Читаем Outlander - Echo der Hoffnung: Roman (Die Outlander-Saga 7) (German Edition) полностью

»Guten Abend«, sagte er. Er zog fragend die Augenbraue hoch. »Monsieur Beauchamp?«

»Oh, ja.«

Percy machte Anstalten, sich zu erheben, doch Grey winkte ab. Er machte kehrt, um sich einen Hocker zu holen, und hoffte, dass ihm die Sekunden, die er für diesen Weg brauchte, helfen würden, die Fassung zurückzuerlangen. Da dies nicht so war, verbrachte er einen weiteren Moment damit, das Fenster zu öffnen, und saugte sich die dicke, feuchte Luft in die Lunge, bevor er sich wieder umdrehte und sich ebenfalls hinsetzte.

»Wie ist denn das gekommen?«, fragte er und stellte sich uninteressiert. »Beauchamp, meine ich. Oder ist das nur ein Nom de Guerre?«

»Oh, nein.« Percy ergriff sein spitzengesäumtes Taschentuch und tupfte sich geziert den Schweiß vom Haaransatz – der zurückzuweichen begann, wie Grey bemerkte. »Ich habe eine der Schwestern des Barons Amandine geheiratet. Der Name der Familie ist Beauchamp; ich habe ihn angenommen. Diese Verwandtschaft hat mir einen gewissen Zugang zu politischen Kreisen verschafft, sodass ich –« Er zuckte entwaffnend mit den Schultern und vollzog eine anmutige Geste, die seine Laufbahn im Schwarzen Kabinett umriss – und gewiss auch anderswo, dachte Grey grimmig.

»Meinen Glückwunsch zur Vermählung«, sagte Grey und versuchte erst gar nicht, die Ironie in seiner Stimme zu unterdrücken. »Mit wem schläfst du denn, mit dem Baron oder seiner Schwester?«

Percys Miene war belustigt.

»Gelegentlich mit beiden.«

»Gleichzeitig?«

Das Lächeln wurde breiter. Seine Zähne waren immer noch gut, bemerkte Grey, selbst wenn sie vom Wein verfärbt waren.

»Hin und wieder. Obwohl Cecile – meine Frau – in Wirklichkeit die Zuwendung ihrer Cousine Lucianne bevorzugt und ich selbst die des Hilfsgärtners. Ein Prachtkerl namens Emile – er erinnert mich an dich, als du jünger warst. Schlank, blond, muskulös und brutal.«

Zu seiner Bestürzung stellte Grey fest, dass er am liebsten gelacht hätte.

»Das hört sich wirklich sehr französisch an«, sagte er stattdessen trocken. »Ich bin mir sicher, dass es gut zu dir passt. Was willst du?«

»Es geht eher darum, was du willst, glaube ich.« Percy hatte den Wein noch nicht angerührt; er ergriff die Flasche und schenkte ihnen sorgfältig ein. Die rote Flüssigkeit ergoss sich dunkel in die Gläser. »Oder vielleicht sollte ich sagen – was England will.« Lächelnd hielt er Grey ein Glas entgegen. »Denn man kann deine Interessen doch kaum von denen deines Vaterlandes unterscheiden, oder? Ich muss sogar gestehen, dass ich stets das Gefühl hatte, dass du England bist, John.«

Grey hätte ihm gern verboten, seinen Vornamen zu benutzen, doch dies hätte die Erinnerung an ihre Intimitäten nur noch verstärkt – was natürlich genau Percys Absicht war. Also beschloss er, es zu ignorieren, und trank einen Schluck Wein, der gut war. Er fragte sich, ob er wohl die Rechnung dafür bezahlen würde – und wenn ja, womit.

»Was England will«, wiederholte er skeptisch. »Und was ist dein Eindruck davon, was England will?«

Percy nahm einen Schluck Wein und behielt ihn im Mund. Offensichtlich kostete er ihn aus, bevor er schließlich schluckte.

»Das, mein Lieber, ist doch wohl kaum ein Geheimnis, oder?«

Grey seufzte und starrte ihn bohrend an.

»Hast du diese ›Unabhängigkeitserklärung‹ gesehen, die der sogenannte Kontinentalkongress verfasst hat?«, fragte Percy. Er wandte sich ab, griff in eine Ledertasche, die er über die Stuhllehne gehängt hatte, und zog einige zusammengefaltete Blätter heraus, die er Grey reichte.

Tatsächlich hatte Grey das fragliche Dokument noch nicht gesehen, obwohl er natürlich davon gehört hatte. Es war erst zwei Wochen zuvor in Philadelphia gedruckt worden, aber die Kopien hatten sich wie vom Wind ausgesätes Unkraut in den Kolonien ausgebreitet. Er musterte Percy mit hochgezogener Augenbraue, faltete das Papier auseinander und überflog es rasch.

»Der König ist ein Tyrann?«, fragte er und konnte sich das Lachen über die teilweise hanebüchenen Behauptungen des Dokuments kaum verkneifen. Er faltete die Bogen wieder zusammen und ließ sie auf den Tisch fallen.

»Und wenn ich England bin, verkörperst du in diesem Gespräch Frankreich, nehme ich an?«

»Ich vertrete dort gewisse Interessen«, erwiderte Percy ausdruckslos. »Und in Kanada.«

Das ließ leise Alarmglocken schrillen. Grey hatte unter Wolfe in Kanada gekämpft, und ihm war sehr wohl bewusst, dass die Franzosen in diesem Krieg zwar den Großteil ihrer nordamerikanischen Besitztümer verloren hatten, dass sie jedoch unverrückbar in den nördlichen Regionen von Quebec bis zur Küste festsaßen. War das nah genug, um jetzt für Ärger zu sorgen? Er glaubte es nicht – allerdings gab es nichts, was er den Franzosen nicht zutraute. Oder Percy.

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