Читаем Outlander - Der Ruf der Trommel: Roman (Die Outlander-Saga 4) (German Edition) полностью

»Lach nicht«, sagte er und nahm ihren Arm. »Ich heiße nach meinem Vater – sie haben ihn Jerry gerufen. Meine Mutter hat mich Jemmy genannt, als ich noch klein war. Alter Familienname. Es hätte schlimmer kommen können – sie hätten mich Ambrose oder Conan nennen können.«

Das Lachen sprudelte aus ihr heraus.

»Conan?«

»Vollkommen anständiger keltischer Name, bevor die Fantasy-Meute ihn mit Beschlag belegt hat. Jedenfalls scheinen sie einen Grund gehabt zu haben, als sie sich Jeremiah ausgesucht haben.«

»Und zwar?«

Sie kehrten um und gingen langsam zur Bühne zurück, auf der eine Gruppe kleiner Mädchen einen Highlandtanz tanzte. Sie bewegten sich völlig synchron, jede gestärkte Rockfalte und jedes Schleifchen an seinem Platz.

»Ach, das ist eine von den Geschichten, die Pa – der Reverend, ich habe ihn immer Pa genannt – gern erzählt hat, wenn er mit mir den Stammbaum durchging und mir erklärte, wer wer war.«

Ambrose MacKenzie, das ist dein Urgroßvater, Roger. Er war wahrscheinlich Schiffsbauer in Dingwall. Und hier ist Mary Oliphant – ich habe deine Urgroßmutter Mary Oliphant gekannt, habe ich dir das schon erzählt? Sie wurde siebenundneunzig, war echt auf Draht, bis zum letzten Atemzug – tolle Frau.

Sie war sechsmal verheiratet – alle eines natürlichen Todes gestorben, hat sie mir versichert –, aber ich habe nur Jeremiah MacKenzie eingetragen, weil er dein Vorfahr ist. Der Einzige, mit dem sie Kinder hatte, hat mich immer gewundert.

Ich hab sie mal darauf angesprochen, und sie hat ein Auge zugekniffen und mir zugenickt und gesagt: »Is fhearr an giomach na ’bhi gun fear tighe.« Ein altes gälisches Sprichwort – »Lieber mit ’nem Hummer verheiratet als gar nicht.« Sie meinte, man könnte zwar so manchen heiraten, aber Jeremiah war der einzige Mann, der genug hermachte, um ihn jede Nacht zu sich ins Bett zu lassen.

»Ich frage mich, was sie den anderen gesagt hat«, meinte Brianna gedankenverloren.

»Na ja, sie hat nicht gesagt, dass sie nicht ab und zu auch mit ihnen geschlafen hat«, erklärte Roger. »Aber nicht jede Nacht.«

»Einmal reicht, um schwanger zu werden«, sagte Brianna. »Das hat meine Mutter zumindest in der Schule erzählt, beim Sexualkundeunterricht. Und dann hat sie Bilder von Spermien an die Tafel gemalt, die alle lechzend auf ein riesiges Ei zuflitzten.« Sie war wieder rot geworden, offensichtlich aber vor Belustigung.

Arm in Arm standen sie da, und er spürte ihre Körperwärme durch das dünne T-Shirt. Eine Bewegung unter seinem Kilt brachte ihn auf den Gedanken, dass es ein Fehler gewesen war, die Unterhose nicht anzuziehen.

»Vergessen wir mal die Frage, ob Spermien lechzen können – was habt ihr denn sonst so fürs Leben gelernt?«

»Alles Mögliche«, erklärte sie. »Jungen und Mädchen wurden getrennt unterrichtet. In der Mädchenklasse haben wir ›Die Geheimnisse des Lebens‹ und ›Zehn Tipps, wie man nein zu einem Jungen sagt‹ durchgenommen.«

»Und die Jungs?«

»Na ja, ich weiß es nicht genau, weil ich ja keine Brüder hatte, die es mir hätten sagen können. Aber ein paar von meinen Freundinnen hatten Brüder – einer von denen hat gesagt, sie hätten achtzehn verschiedene Synonyme für ›Erektion‹ gelernt.«

»Sehr nützlich«, sagte Roger und fragte sich, wozu irgendjemand mehr als eines davon brauchte. Glücklicherweise verbarg ein Sporran gleich eine ganze Anzahl von Sünden.

»Vielleicht kann man damit ein Gespräch in Gang halten – unter bestimmten Umständen.«

Ihre Wangen waren gerötet. Er spürte, wie auch ihm die Röte den Hals hochkroch, und er bildete sich ein, dass sie allmählich Aufmerksamkeit erregten. Seit er siebzehn war, hatte ihn kein Mädchen mehr öffentlich bloßgestellt, aber sie war auf dem besten Weg. Sie hatte damit angefangen – also konnte sie es auch zu Ende bringen.

»Mmpf. Unter solchen Umständen sind mir noch keine großartigen Gespräche untergekommen.«

»Du musst es ja wissen.« Es war nicht direkt eine Frage. Etwas verspätet erkannte er, worauf sie hinauswollte. Er spannte seinen Arm an und zog sie näher an sich.

»Wenn du meinst, habe ich, ja. Wenn du meinst, bin ich, nein.«

»Wie bitte?« Ihre Lippen zitterten leicht, als sie ein Lachen unterdrückte.

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