Читаем Outlander – Die geliehene Zeit: Roman (Die Outlander-Saga 2) (German Edition) полностью

»Oh, Mutter!«, sagte Brianna und richtete sich im Sitzen auf. »Fall doch Mr. Wakefield bitte nicht zur Last! Du siehst doch, wie viel er zu tun hat!« Sie wies mit einer Handbewegung auf das mit überquellenden Kartons und endlosen Bücherstapeln vollgestopfte Studierzimmer.

»Oh, das macht doch nichts!«, protestierte Roger. »Äh … was ist es denn?«

Claire brachte ihre Tochter mit einem Blick zum Schweigen. »Ich hatte auch nicht vor, ihn bewusstlos zu schlagen und zu verschleppen«, sagte sie trocken. »Aber vielleicht kennt er ja jemanden, der mir helfen kann. Es ist ein kleines historisches Projekt«, erklärte sie. »Ich brauche jemanden, der sich gut mit den Jakobiten des achtzehnten Jahrhunderts auskennt – Bonnie Prince Charlie und Konsorten.«

Roger beugte sich vor. »Jakobiten?«, sagte er. »Diese Periode gehört zwar nicht zu meinen Spezialgebieten, aber ich weiß schon ein wenig – es lässt sich ja kaum vermeiden, wenn man so nah an Culloden lebt. Dort hat die letzte Schlacht stattgefunden«, sagte er, an Brianna gewandt. »Wo Charlies Armee auf den Herzog von Cumberland getroffen ist und zum Dank für ihre Mühen abgeschlachtet wurde.«

»Richtig«, sagte Claire. »Und genau darum geht es bei dem, was ich herausfinden möchte.« Sie griff in ihre Handtasche und zog ein zusammengefaltetes Blatt Papier heraus.

Roger öffnete es und überflog den Inhalt. Es war eine Liste von Namen – vielleicht dreißig, allesamt Männer. Am Kopf der Seite stand die Überschrift JAKOBITENAUFSTAND 1745 – CULLODEN.

»Oh, der Fünfundvierziger Aufstand?«, sagte Roger. »Diese Männer haben also in Culloden gekämpft?«

»Ja«, erwiderte Claire. »Was ich herausfinden will, ist – wie viele von den Männern auf dieser Liste haben diese Schlacht überlebt?«

Roger rieb sich das Kinn, während er die Liste betrachtete. »Das ist zwar eine einfache Frage«, sagte er, »aber die Antwort ist möglicherweise schwer zu finden. Es sind so viele Highlander aus Prinz Charlies Gefolge auf dem Feld von Culloden umgekommen, dass man sie nicht einzeln begraben hat. Man hat sie in Massengräber gelegt, die nur mit einzelnen Steinen gekennzeichnet sind, auf denen der Name des Clans steht.«

»Ich weiß«, sagte Claire. »Brianna ist noch nicht dort gewesen, ich aber schon – vor langer Zeit.« Er glaubte, einen flüchtigen Schatten in ihren Augen zu sehen, den sie jedoch hastig vertuschte, indem sie in ihre Handtasche griff. Kein Wunder, wenn es so war, dachte er. Culloden war ein Ort, der niemanden kaltließ; auch ihm trieb es die Tränen in die Augen, über dieses Moor hinwegzublicken und an den verzweifelten Mut der Highlandschotten zu denken, die abgeschlachtet unter dem Gras lagen.

Sie faltete noch mehrere andere mit Schreibmaschine beschriebene Blätter auseinander und reichte sie ihm. Ihr langer weißer Finger fuhr am Rand eines Blattes entlang. Sehr schöne Hände, stellte Roger fest, sorgfältig gepflegt, und jede Hand trug einen Ring. Der silberne Ring an ihrer rechten Hand war besonders auffallend; ein breiter jakobitischer Ring im Flechtmuster der Highlands, mit Distelblüten ausgeschmückt.

»Das sind die Namen der Ehefrauen, soweit sie mir bekannt sind. Ich dachte, das hilft vielleicht, denn falls ihre Männer in Culloden umgekommen sind, werden Sie wahrscheinlich herausfinden, dass diese Frauen später wieder geheiratet haben oder emigriert sind. Die Aufzeichnungen darüber stehen doch vermutlich im Pfarrbuch? Sie stammen alle aus derselben Gemeinde; die Kirche war in Broch Mordha – etwas südlich von hier.«

»Das ist eine hilfreiche Idee«, sagte Roger etwas überrascht. »Genau so denken Historiker.«

»Eine Historikerin bin ich wohl kaum«, sagte Claire trocken. »Andererseits schnappt man natürlich das eine oder andere auf, wenn man mit einem Historiker zusammenlebt.«

»Natürlich.« Roger kam ein Gedanke. »Ich bin ein furchtbarer Gastgeber; lassen Sie mich doch etwas zu trinken holen, und dann können Sie mir ein bisschen mehr darüber erzählen. Vielleicht kann ich Ihnen ja selbst dabei behilflich sein?«

Trotz der Unordnung wusste er, wo die Karaffen aufbewahrt wurden, und so waren seine Gäste schnell mit Whisky versorgt. Er hatte Brianna reichlich Wasser ins Glas geschenkt, doch ihm fiel auf, dass sie daran nippte, als enthielte es Ameisenspray, nicht den besten Glenfiddich Single Malt. Claire, die ihren Whisky pur wollte, schien deutlich mehr Genuss daran zu finden.

»Also.« Roger setzte sich wieder und griff nach dem Blatt. »Das Problem ist interessant, was die historische Recherche angeht. Sie sagen, diese Männer kamen aus derselben Gemeinde? Ich vermute, sie gehörten auch zum selben Clan – wie ich sehe, hießen einige von ihnen Fraser.«

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