Читаем Outlander - Echo der Hoffnung: Roman (Die Outlander-Saga 7) (German Edition) полностью

»England wünscht natürlich ein rasches Ende dieses Unsinns.« Eine lange, knochige Hand wies auf das Papier. »Die sogenannte Kontinentalarmee ist ein wilder Haufen von Männern, die über keinerlei Erfahrung verfügen und deren Vorstellungen einander widersprechen. Was, wenn ich in der Lage wäre, dich mit Informationen zu versorgen, die dazu dienen könnten, einen der wichtigsten Generäle Washingtons von seinem Ziel abzubringen?«

»Was, wenn du das wärst?«, erwiderte Grey, der sich keine Mühe gab, die Skepsis in seiner Stimme zu verbergen. »Inwiefern würde das Frankreich nützen – oder deinen eigenen Interessen, von denen ich mir anzunehmen erlaube, dass sie wohl nicht vollständig dieselben sind?«

»Ich sehe schon, dass die Zeit deinen angeborenen Zynismus nicht geschmälert hat, John. Einer deiner weniger anziehenden Charakterzüge – ich weiß nicht, ob ich dir das je gesagt habe.«

Grey weitete seine Augen ein wenig, und Percy seufzte.

»Also gut, Land«, sagte er. »Das Nordwest-Territorium. Wir wollen es zurück.«

Grey lachte kurz auf.

»Das kann ich mir vorstellen.« Die Franzosen hatten das fragliche Territorium, einen großen Landtrakt nordwestlich des Ohio-Flusstals, am Ende des Siebenjährigen Krieges an Großbritannien abgetreten. Britannien hatte es jedoch nicht besetzt und verhindert, dass sich Kolonisten dort ausbreiteten, weil die Eingeborenen bewaffneten Widerstand leisteten und man sich immer noch in Verhandlungen mit ihnen befand. Seines Wissens waren die Kolonisten darüber nicht begeistert. Grey war einigen der besagten Wilden persönlich begegnet und hielt die Haltung der britischen Regierung für ebenso vernünftig wie ehrenhaft.

»Die Franzosen hatten enge Handelsverbindungen mit den Eingeborenen in dieser Gegend; ihr habt keine.«

»Und die Pelzhändler zählen zu denen, deren … Interessen … du vertrittst?«

Bei diesen Worten lächelte Percy breit.

»Nicht in erster Linie. Dennoch, ja.«

Grey sparte sich die Mühe zu fragen, warum sich Percy in dieser Angelegenheit ausgerechnet an ihn wandte – einen augenscheinlich pensionierten Diplomaten ohne nennenswerten Einfluss. Percy wusste aus den Tagen ihrer persönlichen Beziehung um die Macht und den Einfluss der Familie Grey – und »Monsieur Beauchamp« wusste durch das Netz der Schwarzen Kabinette Europas noch einiges mehr über seine gegenwärtigen persönlichen Verbindungen. Grey selbst konnte natürlich nichts unternehmen. Doch er war in der Lage, jene, die es konnten, im Stillen von diesem Angebot in Kenntnis zu setzen.

Er fühlte sich, als stünde jedes Haar an seinem Körper zu Berge wie die Fühler eines alarmbereiten Insekts.

»Wir bräuchten natürlich mehr als eine bloße Andeutung«, sagte er kühl. »Den Namen des betreffenden Herrn zum Beispiel.«

»Den kann ich im Moment nicht weitergeben. Aber sobald ernst zu nehmende Verhandlungen beginnen …«

Grey fragte sich bereits, zu wem er mit diesem Angebot gehen sollte. Nicht Sir George Germain. Lord Norths Ministerium? Doch das konnte warten.

»Und deine persönlichen Interessen?«, fragte er mit scharfem Unterton. Er kannte Percy Wainwright gut genug, um zu wissen, dass Percy irgendeinen persönlichen Nutzen von der Sache haben würde.

»Ah, das.« Percy nippte an seinem Wein, dann ließ er das Glas sinken und blickte Grey darüber hinweg offen an. »Das ist eigentlich ganz einfach. Ich habe den Auftrag, einen Mann zu finden. Kennst du einen Schotten namens James Fraser?«

Grey spürte, wie der Stiel seines Glases splitterte. Er ließ ihn jedoch nicht los und nippte vorsichtig an seinem Wein, während er Gott erstens dafür dankte, dass er Percy niemals Jamie Frasers Namen gesagt hatte, und zweitens, dass Fraser Wilmington heute Nachmittag verlassen hatte.

»Nein«, sagte er ruhig. »Was willst du denn von diesem Mr Fraser?«

Percy zuckte mit den Achseln und lächelte.

»Nur ein oder zwei Fragen.«

Grey spürte, wie ihm das Blut aus der verletzten Handfläche rann. Er hielt das zerbrochene Glas vorsichtig zusammen und trank den Rest seines Weins. Percy schwieg und trank mit ihm.

»Mein Beileid zum Tod deiner Frau«, sagte Percy leise. »Ich weiß, dass sie –«

»Du weißt gar nichts«, sagte Grey schroff. Er beugte sich vor und legte das zerbrochene Glas auf den Tisch; der Kelch rollte wild hin und her, und die Weinreste spülten durch das Glas. »Ganz und gar nichts. Weder über meine Frau noch über mich.«

Percy zog die Schultern zu einem kaum merklichen Achselzucken hoch. Wie du willst, bedeutete er damit. Und doch ruhten seine Augen – sie waren immer noch schön, verdammt, dunkel und sanft – mit einem Ausdruck auf Grey, der diesem wie aufrichtiges Mitgefühl vorkam.

Grey seufzte. Ohne Zweifel war es aufrichtig. Man konnte Percy nicht trauen – niemals –, doch was er getan hatte, hatte er aus Schwäche getan, nicht aus bösem Willen oder auch nur aus Gefühllosigkeit.

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