Читаем Outlander - Der Ruf der Trommel: Roman (Die Outlander-Saga 4) (German Edition) полностью

»Mr. Wakefield«, sagte er vorsichtig zu Brianna. »Hat er zufällig auch … noch einen anderen Namen?«

»Ja«, sagten Brianna und ich wie aus einem Munde. Ich hielt inne und überließ ihr die Erklärungen, während ich aufstand und schnell eine Flasche Brandy aus der Vorratskammer holte. Ich hatte keine Ahnung, was hier vorging, doch ich hatte das dumpfe Gefühl, dass wir ihn brauchen würden.

»– adoptiert. MacKenzie war sein eigentlicher Familienname«, sagte sie gerade, als ich mit der Flasche in der Hand zurückkam. Sie blickte stirnrunzelnd von ihrem Vater zu ihrem Vetter. »Wieso? Ihr habt doch nicht von einem Roger MacKenzie gehört, oder?«

Jamie und Ian wechselten entsetzte Blicke. Ian räusperte sich. Jamie tat es ihm nach.

»Was?«, wollte Brianna wissen. Sie beugte sich vor und blickte ängstlich von einem zum anderen. »Was ist los? Habt ihr ihn gesehen? Wo?«

Ich sah, wie sich Jamies Kiefer anspannte, um die Worte zuwege zu bringen.

»Aye«, sagte er vorsichtig. »Das haben wir. Auf dem Berg.«

»Was – hier? Auf diesem Berg?« Sie stand auf und schob die Bank zurück. Besorgnis und Aufregung huschten wie Flammen über ihr Gesicht. »Wo ist er? Was ist passiert?«

»Na ja«, sagte Ian defensiv, »er hat schließlich gesagt, dass er dich entjungfert hat.«

»Er hat WAS?« Briannas Augen flogen so weit auf, dass um die ganze Iris herum ein weißer Rand zu sehen war.

»Na ja, dein Pa hat ihn gefragt, nur um ganz sicher zu sein, und er hat zugegeben, dass er –«

»Du hast was?« Brianna baute sich vor Jamie auf und legte ihre geballten Fäuste auf den Tisch.

»Aye, schön. Es – es war ein Fehler«, sagte Jamie. Er sah völlig am Boden zerstört aus.

»Darauf kannst du Gift nehmen! Was im Namen des – was hast du getan?« Ihre Wangen waren ebenfalls bleich geworden, und blaue Funken glitzerten in ihren Augen auf, so heiß wie das Herz einer Flamme.

Jamie holte tief Luft. Er blickte auf, sah ihr direkt ins Gesicht und biss die Zähne zusammen.

»Die Kleine«, sagte er. »Lizzie. Sie hat mir gesagt, dass du ein Kind bekommst und dass der Mann, der daran schuld ist, ein gemeiner Kerl namens MacKenzie ist.«

Briannas Mund öffnete und schloss sich, doch es kam kein Wort heraus. Jamie sah sie gerade an.

»Du hast doch gesagt, dass du vergewaltigt worden bist, nicht wahr?«

Sie nickte ruckartig wie eine schlecht geführte Marionette.

»Also. Ian und das Mädchen waren bei der Mühle, als MacKenzie dort ankam und nach dir gefragt hat. Sie sind hierhergeritten, um mich zu holen, und Ian und ich haben MacKenzie auf der Lichtung oberhalb der grünen Quelle abgefangen.«

Brianna hatte ihre Stimme wieder in Gang bekommen, wenn auch nur mit knapper Not.

»Was habt ihr mit ihm gemacht?«, fragte sie heiser. »Was?«

»Es ist ein fairer Kampf gewesen«, sagte Ian immer noch defensiv. »Ich wollte ihn sofort erschießen, aber Onkel Jamie hat gesagt, nein, er wollte den – den Mann erst in die Finger kriegen.«

»Du hast dich mit ihm geschlagen?«

»Aye, das habe ich!«, sagte Jamie, der jetzt doch getroffen war. »Um Himmels willen, Mädchen, was erwartest du denn, was ich mit dem Mann tun soll, der dich so missbraucht hat? Du bist diejenige, die einen Mord begehen wollte, aye?«

»Außerdem hat er Onkel Jamie auch geschlagen«, meldete sich Ian hilfreich zu Wort. »Es war ein fairer Kampf. Habe ich doch gesagt.«

»Sei still, Ian, sei so gut«, sagte ich. Ich goss genau zwei Finger breit ein und schob Jamie den Becher hin.

»Aber es war – er hat gar nicht –« Brianna zischte wie ein Chinakracher, dessen kurze Zündschnur schon brannte. Dann fing sie Feuer und knallte die Faust auf den Tisch. Sie ging ab wie eine Rakete.

»WAS HABT IHR MIT IHM GEMACHT?«, schrie sie.

Jamie blinzelte mit den Augen, und Ian zuckte zusammen. Sie wechselten gehetzte Blicke.

Ich legte eine Hand auf Jamies Arm und drückte fest zu. Auch ich konnte nicht verhindern, dass meine Stimme zitterte, als ich die unvermeidliche Frage stellte.

»Jamie – hast du ihn umgebracht?«

Er sah mich an, und die Spannung in seinem Gesicht ließ nach, wenn auch nur minimal.

»Äh … nein«, sagte er. »Ich habe ihn den Irokesen überlassen.«

»Aber, aber, Cousinchen, es hätte schlimmer sein können.« Ian tätschelte Brianna zögernd den Rücken. »Schließlich haben wir ihn nicht umgebracht.«

Brianna gab ein leises Würgegeräusch von sich und zog ihren Kopf von den Knien hoch. Ihr Gesicht war so weiß und feucht wie eine Austernschale, und ihr Haar umringte es wirr. Sie hatte sich nicht übergeben und war nicht in Ohnmacht gefallen, sah aber so aus, als könnte sie beides immer noch tun.

»Wir hatten es vor«, fuhr Ian fort und sah sie leicht nervös an. »Ich hatte ihm schon meine Pistole hinter das Ohr gedrückt, aber dann habe ich mir gedacht, dass eigentlich Onkel Jamie das Recht hätte, ihm das Hirn wegzupusten, aber dann hat er –«

Brianna würgte erneut, und ich stellte vorsichtshalber rasch einen Servierteller vor ihr auf den Tisch.

»Ian, ich glaube nicht, dass sie das jetzt wirklich hören muss«, sagte ich und warf ihm einen warnenden Blick zu.

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