Читаем Outlander - Echo der Hoffnung: Roman (Die Outlander-Saga 7) (German Edition) полностью

Natürlich kam er herein. Sie ergriff ein Buch und warf es dem Alten an den Kopf, doch er wich ihrem Wurf aus und packte sie erneut am Handgelenk, die Axt in der Hand.

»Lasst sie los«, sagte Ian, heiser vom Rennen. Seine Brust hob und senkte sich, und der Schweiß rann ihm über das Gesicht; sie konnte ihn riechen, selbst durch den muffigen Gestank des Alten hindurch. Sprachlos vor Grauen, entriss sie Arch Bug ihre Hand.

»Du darfst ihn nicht töten«, sagte sie, an beide Männer gewandt. Keiner von ihnen hörte auf sie.

»Ich habe es dir doch gesagt, nicht wahr?«, sagte Arch zu Ian. Er klang ganz vernünftig, ein Lehrer beim Abschluss eines Beweises. Quod erat demonstrandum. Q. E. D.

»Lasst sie in Ruhe«, sagte Ian.

Seine Hand schwebte über seinem Messer, und Rachel sagte erstickt: »Ian, nicht! Das darfst du nicht. Bitte!«

Ian warf ihr einen Blick voll wütender Verwirrung zu, doch sie sah ihn unverwandt an, und er ließ die Hand sinken. Dann holte er tief Luft und trat rasch einen Schritt beiseite.

Bug fuhr herum, um ihn in Reichweite seiner Axt zu behalten, und Ian ließ sich vor Rachel gleiten und schirmte sie mit seinem Körper ab.

»Dann tötet mich«, sagte er bedächtig zu Bug. »Macht schon.«

»Nein!«, rief Rachel. »Das ist es nicht, was ich – nein!«

»Komm her, Kleine«, sagte Arch und winkte ihr mit seiner gesunden Hand. »Hab keine Angst. Es geht auch ganz schnell.«

Ian stieß sie von sich, sodass sie vor die Wand prallte und sich den Kopf stieß, hockte sich schützend vor sie und wartete. Unbewaffnet, weil es ihre Bitte gewesen war.

»Zuerst bringt Ihr mich um, verdammt«, sagte er im Konversationston.

»Nein«, entgegnete Arch Bug ebenso höflich. »Du wartest, bis du an der Reihe bist.« Die alten Augen maßen ihn, kalt und gewitzt, und die Axt bewegte sich ein bisschen – ungeduldig.

Rachel schloss die Augen und betete. Sie fand keine Worte, doch sie betete dennoch, panisch vor Angst. Da hörte sie ein Geräusch und öffnete die Augen.

Ein langer grauer Pfeil schoss durch die Luft, und im nächsten Moment lag Arch Bug am Boden. Rollo stand über ihm und schnappte dem Alten knurrend nach der Kehle. Doch er mochte ja alt sein, aber er war immer noch Herr seiner selbst, und er wurde von der Macht der Verzweiflung getrieben. Seine gesunde Hand packte den Hund an der Kehle, schob ihn mit aller Kraft von sich, ließ die sabbernden Kiefer nicht an sich heran, und ein langer, sehniger Arm zuckte hervor, die Axt in der verstümmelten Faust, und hob sich.

»Nein!« Ian stürzte sich auf ihn, stieß Rollo beiseite und schnappte nach der Hand mit der Axt, doch es war zu spät; die Klinge senkte sich mit einem Geräusch, bei dem es Rachel weiß vor Augen wurde, und Ian schrie.

Sie war schon in Bewegung, bevor sie wieder etwas sehen konnte, und schrie ebenfalls, als sich plötzlich eine Hand auf ihre Schulter legte und sie rückwärtsschleuderte. Sie prallte gegen die Wand und glitt daran hinunter, bis sie mit offenem Mund am Boden landete. Vor ihr wand sich ein riesiger Ball aus Gliedmaßen, Fell, Kleidern und Blut. Ein Schuh traf sie am Knöchel, und sie kroch zur Seite wie ein Krebs und starrte weiter fassungslos vor sich hin.

Überall schien Blut zu sein. Auf der Theke und an der Wand verspritzt, auf dem Boden verschmiert. Der Rücken von Ians Hemd war rot durchtränkt und klebte ihm so am Körper, dass sie darunter die Anstrengung seiner Muskeln sah. Er kniete halb über dem strampelnden Bug und versuchte, mit der rechten Hand die Axt zu erreichen, während ihm sein linker Arm leblos am Körper hing. Arch hieb mit steifen Fingern nach seinem Gesicht, um ihn zu blenden, während Rollo wie ein Aal zwischen der Masse der Gliedmaßen umherschoss und knurrend zubiss. Ganz auf dieses Spektakel konzentriert, war ihr nur dumpf bewusst, dass ein Mann hinter ihr stand. Sie blickte schließlich verständnislos auf, als sein Fuß sie nicht gerade zärtlich am Hintern berührte.

»Habt Ihr irgendetwas an Euch, das Männer mit Äxten anzieht?«, fragte William gereizt. Er zielte sorgfältig über den Lauf seiner Pistole hinweg und feuerte.




Kapitel 101

Redivivus

Ich war dabei, mir das Haar für den Nachmittagstee hochzustecken, als es an der Schlafzimmertür kratzte.

»Herein«, rief John, der sich gerade die Schuhe anzog. Die Tür wurde vorsichtig geöffnet und gab den merkwürdigen Jungen aus Cornwall preis, der William hin und wieder als Ordonnanz diente. Er sagte etwas zu John, in einer Sprache, die vermutlich Englisch war, und überreichte ihm eine Note. John nickte freundlich und entließ ihn.

»Konntest du verstehen, was er gesagt hat?«, erkundigte ich mich neugierig, während er mit dem Daumen das Siegel aufbrach.

»Wer? Oh. Colenso? Nein, kein Wort«, antwortete er geistesabwesend und spitzte die Lippen angesichts seiner Lektüre zu einem tonlosen Pfeifen.

»Was ist das?«, fragte ich.

»Eine Notiz von Oberst Graves«, erwiderte er und faltete das Blatt sorgfältig wieder zusammen. »Ich frage mich, ob –«

Es klopfte noch einmal an der Tür, und John runzelte die Stirn.

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