Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

Der Eber ließ sich einen Augenblick ablenken und fuhr zu ihm herum. Jamie stürzte sich auf das Tier und fuhr ihm mit dem Messer gezielt zwischen die Schulterblätter. Es folgte ein markerschütterndes Quietschen, und der Eber drehte sich im Kreis. Blut spritzte aus einem tiefen Einstich in seiner Schulter. Jamie warf sich zur Seite, stolperte über irgendetwas, stürzte und rutschte über Erde und Gras. Das Messer flog ihm aus der ausgestreckten Hand.

Roger warf sich nach vorn und stieß seinen improvisierten Speer genau unter den Schwanz des Ebers, so fest er konnte. Das Tier kreischte durchdringend auf und schien senkrecht in die Luft zu steigen. Der Speer rutschte ihm durch die Hände, seine grobe Rinde riss ihm die Haut von den Handflächen. Er packte ihn fest und schaffte es, ihn nicht loszulassen, als der Eber jetzt in einem Wirbel aus zuckender Wut zähneknirschend und brüllend auf die Seite stürzte und Blut und schwarze Erde in alle Richtungen verspritzte.

Jamie war wieder auf den Beinen, dreckverschmiert und bellend. Er hatte eine andere Zaunlatte zwischen die Finger bekommen und holte mit aller Kraft nach dem Schwein aus, als dieses jetzt Anstalten machte, sich zu erheben. Das Holz traf mit dem Knacken eines perfekt getroffenen Baseballs in derselben Sekunde auf den Schädel des Tiers, als dieses wieder auf die Beine kam. Der Eber grunzte schwach betäubt auf und setzte sich.

Ein schriller Ausruf in seinem Rücken ließ Roger in der Hocke herumfahren. Jemmy, der den Dolch seines Großvaters über seinen Kopf hielt und gefährlich schwankte, stolperte mit wilder Absicht auf den Eber zu, das Gesicht feuerrot.

»Jemmy!«, rief er. »Zurück!«

Der Eber grunzte laut hinter ihm, und Jamie rief etwas. Roger hatte keine Aufmerksamkeit für ihn übrig; er stürzte sich auf seinen Sohn, fing jedoch aus dem Augenwinkel im Wald hinter Jemmy eine Bewegung auf, die ihn aufblicken ließ. Ein grauer Strich in der Landschaft, der sich dicht am Boden so schnell bewegte, dass er kaum mehr als einen Eindruck davon bekam, was es war.

Doch das reichte.

»Wölfe!«, rief er Jamie zu, und mit dem Gefühl, dass es nun wirklich nicht fair war, wenn sich auch noch Wölfe zu den Schweinen gesellten, langte er bei Jemmy an, packte das Messer und warf sich auf den Jungen.

Er drückte sich flach auf den Boden, spürte, wie sich Jemmy panisch unter ihm wand, und wartete, von einer seltsamen Ruhe erfüllt. Würde es Hauer oder Fang sein, fragte er sich.

»Schon gut, Jemmy. Sei still. Es ist alles gut, Papa hat dich.« Er hatte die Stirn auf die Erde gepresst und hielt Jemmy in seine Schulterbeuge geklemmt. In der anderen Hand hielt er das Messer. Er zog den Kopf ein, weil sich sein Nacken entblößt und verwundbar anfühlte, doch er konnte sich nicht bewegen, um ihn zu schützen.

Jetzt hörte er den Wolf, der sich heulend und japsend mit seinen Begleitern verständigte. Der Eber gab einen Höllenlärm von sich, eine Art langen, ununterbrochenen Schrei, und Jamie, der zu atemlos war, um weiterzubrüllen, schien ihn in kurzen, unzusammenhängenden, gälischen Ausbrüchen zu beschimpfen.

Über ihnen erklang ein merkwürdiges Surren, gefolgt von einem seltsamen, hohl klingenden Aufprall – und dann plötzlicher, vollkommener Stille.

Erschrocken hob Roger den Kopf ein paar Zentimeter und sah das Schwein nicht weit von sich entfernt stehen. Sein Maul hing in einer Miene offen, die schieres Erstaunen auszudrücken schien. Jamie stand dahinter, von der Stirn bis zum Knie mit blutgetränktem Schmutz verschmiert, und sein Gesicht trug eine ähnliche Miene.

Dann gaben die Vorderbeine des Ebers nach, und er ging in die Knie. Er schwankte, seine Augen wurden glasig, und dann brach er seitlich zusammen. Der Schaft eines Pfeils ragte aus ihm auf. Im Vergleich zur Masse des Tiers sah er zerbrechlich und belanglos aus.

Jemmy wand sich lautstark unter Roger. Er setzte sich langsam hin und nahm den Kleinen in seine Arme. Er registrierte geistesabwesend, dass seine Hände zitterten, doch er fühlte sich seltsam leer. Die aufgeschürfte Haut seiner Handflächen schmerzte, und sein Knie pulsierte. Während er Jemmy mechanisch den Rücken tätschelte, wandte er den Kopf zum Wald und sah den Indianer, der am Rand der Bäume stand, den Bogen in der Hand.

Ihm kam dumpf der Gedanke, sich nach dem Wolf umzusehen. Dieser schnüffelte dicht neben Jamie am Kadaver des Schweins herum, doch sein Schwiegervater beachtete ihn gar nicht. Auch er starrte den Indianer an.

»Ian«, sagte er leise, und unter den Spuren von Schmutz, Gras und Blut breitete sich ein Ausdruck ungläubiger Freude aus. »Oh, Himmel, es ist Ian.«




Kapitel 109

Die Stimme der Zeit

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