Читаем Outlander - Das flammende Kreuz: Roman (Die Outlander-Saga 5) (German Edition) полностью

»Sie hat meinen Arm ganz geheilt und ihn doch nur hier und da berührt – und mir einen abgebrochenen Zahn so sauber gezogen, dass ich kaum etwas gemerkt habe. Ga!« Er steckte sich einen Finger in den Mundwinkel und zog seine Wange zurück, so dass ein blutgetränkter Wattebausch sichtbar wurde, der aus der Zahnlücke hervorlugte, sowie eine ordentliche Reihe schwarzer Stiche im Zahnfleisch.

»Ich bin wirklich höchst beeindruckt, Mrs. Fraser.« Lillywhite rümpfte die Nase, als ihm aus Goodwins Mund eine Mischung aus Knoblauch und Whisky entgegenwehte. Seine Miene war interessiert, und ich sah die Wölbung in seiner Wange, als er vorsichtig mit seiner Zunge einen Backenzahn abtastete.

»Aber was führt Euch hier herauf, Mrs. Fraser?« Mr. Goodwin lenkte den Strahl seiner Jovialität auf mich. »So spät am Tage – vielleicht erweist Ihr mir die Ehre, an meinem Feuer mit mir zu speisen?«

»Oh, danke, aber das kann ich wirklich nicht«, sagte ich und lächelte so charmant wie möglich. »Ich bin nur gekommen, um nach einem anderen Patienten zu sehen – das heißt –«

»Sie will den Priester sehen«, unterbrach Anstruther.

Goodwin kniff leicht verblüfft die Augen zu.

»Priester? Es ist ein Priester hier?«

»Ein Papist«, betonte Mr. Lillywhite, der dieses unreine Wort kaum über die Lippen brachte. »Mir ist zu Ohren gekommen, dass sich hier in der Menge ein katholischer Priester verborgen hielt, der vorhatte, heute Abend während der Festlichkeiten eine Messe abzuhalten. Ich habe ihn natürlich durch Mr. Anstruther verhaften lassen.«

»Vater Donahue ist ein Freund von mir«, warf ich so nachdrücklich wie möglich ein. »Und er hat sich nicht verborgen gehalten; er war ganz offen eingeladen, und zwar als Gast von Mrs. Cameron. Außerdem ist er mein Patient und bedarf der Behandlung. Ich bin hier, um dafür zu sorgen, dass er sie bekommt.«

»Ein Freund von Euch? Seid Ihr denn etwa katholisch, Mrs. Fraser?« Mr. Goodwin sah erschrocken aus; offensichtlich war er nicht auf die Idee gekommen, dass ihn eine papistische Zahnärztin behandelte, und er fuhr sich betreten mit der Hand an seine geschwollene Wange.

»Ja«, sagte ich in der Hoffnung, dass nicht schon die bloße Tatsache, dass man katholisch war, gegen Mr. Lillywhites Vorstellungen von Gesetzestreue verstieß.

Offensichtlich nicht. Mr. Goodwin versetzte Mr. Lillywhite einen kleinen Stoß.

»Ach, komm schon, Randall. Lass Mrs. Fraser den Mann besuchen, was kann es denn schaden? Und wenn er wirklich Jocasta Camerons Gast ist …«

Mr. Lillywhite spitzte ein paar Sekunden nachdenklich die Lippen, dann trat er beiseite und hielt den Zelteingang für mich auf.

»Es kann wohl nicht schaden, wenn Ihr nach Eurem … Freund seht«, sagte er langsam. »Tretet also ein, Madame.«

Die Sonne ging jetzt unter, und das Innere des Zeltes war dunkel, obwohl eine der Leinenwände immer noch vom Glühen der sinkenden Sonne erleuchtet war. Ich schloss einen Moment die Augen, um sie an die veränderten Lichtverhältnisse zu gewöhnen, dann sah ich mich blinzelnd um, um mich zu orientieren.

Das Zelt machte einen vollgestopften, aber relativ luxuriösen Eindruck. Es war mit einem Feldbett und anderen Möbelstücken ausgerüstet, und die Luft im Inneren roch nicht nur nach feuchtem Segeltuch und Wolle, sondern war auch mit den Aromen von Ceylontee, teurem Wein und Mandelplätzchen parfümiert.

Vater Donahue war als Silhouette vor dem leuchtenden Zeltleinen zu sehen. Er saß auf einem Hocker hinter einem kleinen Klapptisch, auf dem sich einige Bögen Papier, ein Tintenfass und ein Federkiel befanden. Seiner militant aufrechten Haltung nach zu urteilen, die auf ein bevorstehendes Märtyrertum hinzudeuten schien, hätten es genauso gut Daumenschrauben, Zangen und ein glühendes Schüreisen sein können.

Hinter mir ertönte das Klicken von Feuerstein und Zunder, dann glühte ein schwaches Licht auf. Es schwoll an, und ein schwarzer Junge – Mr. Lillywhites Bediensteter, vermutete ich – trat vor und stellte schweigend eine kleine Öllampe auf den Tisch.

Jetzt, da ich den Priester deutlich sehen konnte, wurde der Eindruck des Märtyrertums noch deutlicher. Er sah aus wie Sankt Stephan nach der ersten Steinsalve, denn er hatte eine Prellung am Kinn und ein erstklassiges, blaues Auge, das von der Braue bis zum Wangenknochen lila verfärbt und komplett zugeschwollen war.

Sein unverletztes Auge weitete sich bei meinem Anblick, und er fuhr mit einem überraschten Ausruf auf.

»Vater Kenneth.« Ich ergriff seine Hand und drückte sie. Dabei lächelte ich breit, um unser Publikum zufrieden zu stellen, das möglicherweise durch den Zelteingang linste. »Ich bringe Euch Eure Medizin. Wie fühlt Ihr Euch?« Ich zog die Augenbrauen hoch und wackelte damit, um ihm zu bedeuten, dass er bei dem Betrug mitspielen sollte. Im ersten Moment starrte er mich fasziniert an, doch dann schien er zu begreifen. Er hustete, dann, durch mein Nicken ermuntert, noch einmal heftiger.

»Es ist … sehr gütig von Euch … an mich zu denken, Mrs. Fraser«, keuchte er zwischen den Hustenstößen.

Перейти на страницу:

Похожие книги

Неудержимый. Книга XXIII
Неудержимый. Книга XXIII

🔥 Первая книга "Неудержимый" по ссылке -https://author.today/reader/265754Несколько часов назад я был одним из лучших убийц на планете. Мой рейтинг среди коллег был на недосягаемом для простых смертных уровне, а силы практически безграничны. Мировая элита стояла в очереди за моими услугами и замирала в страхе, когда я брал чужой заказ. Они правильно делали, ведь в этом заказе мог оказаться любой из них.Чёрт! Поверить не могу, что я так нелепо сдох! Что же случилось? В моей памяти не нашлось ничего, что могло бы объяснить мою смерть. Благо, судьба подарила мне второй шанс в теле юного барона. Я должен снова получить свою силу и вернуться назад! Вот только есть одна небольшая проблемка… Как это сделать? Если я самый слабый ученик в интернате для одарённых детей?!

Андрей Боярский

Приключения / Самиздат, сетевая литература / Попаданцы / Фэнтези
Мой Щенок
Мой Щенок

В мире, так похожем на нашу современную реальность, происходит ужасное: ученые, пытаясь создать «идеального солдата», привив человеку способности вампира, совершают ошибку. И весьма скудная, до сего момента, популяция вампиров получает небывалый рост и новые возможности. К усилиям охотников по защите человечества присоединяются наемные убийцы, берущие теперь заказы на нечисть. К одной из них, наемнице, получившей в насмешку над принципиальностью и фанатичностью кличку «Леди», обращается вампир, с неожиданной просьбой взять его в ученики. Он утверждает, что хочет вернуться в человеческий мир. Заинтригованная дерзостью, та соглашается. И без того непростые отношения мастера и ученика омрачаются подозрениями: выясняется, что за спиной у необычного зубастого стоит стая вампиров, мечтающая установить новый порядок в городе. Леди предстоит выжить, разобраться с врагами, а заодно выяснить, так уж ли искренен её ученик в своих намерениях.Примечания автора:Рейтинг 18+ выставлен не из-за эротики (ее нет, это не роман ни в какой форме. Любовная линия присутствует, но она вторична, и от её удаления сюжет никоим образом не нарушится). В книге присутствуют сцены насилия, описание не физиологичное, но через эмоции и чувства. Если вам не нравится подобное, будьте осторожны)

Вероника Аверина , Роман Владимирович Бердов

Фантастика / Приключения / Самиздат, сетевая литература / Фэнтези / Детские стихи