Читаем Outlander - Ein Hauch von Schnee und Asche: Roman (Die Outlander-Saga 6) (German Edition) полностью

Er erwiderte ihren Blick, und es folgte der typische, lange, wortlose Gedankenaustausch Verheirateter. Dann nickte er und fällte die Entscheidung für sie.

»Ich gehe Jamie suchen. Du plauderst ein wenig mit Seiner Lordschaft, ja?«

Er beugte sich vor und küsste sie inbrünstig, dann wandte er sich ab und schritt über das Dock davon. Seine Körperhaltung ließ die Leute unbewusst beiseitetreten, um nicht von seinen Kleidern berührt zu werden.

Lord John hatte die Augen geschlossen und schien zu beten – wahrscheinlich um Kraft. Sie packte ihn am Arm, und er öffnete aufgeschreckt die Augen, als hätte ihn ein Pferd gebissen.

»Ist es so auffällig, wie ich glaube?«, sagte sie. »Er und ich?« Das Wort fühlte sich komisch auf ihrer Zunge an. Er.

Lord John musterte sie, die Stirn in Falten der Konzentration und der Sorge gelegt.

»Ich glaube schon«, sagte er langsam. »Für mich auf jeden Fall. Für einen zufälligen Beobachter vielleicht weniger. Die Haarfarbe ist natürlich unterschiedlich und das Geschlecht; seine Uniform. Aber meine Liebe, Ihr wisst doch, dass allein Eure eigene Erscheinung so auffällig ist –« Eine solche Laune der Natur, meinte er. Sie verstand und seufzte.

»Dass mich die Leute sowieso anstarren«, beendete sie seinen Satz. Sie zog ihre Hutkrempe so weit herunter, dass sie nicht nur ihr Haar, sondern auch ihr Gesicht verhüllte. Dann funkelte sie ihn aus dem Schatten an. »Dann gehen wir besser irgendwohin, wo mich niemand sehen kann, der ihn kennt, oder?«

Auf dem Kai und den Marktstraßen wimmelte es von Menschen. Jedes Wirtshaus in der Stadt – und jede Menge Privathäuser dazu – würde sich bald mit einquartierten Soldaten füllen. Ihr Vater und Jem waren bei Alexander Lillington, ihre Mutter und Mandy bei Dr. Fentiman, beides Haushalte, in denen ein ständiges Kommen und Gehen herrschte und die jüngsten Gerüchte ausgetauscht wurden – und sie hatte ja erklärt, dass sie keinerlei Absicht hegte, sich ihren Eltern zu nähern, jedenfalls nicht, bevor sie alles wusste, was es zu erfahren gab. So viel wollte Lord John ihr eigentlich gar nicht erzählen, doch dies war nicht der Zeitpunkt für Haarspaltereien.

Dennoch, der Wunsch nach Zurückgezogenheit ließ ihnen die Wahl zwischen dem Friedhof oder der verlassenen Pferderennbahn, und Brianna sagte – hörbar gereizt –, dass sie unter den gegebenen Umständen nicht mit dem Zaunpfahl ans Sterben erinnert werden wollte.

»Die gegebenen Umstände«, sagte er vorsichtig, während er sie um eine große Pfütze herumführte. »Bezieht Ihr Euch damit auf die morgige Hinrichtung? Es ist doch Stephen Bonnet, oder?«

»Ja«, sagte sie abwesend. »Aber das hat Zeit. Man erwartet Euch doch nicht zum Essen, oder?«

»Nein. Aber –«

»William«, sagte sie, den Blick auf ihre Schuhe gerichtet, während sie langsam durch das Sandoval schritten. »William, der Neunte Graf von Ellesmere, sagt Ihr?«

»William Clarence Henry George«, bestätigte Lord John. »Vicomte Ashness, Herr über Helwater, Baron Derwent und, ja, der Neunte Graf von Ellesmere.«

Sie spitzte die Lippen.

»Was quasi darauf hindeutet, dass sich der Rest der Welt in dem Glauben befindet, dass jemand anders sein Vater ist. Nicht Jamie Fraser, meine ich.«

»Sein Vater war«, korrigierte er. »Ludovic, der Achte Graf von Ellesmere, um genau zu sein. Meines Wissens ist der Achte Graf an dem Tag verstorben, an dem sein … äh … sein Erbe geboren wurde.«

»Wie denn? Vor Schreck?« Sie war sichtlich in einer gefährlichen Stimmung; voll Interesse stellte er fest, dass hier sowohl die kontrollierte Heftigkeit ihres Vaters als auch die scharfe Zunge ihrer Mutter am Werk waren – eine Kombination, die sowohl faszinierend als auch alarmierend war. Allerdings hatte er nicht vor, sich von ihr die Bedingungen dieser Unterredung diktieren zu lassen.

»An einer Schussverletzung«, sagte er mit gespielter Heiterkeit. »Euer Vater hat ihn erschossen.«

Sie stieß ein leises, ersticktes Geräusch aus und blieb stehen.

»Dies ist übrigens nicht allgemein bekannt«, sagte er, als bemerkte er ihre Reaktion nicht. »Das Untersuchungsgericht hat auf Tod durch ein Unglück befunden – was ja, glaube ich, nicht ganz falsch war.«

»Nicht ganz falsch«, murmelte sie und klang dabei ein wenig benommen. »Wahrscheinlich ist es ein ziemlich unglücklicher Umstand, wenn man erschossen wird, das stimmt.«

»Natürlich hat es Gerede gegeben«, sagte er spontan und nahm ihren Arm, um sie weiterzudrängen. »Doch abgesehen von Williams Großeltern, war der einzige Zeuge ein irischer Kutscher, den man nach diesem Zwischenfall eiligst nach Sligo in Pension geschickt hat. Da die Mutter am selben Tag gestorben ist, tendierte die Gerüchteküche dahin, den Tod Seiner Lordschaft als –«

»Seine Mutter ist auch tot?« Diesmal blieb sie zwar nicht stehen, doch sie drehte sich zur Seite, um ihn mit ihren tiefblauen Augen durchdringend anzusehen. Doch Lord John hatte reichlich Übung darin, den Katzenblicken der Frasers zu widerstehen, und er ließ sich nicht aus der Fassung bringen.

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