Читаем Outlander - Der Ruf der Trommel: Roman (Die Outlander-Saga 4) (German Edition) полностью

»A-ha«, sagte sie. »Und das andere …« Unsere Blicke trafen sich in perfektem Einvernehmen.

»Ich kümmere mich um deinen Vater«, sagte ich. »Aber Roger ist deine Sache.«

Das Leben auf dem Berg verlief ein wenig angespannt, da sich Brianna und Roger wie eine in die Falle gegangene Häsin und ein in die Enge getriebener Dachs verhielten. Jamie hielt Roger beim Essen mit brütenden Blicken voll gälischer Missachtung fixiert, während Lizzie sich selbst darin übertraf, sich bei allen Anwesenden zu entschuldigen, und das Baby sich entschloss, dass die Zeit reif war für nächtliche Koliken mit Brüllattacken.

Es waren wahrscheinlich diese Koliken, die Jamie zu hektischen Aktivitäten an dem neuen Haus antrieben. Fergus und einige der Pächter waren so zuvorkommend gewesen, eine kleine Ernte für uns anzubauen, so dass wir zumindest zu essen haben würden, wenn wir auch in diesem Jahr keinen Mais verkaufen konnten. Befreit von der Notwendigkeit, sich um eine große Anbaufläche zu kümmern, verbrachte Jamie stattdessen jeden freien Augenblick hämmernd und sägend auf dem Bergkamm.

Roger assistierte nach Kräften bei den anderen Arbeiten auf dem Hof, obwohl sein Fuß ihn behinderte. Er hatte schon mehrfach meine Versuche abgewiesen, ihn zu behandeln, doch jetzt weigerte ich mich, mich noch länger vertrösten zu lassen. Ein paar Tage nach seiner Ankunft war ich mit meinen Vorbereitungen fertig und informierte ihn bestimmt, dass ich die Absicht hatte, mich am nächsten Morgen als Erstes mit ihm zu befassen.

Als es so weit war, bat ich ihn, sich hinzulegen, und wickelte den Fuß aus den Lumpen aus. Der süßlich gammelige Geruch einer fortgeschrittenen Infektion kitzelte mich in der Nase, doch ich dankte Gott dafür, dass ich weder die roten Streifen einer Blutvergiftung noch die schwarze Verfärbung drohenden Wundbrandes sah. Es war auch so schlimm genug.

»Du hast ein paar chronische Abszesse tief im Gewebe«, sagte ich und drückte prüfend mit dem Daumen zu. Ich konnte spüren, wie die matschigen Eitereinschlüsse nachgaben, und als ich fester zudrückte, brachen die halb verheilten Wunden auf, und ein widerlicher, gelbgrauer Schleim sickerte aus einem entzündeten Riss am Rande der Fußsohle.

Roger erbleichte unter seiner Sonnenbräune, und seine Hände umklammerten den hölzernen Bettrahmen, doch er gab keinen Ton von sich.

»Du hast Glück«, sagte ich, während ich seinen Fuß weiter hin- und herbewegte und die kleinen Gelenke des vorderen Mittelfußes beugte. »Du hast die Abszesse beim Herumlaufen immer wieder aufgebrochen und sie teilweise drainiert. Sie bilden sich natürlich immer wieder neu, aber die Bewegung hat verhindert, dass die Infektion in die Tiefe wandert, und sie hat deinen Fuß flexibel gehalten.«

»Oh, gut«, sagte er schwach.

»Brianna, du musst mir helfen«, sagte ich und drehte mich beiläufig zum anderen Ende des Zimmers um, wo die beiden Mädchen saßen und sich mit Baby und Spinnrad abwechselten.

»Ich könnte es tun; lasst es mich machen.« Begierig zu helfen sprang Lizzie auf. Sie hatte Gewissensbisse wegen der Rolle, die sie bei Rogers Leidensweg gespielt hatte, und sie hatte auf jede erdenkliche Weise versucht, Abbitte zu leisten, indem sie ihm ständig etwas zu essen brachte, ihm anbot, seine Kleider zu flicken, und ihn ganz allgemein mit ihren Äußerungen der Reue zum Wahnsinn trieb.

Ich lächelte sie an.

»Ja, du kannst uns helfen. Nimm das Baby, so dass Brianna hierherkommen kann. Warum gehst du nicht mit ihm nach draußen, damit er etwas frische Luft bekommt?«

Mit einem skeptischen Blick tat Lizzie, was ich gesagt hatte, nahm Klein Gizmo in die Arme und murmelte ihm beim Hinausgehen Liebkosungen zu. Brianna stellte sich neben mich, wobei sie Rogers Blick sorgfältig auswich …

»Ich werde das hier offenlegen und es drainieren, so gut ich kann«, sagte ich und zeigte auf den langen, schwarz verkrusteten Spalt. »Dann müssen wir ein Débridement durchführen, es desinfizieren und das Beste hoffen.«

»Und was genau bedeutet Débridement?«, fragte Roger. Ich ließ seinen Fuß los, und sein Körper entspannte sich ein wenig.

»Die Reinigung einer Wunde durch die chirurgische oder nichtchirurgische Entfernung toten Gewebes oder Knochenmaterials«, sagte ich. Ich berührte seinen Fuß. »Glücklicherweise glaube ich nicht, dass der Knochen befallen ist, obwohl das Bindegewebe im Mittelfuß vielleicht beschädigt ist. Mach dir keine Sorgen«, sagte ich und klopfte ihm auf das Bein. »Das Débridement wird nicht weh tun.«

»Nicht?«

»Nein. Es sind die Drainage und die Desinfektion, die weh tun werden.« Ich blickte zu Brianna hoch. »Halt seine Hände fest, bitte.«

Sie zögerte nur eine Sekunde, dann ging sie zum Kopfende der Couch und hielt ihm ihre Hände hin. Er ergriff sie und sah sie an. Es war das erste Mal, dass sie sich seit fast einem Jahr berührt hatten.

»Festhalten«, sagte ich. »Jetzt kommt der gemeine Teil.«

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