Читаем Outlander - Ein Hauch von Schnee und Asche: Roman (Die Outlander-Saga 6) (German Edition) полностью

Andere Gedanken folgten dieser Absurdität rapide auf dem Fuße, und er versuchte, die zweite Hand zu packen. Sie entwischte ihm spielerisch, pikste und zupfte.

Er suchte nach einem höflichen Einwand auf Cherokee, doch ihm fielen nur eine Handvoll Phrasen auf Englisch und Gälisch ein, von denen keine der Situation entsprach.

Die erste Hand entwand sich ihm, zielstrebig und wie ein Aal. Da er ihr nicht die Finger zerquetschen wollte, ließ er eine Sekunde los und fischte erfolgreich nach ihrem Handgelenk.

»Ian!«, zischte er in seiner Verzweiflung. »Ian, bist du da?«

Er konnte seinen Neffen nicht sehen, weil die Hütte von Dunkelheit erfüllt war, und es war nicht festzustellen, ob er schlief. Es gab keine Fenster, und die erlöschenden Kohlen glommen nur noch ganz schwach.

»Ian!«

Auf dem Boden regte sich etwas, Körper drehten sich um, und er hörte Rollo niesen.

»Was ist, Onkel Jamie?« Er hatte Gälisch gesprochen, und Ian antwortete in derselben Sprache. Der Junge klang ruhig und hörte sich nicht so an, als sei er gerade wach geworden.

»Ian, in meinem Bett ist eine Frau«, sagte er auf Gälisch, um denselben ruhigen Tonfall wie sein Neffe bemüht.

»Es sind zwei, Onkel Jamie.« Ian klang belustigt, der Schuft! »Die andere muss unten am Fußende sein. Sie wartet, bis sie an der Reihe ist.«

Das raubte ihm die Fassung, und fast wäre ihm die Hand entglitten, die er erwischt hatte.

»Zwei? Wofür halten sie mich denn?«

Das Mädchen kicherte erneut, beugte sich über ihn und biss ihn sanft in die Brust.

»Jesus!«

»Nun, nein, Onkel Jamie, für Ihn halten sie dich nicht«, sagte Ian, der seine Fröhlichkeit hörbar unterdrückte. »Sie glauben, dass du der König bist. Sozusagen. Du bist sein Vertreter, also ehren sie Seine Majestät, indem sie dir Frauen für ihn schicken, aye?«

Die zweite Frau hatte seine Füße freigelegt und strich ihm langsam mit einem Finger über die Fußsohlen. Er war kitzelig, und es hätte ihn gestört, hätte ihn die erste Frau nicht so abgelenkt, mit der er jetzt zu einem höchst unwürdigen Versteckspiel gezwungen war.

»Sprich mit ihnen, Ian«, zischte er mit zusammengebissenen Zähnen und wehrte sich mit seiner freien Hand, während er gleichzeitig die Finger der festgehaltenen Frauenhand – die genüsslich sein Ohr streichelten – von sich schob und seine Füße schüttelte, um die Zuwendungen der zweiten Dame zu unterbinden, die immer forscher wurden.

»Äh … was soll ich denn sagen?«, erkundigte sich Ian jetzt wieder auf Englisch. Seine Stimme bebte schwach.

»Sag ihnen, ich weiß die Ehre wirklich zu schätzen, aber – gk!« Weitere diplomatische Ausflüchte wurden abgeschnitten, weil plötzlich eine Zunge in seinen Mund eindrang, die kräftig nach Zwiebeln und Bier schmeckte.

Während seiner folgenden verzweifelten Mühen war er sich dumpf bewusst, dass Ian jetzt seine Selbstbeherrschung aufgegeben hatte und hilflos kichernd am Boden lag. Es war Filizid, wenn man seinen Sohn umbrachte, dachte er grimmig; wie lautete die Vokabel für den Mord an einem Neffen?

»Madame!«, sagte er, nachdem er seinen Mund unter Schwierigkeiten von ihr gelöst hatte. Er packte die Dame an den Schultern und rollte sie mit solcher Kraft von sich, dass sie einen überraschten Ausruf ausstieß und ihre nackten Beine durch die Luft flogen – Himmel, war sie nackt?

Ja. Sie waren beide nackt; seine Augen gewöhnten sich jetzt an das schwache Glühen der Holzkohle, und er nahm das Licht wahr, das auf ihren Schultern, Brüsten und Oberschenkeln schimmerte.

Er setzte sich hin und verschanzte sich hastig hinter Fellen und Decken.

»Hört auf damit, alle beide!«, sagte er streng auf Cherokee. »Ihr seid wunderschön, aber ich kann nicht mit Euch schlafen.«

»Nein?«, sagte eine der Frauen und klang verwirrt.

»Warum nicht?«, sagte die andere.

»Äh … weil ein Eid auf mir liegt«, sagte er, von der Not inspiriert. »Ich habe geschworen … geschworen …« Er suchte nach dem richtigen Wort, doch es fiel ihm nicht ein. Zum Glück fiel Ian an dieser Stelle mit einem Wortschwall auf Tsalagi ein, so schnell, dass Jamie ihm nicht folgen konnte.

»Ooh«, hauchte eines der Mädchen beeindruckt. Jamie spürte einen deutlichen Gewissensbiss.

»Was in Gottes Namen hast du ihnen gesagt, Ian?«

»Ich habe ihnen gesagt, dass dir der Große Geist im Traum erschienen ist, Onkel Jamie, und dir gesagt hat, dass du mit keiner Frau zusammen sein darfst, bis du allen Tsalagi Gewehre gebracht hast.«

»Bis ich was?«

»Nun ja, es war das Beste, was mir in der Eile eingefallen ist, Onkel Jamie«, verteidigte sich Ian.

So haarsträubend diese Idee war, er musste zugeben, dass sie wirkte; die beiden Frauen hockten zusammen und flüsterten in ehrfurchtsvollem Ton miteinander und hatten völlig von ihm abgelassen.

»Aye, nun ja«, sagte er widerstrebend. »Es könnte sicher schlimmer sein.« Selbst falls sich die Krone überreden ließ, Gewehre zur Verfügung zu stellen, gab es schließlich eine ziemliche Menge Tsalagi.

»Gern geschehen, Onkel Jamie.« Das Lachen gluckste dicht unter der Oberfläche der Stimme seines Neffen und verschaffte sich als unterdrücktes Prusten Luft.

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