Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

Der beiliegende Brief, der zusammen mit dem Stein versiegelt in der Kiste lag, beauftragte Ned herauszufinden, ob eine gewisse Laoghaire MacKenzie mit einem Mann in einem Verhältnis lebte, das der Ehe gleichkam – in welchem Fall er weiterhin beauftragt war, den Kontrakt zwischen besagter Laoghaire MacKenzie und einem gewissen James Fraser für erfüllt zu erklären, woraufhin der Erlös aus dem Verkauf des Steins bei einer Bank hinterlegt werden sollte, um einer gewissen Joan MacKenzie Fraser, der Tochter der erwähnten Laoghaire, im Fall ihrer Heirat als Mitgift zu dienen.

»Bist du sicher, dass du Ned nicht ausdrücklich bitten willst, dir zu sagen, wer der Mann ist?«, fragte ich.

Er schüttelte entschlossen den Kopf.

»Wenn er es von selbst sagt, ist es gut. Und wenn nicht, dann ist es auch gut.« Er sah mit einem leicht ironischen Blick zu mir auf. Unbefriedigte Neugier sollte offensichtlich seine Buße sein.

Am Ende des Flurs konnte ich hören, wie Brianna sich mit Mrs. Bug unterhielt und gleichzeitig Jemmy ermahnte. Dann wurde sie von Rogers Stimme unterbrochen, und Jemmy quietschte begeistert auf, als Roger ihn in die Höhe schwang.

»Meinst du, er hat eine gute Entscheidung getroffen?«, fragte ich leise. Ich war sehr froh über Rogers Entscheidung – und ich wusste, dass es Jamie ebenso ging. Doch trotz der besonderen Sichtweise der kommenden Ereignisse, die Brianna, Roger und mir zu eigen war, wusste ich, dass Jamie eine sehr viel bessere Vorstellung von dem hatte, was auf uns zukam. Und wenn die Steinpassage auch ihre Gefahren hatte, so hatte der Krieg die seinen.

Er hielt inne und überlegte, dann griff er an mir vorbei nach einem kleinen Band am Ende des Regals. Er war billig in Tuch gebunden und oft benutzt, eine Thukydides-Ausgabe, die er in der kühnen Hoffnung erworben hatte, dass Germain und Jemmy irgendwann so viel Griechisch lernen würden, dass sie sie lesen konnten.

Er schlug das Buch behutsam auf, um zu verhindern, dass die Seiten herausfielen. Für mich hatte die griechische Schrift das Aussehen der Windungen eines tintengetränkten Wurms, doch er fand die Stelle, die er suchte, ohne Schwierigkeiten.

»Die Tapfersten sind mit Sicherheit jene, die die klarste Vorstellung von dem haben, was vor ihnen liegt, sei es Ruhm, oder sei es Gefahr, und dieser Zukunft dennoch entgegengehen

Die Worte standen vor ihm auf der Seite, und doch hatte ich nicht das Gefühl, dass er sie vom Papier ablas, sondern von den Seiten seiner Erinnerung, aus dem offenen Buch seines Herzens.

Die Tür schlug zu, und jetzt hörte ich Roger draußen rufen; die heisere Stimme warnend erhoben, rief er Jemmy etwas zu, und dann lachte er tief und halb erstickt, als Brianna etwas zu ihm sagte, ein hellerer Klang, der zu weit entfernt war, um die Worte zu verstehen.

Dann entfernten sie sich, und bis auf das Rauschen des Windes in den Bäumen war alles still.

»Die Tapfersten sind die, die die klarste Vorstellung haben. Nun, du musst es ja wissen, nicht wahr?«, sagte ich leise. Ich legte ihm die Hand auf die Schulter, dort wo sie auf seinen Hals traf. Ich zeichnete die kraftvollen Stränge seines Halses mit dem Daumen nach und betrachtete die Wurmwindungen auf der Buchseite. Er musste es wissen, genau wie ich, denn er hatte sein Wissen von mir.

Er ließ das Buch nicht los, neigte aber den Kopf zur Seite, so dass seine Wange meine Hand streifte und sein dichtes Haar sanft und warm mein Handgelenk berührte.

»Ah, nein«, sagte er. »Es ist schließlich nur dann tapfer, wenn man eine andere Wahl hat, oder?«

Ich lachte, schluchzte und wischte mir mit dem Handgelenk über die Augen.

»Und du meinst, du hast keine Wahl?«

Er hielt ein paar Sekunden inne, dann schloss er das Buch, ohne es jedoch loszulassen.

»Nein«, sagte er schließlich mit einem merkwürdigen Unterton. »Diesmal nicht.«

Er drehte sich auf seinem Stuhl um und blickte aus dem Fenster. Das Einzige, was zu sehen war, war die große Rotfichte am Rand der Lichtung und der tiefe Schatten des Eichenhains, der dahinter lag, durchzogen von den wilden Brombeerranken, die aus dem Garten entwischt waren. Die geschwärzte Stelle, an der das flammende Kreuz gestanden hatte, war jetzt überwachsen und dicht mit wilder Gerste bedeckt.

Die Luft regte sich, und ich erkannte, dass es doch nicht still war. Wir waren umgeben von den Klängen des Berges, von Vogelrufen und fernem Wasserrauschen – und es erschollen menschliche Stimmen, die sich auf ihren alltäglichen Runden murmelnd erhoben, hier ein Wort im Schweinestall, dort ein Ruf vom Abort. Und unter und über allem das Geräusch der Kinder, fernes Schreien und Kichern, das von der rastlosen Luft herbeigetragen wurde.

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