»Ulysses? Hat er denn auch seine Perücke dabei?« Ich lachte bei diesem Gedanken. Der
»Wenn ja, dann klebt sie ihm wahrscheinlich bis heute Abend am Kopf.« Jamie blickte zu den tief hängenden Wolken auf und schüttelte den Kopf.
»Glücklich die Braut, der die Sonne lacht«, zitierte er. »Glücklich die Leiche, regnet’s mit Macht.«
»Das ist es, was ich an den Schotten so mag«, sagte ich trocken. »Für jede Gelegenheit ein passendes Sprichwort. Sag das bloß nicht, wenn Brianna es hören kann.«
»Wofür hältst du mich, Sassenach?«, wollte er mit einem halben Lächeln wissen. »Ich bin doch schließlich ihr Vater, oder?«
»Definitiv.« Ich verdrängte den plötzlichen Gedanken an Briannas anderen Vater und blickte hinter mich, um mich zu vergewissern, dass Brianna nicht in Hörweite war.
Es war kein Zeichen ihres flammenden Schopfes in der Nähe zu sehen. Eindeutig die Tochter ihres Vaters, war sie auf Strümpfen einsachtzig groß und in einer Menschenansammlung fast genauso leicht auszumachen wie Jamie selbst.
»Es ist sowieso nicht die Hochzeit, um die ich mich kümmern muss; ich muss Frühstück machen, und dann muss ich Murray MacLeod suchen und ihn bitten, mir bei der Morgensprechstunde zu helfen.«
»Oh, aye? Ich dachte, du hast gesagt, der gute Murray ist ein Scharlatan.«
»Ich habe gesagt, er ist unwissend und stur und stellt eine Bedrohung der öffentlichen Gesundheit dar«, korrigierte ich. »Das ist nicht dasselbe – nicht ganz.«
»Nicht ganz«, sagte Jamie grinsend. »Und hast du vor, ihn zu bekehren oder zu vergiften?«
»Je nachdem, was mir am wirksamsten erscheint. Vielleicht trete ich auch einfach nur aus Versehen auf seine Klinge und zerbreche sie; das ist wahrscheinlich die einzige Möglichkeit, ihn davon abzuhalten, die Leute zur Ader zu lassen. Aber lass uns gehen, mir ist kalt!«
»Aye, dann los«, pflichtete Jamie mir mit einem Blick auf die Soldaten bei, die immer noch in Rührt-euch-Stellung am Bachufer formiert waren. »Sieht so aus, als hätte der gute Archie vor, seine Jungs da stehen zu lassen, bis sich die Leute zerstreut haben; sie sind schon ein bisschen blau angelaufen.«
Die Reihe der Highlander war zwar voll bewaffnet und uniformiert, doch ihre Haltung war entspannt; beeindruckend, kein Zweifel, doch nicht bedrohlich. Ein paar kleine Jungen – und auch das eine oder andere kleine Mädchen – hüpften zwischen ihnen auf und ab und zupften frech an den Säumen ihrer Kilts oder schossen ganz wagemutig vor, um die glänzenden Musketen, die baumelnden Pulverhörner und die Griffe der Dolche und Schwerter zu berühren.
»Abel,
MacLennan hatte seine Frau nicht zum
Ich betrachtete seine stämmige Figur und wog im Geiste seinen möglichen Konsum an Eiern, Porridge und Toast gegen die schwindenden Vorräte in unseren Beuteln auf. Nicht, dass simple Nahrungsknappheit einen Highlander daran hindern würde, jemandem Gastfreundschaft anzubieten – schon gar nicht Jamie, der MacLennan gerade einlud, sich uns anzuschließen, während ich in Gedanken achtzehn Eier durch neun anstatt acht Leute dividierte. Also keine Spiegeleier; ich würde sie mit geriebenen Kartoffeln zu Reibekuchen verarbeiten, und am besten borgte ich mir auf dem Weg bergauf auch noch etwas Kaffee von Jocastas Lagerplatz.
Wir wandten uns zum Gehen, und Jamies Hand glitt plötzlich an meinem Rücken hinunter. Ich machte ein Geräusch, das alles andere als würdevoll war, und Abel MacLennan machte kehrt, um mich anzustarren. Ich lächelte ihm fröhlich zu und unterdrückte das Bedürfnis, Jamie erneut zu treten, diesmal weniger diskret.
MacLennan wandte sich ab und kletterte mit Höchstgeschwindigkeit vor uns den Hang hinauf, und seine Rockschöße schwangen voller Vorfreude über seiner abgetragenen Kniehose. Jamie schob eine Hand unter meinen Ellbogen, um mir über die Felsen zu helfen, und bückte sich dabei, um mir ins Ohr zu knurren.
»Warum zum Teufel trägst du keinen Unterrock, Sassenach?«, zischte er. »Du hast ja unter deinem Rock nichts an – du holst dir noch den Tod bei der Kälte!«