»Oh.« Bei diesen Worten wurde seine Miene etwas glücklicher. »Wie wollt Ihr sie denn sehen, Ma’am?« Er warf einen skeptischen Blick zur Arbeitsfläche, auf der noch ein Sortiment von Klemmen und Gläsern mit Nähmaterial ausgebreitet war.
»Das könnte gar nicht einfacher sein«, versicherte ich ihm. »Ich führe eine Prozedur namens Fäkalsedimentierung durch, um den Stuhl zu konzentrieren, und dann suche ich unter dem Mikroskop nach den Eiern.«
Er nickte, obwohl ich sehen konnte, dass er mir nicht folgte. Ich lächelte ihm freundlich zu.
»Alles, was Ihr tun müsst, Bobby, ist scheißen.«
Sein Gesicht war eine Studie des Zweifels und der nervösen Anspannung.
»Wenn es Euch nichts ausmacht, Ma’am«, sagte er, »behalte ich die Würmer, glaube ich.«
Kapitel 12
Weitere Wunder der Wissenschaft
Als Roger MacKenzie später an diesem Nachmittag von der Küferei heimkehrte, traf er seine Frau tief in die Betrachtung eines Gegenstandes versunken an, der auf seinem Esstisch stand.
»Was
»Ho, ho«, sagte seine Frau nachsichtig und schob das Glas aus seiner Reichweite. »Du
Er sah sie an; sie war aufgeregt, ihre Nasenspitze war rot geworden, und einige Haarsträhnen hatten sich gelöst und wehten im Luftzug; wie ihr Vater hatte sie die Angewohnheit, sich beim Überlegen mit der Hand durch die Haare zu fahren.
»Und du hast …
»Tjaaa … Streichhölzer herstellen. Vielleicht.« Ihre Schneidezähne bohrten sich kurz in ihre Unterlippe, während sie das Glas betrachtete. »Ich weiß, wie es geht – theoretisch. In der Praxis könnte es etwas knifflig werden.«
»Und warum?«, fragte er argwöhnisch.
»Na ja, Phosphor entzündet sich, wenn er mit Luft in Berührung kommt«, erklärte sie. »Das ist der Grund, warum er in Wasser verpackt ist. Nicht anfassen, Jem! Das ist giftig.« Sie fasste Jemmy um die Taille und zog ihn vom Tisch herunter, wo er das Glas wissbegierig beäugt hatte.
»Oh, nun ja, warum sollten wir uns darum Sorgen machen? Es wird ihm um die Ohren fliegen, bevor er überhaupt dazu kommt, es in den Mund zu stecken.« Roger nahm das Glas an sich, damit es in Sicherheit war, und hielt es fest, als könnte es in seinen Händen explodieren. Er hätte sie gern gefragt, ob sie den Verstand verloren hatte, war aber lange genug verheiratet, um den Preis unüberlegter rhetorischer Fragen zu kennen.
»Wo hast du denn vor, ihn aufzubewahren?« Er sah sich vielsagend im Inneren der Hütte um, deren Aufbewahrungsmöglichkeiten sich auf eine Deckentruhe beschränkten, ein kleines Wandbord für Bücher und Papiere, ein zweites für Kamm, Zahnbürsten und Briannas kleine Sammlung persönlicher Gegenstände und einen Kuchenkasten. Den Kuchenkasten bekam Jemmy auf, seit er ungefähr sieben Monate war.
»Ich denke, ich bringe ihn besser in Mamas Sprechzimmer«, erwiderte sie, einen Arm geistesabwesend um Jemmy geklammert, der zielstrebig seine ganze Energie daransetzte, an das hübsche Spielzeug zu gelangen. »Dort fasst niemand etwas an.«
Das stimmte; wer sich nicht vor Claire Fraser persönlich fürchtete, hatte im Allgemeinen Angst vor dem Inhalt ihres Sprechzimmers, zu dem schreckenerregend schmerzhaft aussehende Instrumente genauso zählten wie mysteriöse, undurchsichtige Gebräue und übelriechende Heilmittel. Außerdem waren die Schränke im Sprechzimmer so hoch, dass selbst ein entschlossener Kletterer wie Jem sie nicht erreichen konnte.
»Gute Idee«, sagte Roger, der das Glas gar nicht schnell genug aus Jems Nähe entfernen konnte. »Ich bringe es sofort hin, ja?«
Bevor Brianna antworten konnte, erklang ein Klopfen an der Tür, dem Jamie Fraser auf dem Fuße folgte. Sofort stellte Jem seine Versuche, an das Glas zu gelangen, ein und stürzte sich stattdessen mit Freudengeheul auf seinen Großvater.
»Wie geht es denn,