Читаем Outlander - Der Ruf der Trommel: Roman (Die Outlander-Saga 4) (German Edition) полностью

»Wolltest du nicht, dass ich zurückkomme?«

»Kümmere dich nicht darum, was ich wollte. Jetzt will ich es wissen. Bist du zurückgekommen, weil du es wolltest – oder weil du geglaubt hast, du solltest es?«

Er blickte sie einen endlosen Augenblick an und sah dann auf seine Hände hinab, die immer noch seinen Becher umklammerten.

»Vielleicht beides. Vielleicht keins von beidem. Ich weiß es nicht«, sagte er sehr leise. »Das ist die Wahrheit, bei Gott; ich weiß es nicht.«

»Bist du bei dem Steinkreis gewesen?«, fragte sie. Er nickte, ohne sie anzusehen. Er grub in seiner Tasche herum und legte den großen Opal auf den Tisch.

»Ich bin da gewesen. Deshalb komme ich so spät; ich habe lange gebraucht, um ihn zu finden.«

Sie schwieg einen Moment, dann nickte sie.

»Du bist nicht zurückgegangen. Aber du kannst es. Vielleicht solltest du es tun.« Sie sah ihn direkt an, ihr Ausdruck das Abbild von Jamies Gesicht.

»Ich will nicht mit dir zusammenleben, wenn du aus Pflichtgefühl zurückgekommen bist«, sagte sie. Dann sah sie mich an, und ihr Blick war sanft vor Schmerz. »Ich kenne eine Ehe, die nur aus Pflichtgefühl Bestand hatte – und ich kenne eine, die aus Liebe gemacht ist. Wenn ich nicht –« Sie hielt inne und schluckte, dann sprach sie weiter und sah Roger an. »Wenn ich nicht wüsste, wie beides aussieht, dann hätte ich mit dem Pflichtgefühl leben können. Aber ich kenne beides – und ich will es nicht.«

Ich fühlte mich, als hätte mir jemand vor das Brustbein geboxt. Sie meinte meine Ehen. Ich sah mich nach Jamie um und stellte fest, dass er mich mit demselben Ausdruck ansah, von dem ich wusste, dass auch mein Gesicht ihn trug. Er hustete, um das Schweigen zu brechen, räusperte sich und wandte sich an Roger.

»Wann war das Handfasting?«

»Am zweiten September«, antwortete Roger prompt.

»Und jetzt haben wir Mitte Juni.« Jamie blickte stirnrunzelnd von Roger zu Brianna.

»Tja, mo nighean, wenn du diesem Mann per Handschlag versprochen bist, dann bist du an ihn gebunden, da gibt es keine Frage.« Er wandte sich um und warf Roger einen dunkelblauen Blick zu. »Also werdet Ihr hier wohnen, als ihr Ehemann. Und am dritten September wird sie entscheiden, ob sie Euch vor einem Priester getreu der Bibel heiraten will – oder ob Ihr geht und sie in Frieden lasst. So lange habt Ihr Zeit zu entscheiden, warum Ihr hier seid – und sie davon zu überzeugen.«

Roger und Brianna hatten beide zum Sprechen angesetzt, um zu protestieren, doch er bremste sie, indem er den Dolch ergriff, den er auf dem Tisch liegengelassen hatte. Er senkte die Klinge sacht, bis sie den Stoff über Rogers Brust berührte.

»Ihr werdet hier als ihr Ehemann leben. Aber wenn Ihr sie gegen ihren Willen anrührt, dann schneide ich Euch das Herz heraus und verfüttere es an die Schweine. Versteht Ihr mich?«

Roger starrte einen Augenblick auf die glänzende Klinge hinab, ohne dass ein Ausdruck unter seinem dichten Bart sichtbar gewesen wäre, dann hob er den Kopf, um Jamies Blick zu erwidern.

»Ihr glaubt, ich würde eine Frau behelligen, die mich nicht will?«

Eine ziemlich dumme Frage, hatte Jamie ihn doch exakt in dieser irrigen Annahme zu Brei geschlagen. Roger bedeckte Jamies Hand mit der seinen und stieß den Dolch mit der Spitze in den Tisch. Er schob abrupt seinen Stuhl nach hinten, machte auf dem Absatz kehrt und ging hinaus.

Jamie stand ebenso schnell auf, ging ihm hinterher und steckte im Gehen den Dolch in die Scheide.

Brianna sah mich hilflos an.

»Was meinst du, was er –«

Sie wurde durch ein lautes Krachen und ein ebenso lautes Grunzen unterbrochen, als ein schwerer Körper die Außenwand traf.

»Wenn Ihr sie schlecht behandelt, reiße ich Euch die Eier ab und stopfe sie Euch in den Hals«, sagte Jamies Stimme leise auf Gälisch.

Ich sah Brianna an, und sah, dass sie genügend Gälisch beherrschte, um den Sinn dieser Worte zu verstehen. Ihr Mund öffnete sich, doch sie bekam kein Wort heraus.

Draußen erklangen die Geräusche eines raschen Handgemenges, das mit einem noch lauteren Krachen endete, als schlüge ein Kopf gegen die Balken.

Roger besaß nicht Jamies Ausstrahlung stiller Bedrohlichkeit, doch in seiner Stimme hallte Aufrichtigkeit wider. »Fass mich noch einmal an, du verdammtes Schwein, und ich stopfe dir den Kopf in den Hintern zurück, da, wo er hergekommen ist!«

Einen Moment lang herrschte Schweigen, dann erklang das Geräusch sich entfernender Schritte. Einen Augenblick später machte Jamie tief in seiner Kehle ein schottisches Geräusch und entfernte sich ebenfalls.

Briannas Augen waren weit geöffnet, als sie mich ansah.

»Testosteronvergiftung«, sagte ich achselzuckend.

»Gibt es ein Gegenmittel?«, fragte sie. Ihr Mundwinkel zuckte, obwohl ich nicht sagen konnte, ob vor Lachen oder drohender Hysterie.

Ich schob eine Hand durch mein Haar und überlegte.

»Tja«, sagte ich schließlich, »es gibt nur zwei Dinge, die sie in so einer Lage tun, und das eine ist, dass sie versuchen werden, sich gegenseitig umzubringen.«

Brianna rieb sich die Nase.

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