschnauze bewegte sich, als es nach etwas Essbarem oder einer Bedrohung witterte.

»Mist«, sagte Roger unwillkürlich.

Jemmy, der sich normalerweise auf jedes unachtsam geäußerte Schimpfwort gestürzt und es triumphierend herumposaunt hätte, klammerte sich jetzt nur fester an das Bein seines Vaters.

Die Gedanken rasten Roger durch den Kopf wie kollidierende Lastwagen. Würde es angreifen, wenn er sich bewegte? Er musste sich bewegen; seine Armmuskeln zitterten vor Anstrengung. Er hatte Jemmy mit Wasser abgewaschen; haftete dem Jungen immer noch der Geruch – oder das Aussehen – eines Artikels auf der Speisekarte des Schweins an?

Er zog einen zusammenhängenden Gedanken aus den Wrackteilen in seinem Kopf.

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