Als Ablenkung von meinem einsamen Dasein habe ich mir unlängst eine neue Beschäftigung gesucht, die der Weinherstellung. Ich vermute zwar, dass es das Produkt nicht mit dem Gehalt Deiner eigenen Destillate aufnehmen kann, doch ich rede mir ein, dass es nicht untrinkbar ist und schließlich sogar genießbar werden könnte, wenn man ihm ein oder zwei Jahre Zeit zum Ruhen lässt. Ich werde Dir Ende des Monats ein Dutzend Flaschen schicken, übersandt durch meinen neuen Bediensteten, Mr. Higgins, dessen Werdegang Dich interessieren dürfte.
Du wirst eventuell schon von einer ruchlosen Schlägerei gehört haben, die sich im März vor drei Jahren in Boston zugetragen hat. Ich habe sie in Zeitungen und Pamphleten als »Massaker« bezeichnet gefunden, höchst verantwortungslos – und höchst inakkurat für jemanden, der bei dem tatsächlichen Ereignis zugegen war.
Ich war nicht selbst dort, habe aber mit diversen Offizieren und Soldaten gesprochen, die dabei waren. Wenn sie die Wahrheit sagen, und ich glaube, dass sie das tun, dann ist das Bild, das die Bostoner Presse von der Angelegenheit zeichnet, geradezu monströs.
Boston ist allen Berichten nach ein wahrer Tummelplatz republikanischer Überzeugungen; bei jedem Wetter sind sogenannte »Marschgesellschaften« auf den Straßen unterwegs, die nicht mehr sind als eine Ausrede für die Zusammenrottung von Pöbel, dessen Hauptbeschäftigung es ist, die dort stationierten Soldaten zu drangsalieren.
Higgins sagt mir, dass es aus Furcht vor diesem Pöbel niemand wagt, allein in Uniform auszugehen, und selbst wenn er in größerer Zahl unterwegs ist, treibt ihn der Druck der Öffentlichkeit bald wieder in sein Quartier zurück, es sei denn, die Pflicht zwingt ihn, sich zu behaupten.