Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

Ich hatte ihr gesagt, dass Otterzahn vielleicht zu »meiner Familie« gehörte, weil ich die besondere Verwandtschaft der Zeitreisenden nicht anders beschreiben konnte. Ich war Otterzahn nie begegnet – zumindest nicht persönlich –, doch wenn er der war, für den ich ihn hielt, dann gehörte ihm der Kopf, der auf unserem kleinen Friedhof begraben war – der Kopf mit den Silberplomben.

Vielleicht würde ich jetzt endlich erfahren, wer er gewesen war – und wie um alles in der Welt er so spektakulär zu Tode gekommen war.

»Er war kein großer Jäger«, sagte Jamie kritisch und musterte die Seite stirnrunzelnd. »Konnte nicht einmal ein Karnickel in einer Schlinge fangen, und das mitten im Sommer!«

Zum Glück für Otterzahn – wenn er es denn war –, war ihm eine Reihe essbarer Pflanzen vertraut gewesen, und er schien extrem mit sich zufrieden zu sein, weil er Paw-Paw und Persimonen identifizieren konnte.

»Eine Persimone zu erkennen, ist doch nichts Besonderes, zum Kuckuck«, sagte ich. »Sie sehen aus wie ein oranger Baseball!«

»Und sie schmecken wie der Bodensatz eines Nachttopfs«, fügte Jamie hinzu, der für Persimonen nicht das Geringste übrig hatte. »Trotzdem, er hatte Hunger, und wenn man hungrig genug ist …« Er verstummte und bewegte lautlos die Lippen, als er mit der Übersetzung fortfuhr.

Der Mann war eine Zeit lang durch die Wildnis gewandert – obwohl »wandern« nicht ganz das richtige Wort zu sein schien; mit Hilfe von Sonne und Sternen hatte er eine bestimmte Richtung gewählt. Das war ja seltsam – wonach hatte er gesucht?

Was auch immer es war, er hatte schließlich ein Dorf gefunden. Er sprach die Sprache der Bewohner nicht – »Wie kommt er darauf, dass er das sollte?«, fragte sich Jamie laut –, war jedoch seinen eigenen Worten nach furchtbar bestürzt gewesen, als er entdeckte, dass die Frauen in Eisenkesseln kochten.

»Davon hat Tewaktenyonh gesprochen«, unterbrach ich ihn. »Als sie mir von ihm erzählt hat – wenn es derselbe Mann ist«, fügte ich der Form halber hinzu, »hat sie gesagt, er hätte sich ständig über die Kochtöpfe und die Messer und Schusswaffen aufgeregt. Er sagte, die Indianer müssten – wie hat sie es formuliert? –, sie müssten ›wieder zu den Sitten ihrer Vorväter finden‹, sonst würde der weiße Mann sie lebendig verspeisen.«

»Ein äußerst reizbarer Mensch«, brummte Jamie, der weiter gebannt an dem Buch hing. »Und ein Gespür für Rhetorik hat er auch.«

Innerhalb der nächsten paar Seiten wurde klarer, warum Otterzahn so merkwürdig von den Kochtöpfen besessen war.

»Ich bin gescheitert«, las Jamie. »Ich bin zu spät.« Er streckte sich aus und sah mich an, dann fuhr er fort.

Ich weiß nicht genau, in welcher Zeit ich mich befinde, und habe auch keine Möglichkeit, es herauszufinden – diese Menschen messen die Jahre nicht nach einer mir bekannten Methode, selbst wenn ich ihre Sprache gut genug beherrschte, um sie zu fragen. Doch ich weiß, dass ich zu spät bin.

Wäre ich in der Zeit angekommen, in die ich wollte, vor 1650, gäbe es kein Eisen in einem Dorf, das sich so weit im Landesinneren befindet. Es hier in solch alltäglichem Gebrauch zu finden, bedeutet, dass ich mindestens fünfzig Jahre zu spät bin – vielleicht sogar mehr!

Diese Entdeckung hatte Otterzahn zutiefst hoffnungslos gestimmt, und er hatte mehrere Tage in größter Verzweiflung verbracht. Doch dann hatte er sich zusammengerissen und war zu dem Schluss gekommen, dass ihm nichts anderes übrig blieb als fortzufahren. Und so war er allein – allerdings mit einigem Proviant, den ihm die Dorfbewohner geschenkt hatten – nach Norden aufgebrochen.

»Ich habe keine Ahnung, was der Mann glaubte, was er tat«, merkte Jamie an. »Aber ich muss sagen, dass er Mut beweist. Seine Freunde sind tot oder verschwunden, und er trägt nichts bei sich, hat keine Ahnung, wo er ist – und doch macht er weiter.«

»Ja – obwohl ich, ehrlich gesagt, nicht glaube, dass er sich etwas anderes hätte einfallen lassen können«, sagte ich. Ich berührte erneut sanft das Buch und erinnerte mich dabei an die ersten paar Tage nach meiner eigenen Passage durch die Steine.

Natürlich mit dem Unterschied, dass dieser Mann die Steine aus freiem Willen durchquert hatte. Warum genau er es getan hatte – und wie –, hatte er uns noch nicht enthüllt.

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