Читаем Outlander - Ein Hauch von Schnee und Asche: Roman (Die Outlander-Saga 6) (German Edition) полностью

»Sicher. Willst du dich vielleicht hinsetzen?« Er hatte Jamie vorhin schon erzählt, was er über die Rolle der Cherokee in der kommenden Revolution wusste – beklagenswert wenig. Nachdem er das Glas widerstrebend wieder hingestellt hatte, zog Roger einen Hocker herbei und schob ihn seinem Schwiegervater hin. Jamie nahm kopfnickend an, verlagerte Jemmy geschickt so, dass er ihm über die Schulter hing, und setzte sich.

Jemmy kicherte wie verrückt und wand sich, bis ihm sein Großvater einen leichten Klaps auf den Hosenboden versetzte, woraufhin er verstummte und zufrieden wie ein Faultier kopfunter hing, so dass sein leuchtendes Haar über Jamies Hemdrücken fiel.

»Es ist so, a charaid«, sagte Jamie. »Ich muss morgen früh zu den Cherokeedörfern aufbrechen, und ich möchte dich bitten, an meiner Stelle etwas zu erledigen.«

»Oh, aye. Soll ich mich um die Gerste kümmern?« Die Felder waren ein wenig planlos eingesät worden, und einige reiften noch heran. Alle drückten die Daumen, dass das Wetter noch eine Woche schön blieb, doch die Aussichten waren gut.

»Nein, das kann Brianna tun – bitte?« Er lächelte seine Tochter an, die ihre dichten, roten Augenbrauen hochzog, Ebenbilder der seinen.

»Das kann ich«, stimmte sie zu. »Aber was für Pläne hast du denn mit Ian, Roger und Arch Bug?« Arch Bug war Jamies Faktotum, und es lag nahe, ihn in Jamies Abwesenheit um die Beaufsichtigung der Gerste zu bitten.

»Nun, unseren Ian nehme ich mit. Die Cherokee kennen ihn gut, und er ist mit ihrer Sprache vertraut. Die Beardsley-Jungen nehme ich ebenfalls mit, damit sie die Beeren und die anderen Dinge, die deine Mutter für Lizzie braucht, sofort zurückbringen können.«

»Ich auch mit?«, erkundigte sich Jemmy hoffnungsvoll.

»Nein, diesmal nicht, a bhailach. Im Herbst vielleicht.« Er klopfte Jemmy auf den Hintern, dann wandte er seine Aufmerksamkeit erneut Roger zu.

»Deshalb«, sagte er, »brauche ich dich, um nach Cross Creek zu gehen und die neuen Pächter abzuholen.« Bei dieser Vorstellung überlief Roger eine kleine Welle der Aufregung – und der Nervosität –, doch er räusperte sich nur und nickte.

»Aye. Natürlich. Werden sie –«

»Du nimmst Arch Bug mit und Tom Christie.«

Ein paar Sekunden ungläubigen Schweigens folgte auf diese Aussage.

»Tom Christie?«, sagte Brianna und wechselte einen verblüfften Blick mit Roger. »Warum denn das in aller Welt?« Der Schulmeister war ein verknöcherter Miesepeter und entsprach nicht den gängigen Vorstellungen von einer angenehmen Reisebegleitung.

Ihr Vater verzog ironisch den Mund.

»Aye. Nun ja. Es gibt da eine Kleinigkeit, die mir MacDonald vorenthalten hat, als er mich gebeten hat, sie aufzunehmen. Sie sind bis zum letzten Mann Protestanten.«

»Ah«, sagte Roger. »Ich verstehe.« Jamie sah ihm in die Augen und nickte, erleichtert, weil man ihn sofort verstand.

»Ich verstehe es nicht.« Brianna betastete stirnrunzelnd ihr Haar, dann zog sie das Band heraus, fuhr behutsam mit den Fingern hindurch und löste die Knoten, bevor sie es bürstete. »Wozu soll das gut sein?«

Roger und Jamie wechselten einen kurzen, aber vielsagenden Blick. Jamie zuckte mit den Achseln und setzte Jem auf seinen Schoß.

»Tja.« Roger rieb sich das Kinn und überlegte, wie er zweihundert Jahre religiöser Intoleranz unter den Schotten so erklären könnte, dass ihn eine Amerikanerin des zwanzigsten Jahrhunderts verstand. »Äh … erinnerst du dich an die Sache mit den Bürgerrechten in den Staaten, die Integration im Süden, das alles?«

»Natürlich.« Sie sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. »Okay. Und welche Seite symbolisieren die Neger?«

»Die was?« Jamies Miene war völlig verblüfft. »Was haben denn Neger damit zu tun?«

»Ganz so einfach ist es nicht«, versicherte ihr Roger. »Nur, damit du verstehst, um was für Emotionen es hier geht. Sagen wir, die Vorstellung, einen katholischen Grundbesitzer zu haben, dürfte unseren neuen Pächtern leichtes Unwohlsein verursachen – und umgekehrt?«, fragte er mit einem Blick auf Jamie.

»Was sind Neger?«, fragte Jemmy neugierig.

»Äh … dunkelhäutige Menschen«, erwiderte Roger, dem unvermittelt klarwurde, was für ein Sumpf sich durch diese Frage auftun konnte. Es war zwar so, dass der Begriff »Neger« nicht notwendigerweise gleichbedeutend mit »Sklave« war – doch der Unterschied war nur sehr gering. »Erinnerst du dich nicht, sie wohnen bei deiner Tante Jocasta?«

Jemmy runzelte die Stirn und setzte für einen bestürzenden Moment exakt die gleiche Miene auf wie sein Großvater.

»Nein.«

»Wie auch immer«, sagte Brianna und rief die Versammlung zur Ordnung, indem sie scharf mit der Bürste auf den Tisch hieb, »worauf ihr hinauswollt, ist also, dass Tom Christie Protestant genug ist, um das Vertrauen dieser neuen Leute zu gewinnen?«

»Etwas in der Art«, bestätigte ihr Vater, und sein linker Mundwinkel kräuselte sich. »Wenn sie deinen Mann hier sehen und Tom Christie, werden sie wenigstens nicht mehr ganz und gar das Gefühl haben, das Reich des Teufels zu betreten.«

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