»Oh«, sagte ich. Ich ließ mich langsam nach vorn sinken und lehnte meine Stirn an seine feste, warme Brust. Ich schob meine Hände unter seinen Rock, umfasste sein Kreuz und seufzte. »Es war mir … eine Freude.«
»Mr. Fraser, Mr. Fraser!« Ich hob den Kopf, und als ich mich umdrehte, sah ich einen kleinen Jungen über den Steilhang zu uns herunterschlingern. Er wedelte mit den Armen, um das Gleichgewicht zu halten, und sein Gesicht war leuchtend rot vor Kälte und Anstrengung.
»Uff!« Jamie hob die Hände gerade noch rechtzeitig, um den Jungen aufzufangen, als er auf den letzten paar Metern die Kontrolle verlor. Er hob den Kleinen, in dem ich Farquard Campbells Jüngsten erkannte, auf die Arme und lächelte ihn an. »Aye, Rabbie, was ist denn? Möchte dein Pa, dass ich wegen Mr. MacLennan zu ihm komme?«
Rabbie schüttelte den Kopf, und seine dünnen Haare flogen durch die Luft wie ein Schäferhundpelz.
»Nein, Sir«, keuchte er und rang nach Atem. Er schluckte Luft, und sein kleiner Hals schwoll wie der eines Frosches an, weil er sich angestrengt bemühte, zur selben Zeit zu atmen und zu sprechen. »Nein, Sir. Mein Pa sagt, er hat gehört, wo der Priester ist, und ich soll Euch den Weg zeigen, Sir. Kommt Ihr mit?«
Jamies Augenbrauen fuhren überrascht in die Höhe. Er sah mich an, dann lächelte er Rabbie zu und nickte. Er bückte sich, um den Jungen auf die Füße zu stellen.
»Aye, Junge, ich komme. Dann geh du vor.«
»Diplomatisch von Farquard«, sagte ich leise zu Jamie und wies kopfnickend auf Rabbie, der vor uns herturnte und sich dann und wann umsah, um sich zu vergewissern, dass wir auch mit ihm Schritt halten konnten. Niemand würde inmitten der Schwärme von Kindern auf dem Berg Notiz von einem kleinen Jungen nehmen. Dagegen wäre es mit Sicherheit allgemein aufgefallen, wenn Farquard selbst gekommen wäre oder einen seiner erwachsenen Söhne geschickt hätte.
Jamie schnaufte ein wenig, sein Atemnebel ein Dampfwölkchen in der zunehmenden Kälte.
»Nun, es ist schließlich nicht Farquards Problem, selbst wenn er große Hochachtung für meine Tante hegt. Und wenn er den Jungen schickt, um es mir zu sagen, dann nehme ich an, das bedeutet, dass er den Verantwortlichen kennt und nicht vorhat, sich mit mir gegen ihn zu stellen.« Er betrachtete die untergehende Sonne und warf mir einen reumütigen Blick zu.
»Ich habe zwar gesagt, dass ich Vater Kenneth bis Sonnenuntergang finden würde, aber dennoch – ich glaube nicht, dass wir heute Abend eine Hochzeit erleben werden, Sassenach.«
Rabbie führte uns quer durchs Gelände und folgte dem Netzwerk aus Fußwegen und zertrampeltem Gras ohne jedes Zögern. Die Sonne war tief in die Kerbe zwischen den Bergen gesunken, stand aber immer noch hoch genug, um den Berghang in ein warmes, rötliches Licht zu tauchen, das die Kälte des Tages vorübergehend Lügen strafte. Die Leute sammelten sich jetzt in hungriger Erwartung ihres Abendessens um ihre Familienfeuer. In der allgemeinen Geschäftigkeit hatte niemand einen Blick für uns übrig.
Endlich blieb Rabbie am Beginn eines gut kenntlichen Weges stehen, der bergauf und nach rechts führte. Ich hatte im Lauf der Woche, die das
»Da oben«, sagte Rabbie überflüssigerweise und zeigte auf die Spitze eines großen Zeltes, die gerade eben hinter einer Wand aus langnadeligen Kiefern zu sehen war.
Jamie gab beim Anblick des Zeltes einen schottischen Kehllaut von sich.
»Oh«, sagte er leise. »So ist das also.«
»Ach ja? Sei es, wie es will,
»Mr. Lillywhite aus Hillsborough«, sagte er, und seine Augenbrauen runzelten sich nachdenklich. Er tätschelte Rabbie Campbell den Kopf und reichte ihm einen Penny aus seinem Sporran. »Dank’ dir, Junge. Lauf jetzt heim zu deiner Mama; es ist Abendessenszeit.« Rabbie nahm die Münze in Empfang und verschwand wortlos, froh, seine Aufgabe erledigt zu haben.
»Ach, wirklich.« Ich betrachtete das Zelt voller Argwohn. Das erklärte einiges, dachte ich – wenn auch nicht alles. Mr. Lillywhite war ein Magistrat aus Hillsborough, obwohl ich nichts weiter über ihn wusste, außer, wie er aussah. Ich hatte ihn im Lauf des