Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

Rollo saß mitten auf dem Fußboden, die Schnauze erwartungsvoll gehoben, die gelben Wolfsaugen reglos auf die obere Schranktür geheftet. Hinter der Tür erklang ein tiefes Summgeräusch wie kochendes Wasser in einem Kessel.

»Ich setze auf die Katze, Ian«, bemerkte Jamie, der jetzt in das Sprechzimmer trat. »Unser kleiner Adso ist ziemlich von sich eingenommen. Letzte Woche habe ich gesehen, wie er einen Fuchs gejagt hat.«

»Die Tatsache, dass du mit einem Gewehr hinter ihm her warst, hatte natürlich nichts damit zu tun, dass der Fuchs geflüchtet ist«, sagte ich.

»Zumindest nicht, was unsere Mieze hier angeht«, pflichtete Jamie mir grinsend bei.

Ian seufzte leise. »Es fühlt sich … sehr gut an, wieder Schottisch zu reden, Onkel Jamie.«

Jamies Hand strich Ian sacht über den Arm.

»Das kann ich mir vorstellen, a mhic a pheathar«, sagte er genau so leise. »Hast du dein Gälisch denn ganz vergessen?«

»’S beag ’tha fhios aig fear a bhaile mar ’tha fear na mara bèo«, erwiderte Ian, ohne zu zögern. Es war ein bekanntes Sprichwort: »Wenig weiß der Landmann vom Leben des Seemanns.«

Jamie lachte überrascht und zufrieden, und Ian grinste breit zurück. Sein Gesicht war tief gebräunt, und die aus Punkten zusammengesetzten Linien seiner Mohawktätowierungen verliefen in deutlichen Halbkreisen von der Nase zu den Wangenknochen – aber einen Moment sah ich den Schabernack in seinen haselnussbraunen Augen tanzen, und ich sah wieder den Jungen vor mir, den wir gekannt hatten.

»Ich habe im Kopf Dinge wiederholt«, sagte er, und sein Grinsen verblasste ein wenig. »Ich habe mir Gegenstände angesehen und im Kopf die Worte gesagt, um sie nicht zu vergessen – Arbhar, Coire.« Er warf Jamie einen schüchternen Blick zu. »Du hast mir doch gesagt, ich sollte nicht vergessen, Onkel Jamie.«

Jamie kniff die Augen zu, öffnete sie wieder und räusperte sich.

»So ist es, Ian«, murmelte er. »Und ich bin froh, dass ich es getan habe.« Er drückte Ian fest die Schulter – und dann lagen sie sich in den Armen und klopften sich wortlos vor Emotion gegenseitig auf den Rücken.

Bis ich mir die Augen ausgewischt und die Nase geputzt hatte, hatten sie sich wieder voneinander gelöst und eine betont beiläufige Haltung angenommen, während sie versuchten, meinen Absturz in die weibliche Sentimentalität zu ignorieren.

»Schottisch und Gälisch habe ich behalten, Onkel Jamie«, sagte Ian und räusperte sich ebenfalls. »Aber das Lateinische war ein bisschen zu viel für mich.«

»Ich kann mir nicht vorstellen, dass du oft Gelegenheit gehabt hast, deine Lateinkenntnisse anzuwenden«, sagte Jamie. Er fuhr sich mit dem Hemdsärmel unter der Nase entlang und lächelte. »Es sei denn, ein wandernder Jesuit wäre zufällig des Weges gekommen.«

Bei diesen Worten machte Ian ein etwas seltsames Gesicht. Er blickte von Jamie zu mir, dann zur Tür des Sprechzimmers, um sicherzugehen, dass niemand kam.

»Nun, nicht ganz, Onkel Jamie«, sagte.

Er trat schweigend zur Tür, spähte in den Flur hinaus, dann schloss er leise die Tür und kam zum Tisch zurück. Er hatte einen kleinen Lederbeutel an der Taille getragen, der – abgesehen von Messer, Bogen und Köcher – alles zu enthalten schien, was er auf dieser Welt besaß. Er hatte ihn vorhin beiseitegelegt, ergriff ihn jetzt aber wieder und kramte kurz darin herum. Er zog ein kleines Buch hervor, das in schwarzes Leder gebunden war. Er reichte es Jamie, der es mit verwunderter Miene entgegennahm.

»Als ich – das heißt, kurz bevor ich aus Snaketown weggegangen bin, hat mir die alte Frau, Tewaktenyonh, dieses Büchlein gegeben. Ich hatte es schon einmal gesehen; Emily –« Er hielt inne, räusperte sich heftig, dann fuhr er ruhig fort. »Emily hat eine Seite für mich erbettelt, um euch einen Brief zu schreiben, in dem stand, dass es mir gut ging. Habt ihr ihn bekommen?«

»Ja, das haben wir«, versicherte ich ihm. »Jamie hat ihn später deiner Mutter geschickt.«

»Oh, aye?« Bei dem Gedanken an seine Mutter hellte sich Ians Miene auf. »Das ist gut. Ich hoffe, sie wird sich freuen zu hören, dass ich wieder da bin.«

»Darauf verwette ich, was du willst«, beruhigte ihn Jamie. »Aber was ist das?« Er hielt das Buch hoch und hob fragend eine Augenbraue. »Es sieht aus wie ein Priesterbrevier.«

»Das stimmt.« Ian nickte und kratzte sich an einem Mückenstich an seinem Hals. »Das ist es aber nicht. Sieh es dir an, aye?«

Ich trat dichter zu Jamie und blickte ihm über den Arm, als er das Buch öffnete. Dort, wo das Deckblatt herausgerissen worden war, war eine gezackte Papierkante. Doch es gab keine Titelseite, keinen Druck. Das Buch schien eine Art Tagebuch zu sein; die Seiten waren mit schwarzer Tinte vollgeschrieben.

Zwei Wörter standen einsam an der Spitze der ersten Seite, in großen, krakeligen Buchstaben hingekritzelt.

Ego sum, lauteten sie. Ich bin.

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