Jetzt prustete Ian leise vor Belustigung, und
Doch
»Ihr habt großen Kummer mit Menschen, die in Euer Land eindringen, um es zu besiedeln«, sagte er und nickte mitfühlend. »Natürlich tötet Ihr diese Menschen nicht, da Ihr klug seid. Aber nicht jeder ist so klug, oder?«
»Worauf wollt Ihr hinaus, Bärentöter?«
»Ich höre von Bränden, Tsisqua.« Er sah seinem Gegenüber fest in die Augen, achtete aber darauf, jeden anklagenden Unterton zu vermeiden. »Der König hört von brennenden Häusern, von getöteten Männern und geraubten Frauen. Das missfällt ihm.«
»Hmp«, sagte
»Zu viele solcher Geschichten, und der König schickt womöglich Soldaten, um seine Leute zu beschützen. Wenn er das tut, wird er sich kaum wünschen, dass sie sich Gewehren gegenübersehen, die er selbst verschenkt hat«, erklärte Jamie in aller Logik.
»Und was sollen wir sonst tun?«, wandte
»Nun, Bärentöter. Ihr werdet dem König diese Dinge mitteilen, nicht wahr?«
Jamie neigte ernst den Kopf. »Das ist meine Aufgabe. Ich spreche zu Euch vom König, und ich überliefere dem König Eure Worte.«
Es war spät, als sie Tsisquas Haus verließen und sich in das kleine Gästehaus begaben. Er hatte das Gefühl, dass es weit nach Mondaufgang war, doch es war kein Mond zu sehen; eine dumpf leuchtende Wolkendecke hing am Himmel, und der Wind brachte Regengeruch mit.
»O Gott«, sagte Ian und stolperte gähnend. »Mein Hintern ist eingeschlafen.«
Jamie ließ sich anstecken und gähnte ebenfalls, doch dann kniff er die Augen zu und lachte. »Aye, nun ja. Mach dir nicht die Mühe, ihn zu wecken; der Rest kann sich ja gleich anschließen.«
Ian schnalzte verächtlich mit den Lippen.
»Nur weil der Häuptling sagt, dass du ein Spaßvogel bist, Onkel Jamie, würde ich es noch lange nicht glauben. Er wollte nur höflich sein, weißt du?«
Jamie ignorierte diese Bemerkung und bedankte sich murmelnd auf Tsalagi bei der jungen Frau, die ihnen den Weg zu ihrem Quartier gezeigt hatte. Sie reichte ihm einen kleinen Korb – dem Duft nach mit Äpfeln und Maisbrot – und wünschte ihnen leise »Gute Nacht, schlaft gut«, bevor sie in der feuchten, unruhigen Nacht verschwand.
Nach der Kühle der frischen Luft kam ihm die kleine Hütte stickig vor, und er blieb einen Moment in der Tür stehen, um den Wind zu genießen, der sich zwischen den Bäumen hindurchbewegte, und zu beobachten, wie er sich wie eine riesige, unsichtbare Schlange durch die Kiefernzweige wand. Ein Wasserspritzer landete in seinem Gesicht, und er empfand den großen Genuss eines Mannes, dem klarwird, dass es regnen wird und er die Nacht nicht im Freien verbringen muss.
»Wenn du dich morgen am allgemeinen Geplauder beteiligst, Ian, hör dich um«, sagte er, als er gebückt in die Hütte trat. »Teile den Leuten – taktvoll – mit, dass der König zu gern wüsste, wer zum Teufel hier Blockhäuser in Brand steckt – so gern, dass er als Belohnung möglicherweise ein paar Gewehre herausrückt. Wenn sie es selbst waren, werden sie dir nichts sagen – aber wenn es ein anderer Stamm war, tun sie es vielleicht.«
Ian nickte und gähnte erneut. In einem Ring aus Steinen brannte ein kleines Feuer, dessen Rauch zu einem Abzug oben in der Decke aufstieg und bei dessen Licht an der einen Wand der Hütte eine mit Fellen bedeckte Schlafplattform zu sehen war, neben der ein zweiter Stapel Felle und Decken auf dem Boden lag.
»Lass uns eine Münze werfen, wer das Bett bekommt, Onkel Jamie«, sagte Ian. Er steckte die Hand in den Beutel an seiner Taille und brachte einen zerkratzten Shilling zum Vorschein. »Such’s dir aus.«