Читаем Outlander - Ferne Ufer: Roman (Die Outlander-Saga 3) (German Edition) полностью

Er öffnete den Mund, als wollte er noch etwas sagen, dann wandte er sich seinerseits kopfschüttelnd ab.

Es war friedlich. Der Parkplatz an der Kirche war verlassen gewesen bis auf das einzelne Auto des für diese Stunde eingeteilten Betenden, das anonym und schwarz im Licht der Straßenbeleuchtung glänzte. Ich trug meinen Namen in das Logbuch ein und ging nach vorn. Dabei hüstelte ich taktvoll, um den von elf bis zwölf Betenden auf mich aufmerksam zu machen, ohne unhöflich zu sein und ihn direkt anzusprechen. Ich kniete mich hinter ihn; es war ein untersetzter Mann mit einer gelben Windjacke. Nach einem Moment erhob er sich, beugte vor dem Altar das Knie, machte kehrt und ging zur Tür. Im Vorübergehen nickte er mir kurz zu.

Die Tür schloss sich zischend, und ich war allein bis auf das Sakrament, das im großen goldenen Strahlenkranz der Monstranz auf dem Altar ausgestellt war. Außerdem standen zwei große Kerzen auf dem Altar. Sie waren glatt und weiß und brannten mit ruhiger Flamme in der reglosen Luft. Einen Moment schloss ich die Augen, um einfach nur der Stille zu lauschen.

Alles, was sich im Lauf des Tages zugetragen hatte, wirbelte mir als zusammenhanglose Flut aus Gedanken und Gefühlen durch den Kopf. Da ich keinen Mantel trug, hatte ich nach dem kurzen Fußweg über den Parkplatz vor Kälte zu zittern begonnen, doch langsam wurde mir wieder warm, und meine verkrampften Hände entspannten sich auf meinem Schoß.

Wie so oft, wenn ich hier war, hörte ich schließlich auf zu denken. Ob es das Innehalten der Zeit im Angesicht der Ewigkeit war oder nur der Sieg meiner tiefen Erschöpfung, das wusste ich nicht. Aber mein schlechtes Gewissen gegenüber Frank ließ nach, der quälende Schmerz um Jamie wurde schwächer, und selbst die unablässigen emotionalen Erfordernisse der Mutterschaft verblassten zu einem Hintergrundgeräusch, nicht lauter als das Schlagen meines Herzens, rhythmisch und tröstend im dunklen Frieden der Kapelle.

»O Herr«, flüsterte ich, »in Deine Hände lege ich die Seele Deines Dieners James.« Und die meine, fügte ich schweigend hinzu. Und die meine.

Ich saß reglos da und beobachtete das Flackern der Kerzenflammen auf der goldenen Oberfläche der Monstranz, bis die leisen Schritte des nächsten Betenden hinter mir im Mittelgang erklangen und verstummten, als er schwerfällig ächzend das Knie beugte. Sie kamen zu jeder neuen Stunde, Tag und Nacht. Das Heilige Sakrament blieb nie allein.

Ich verweilte noch ein paar Minuten, dann glitt ich von der Bank, und auch ich nickte dem Altar zu. Auf dem Weg zur Rückseite der Kapelle sah ich eine Gestalt in der letzten Reihe, im Schatten der Antoniusstatue. Als ich näher kam, bewegte sie sich, dann erhob sich der Mann und kam auf den Mittelgang zu, um mich abzufangen.

»Was machst du denn hier?«, zischte ich.

Frank wies kopfnickend auf den neuen Betenden, der bereits versunken in der Bank kniete, und nahm meinen Ellbogen, um mich ins Freie zu führen.

Ich wartete, bis sich die Kapellentür geschlossen hatte, dann riss ich mich los und fuhr zu ihm herum.

»Was soll das?«, sagte ich aufgebracht. »Warum bist du mir gefolgt?«

»Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.« Er wies auf den leeren Parkplatz, wo sich sein großer Buick schützend an meinen kleinen Ford drängte. »Es ist gefährlich für eine Frau, mitten in der Nacht allein in dieser Gegend unterwegs zu sein. Ich wollte dich nach Hause bringen. Das ist alles.«

Er erwähnte weder die Hinchcliffes noch das Abendessen. Mein Ärger flaute ein wenig ab.

»Oh«, sagte ich. »Was hast du denn mit Brianna gemacht?«

»Habe die alte Mrs. Munsing nebenan gebeten, ein Ohr auf sie zu haben, falls sie weint. Aber sie schien fest zu schlafen; ich hatte nicht das Gefühl, dass es sehr wahrscheinlich war. Jetzt komm, es ist kalt hier draußen.«

Das stimmte; die eiskalte Luft aus der Bucht schlängelte sich in weißen Ringeln um die Laternenpfosten, und ich erschauerte in meiner dünnen Bluse.

»Dann sehen wir uns zu Hause«, sagte ich.

Die Wärme des Kinderzimmers kam mir wie eine Umarmung entgegen, als ich eintrat, um nach Brianna zu sehen. Sie schlief zwar noch, war aber unruhig und drehte das rothaarige Köpfchen hin und her, und ihr suchender kleiner Mund öffnete sich wie der eines atmenden Fischs.

»Sie bekommt wieder Hunger«, flüsterte ich Frank zu, der hinter mir eingetreten war und das Baby über meine Schulter hinweg liebevoll ansah. »Ich füttere sie besser noch, ehe ich ins Bett komme; dann schläft sie morgen länger.«

»Ich mache dir etwas Warmes zu trinken.« Er verschwand durch die Tür zur Küche, während ich das verschlafene warme Bündel aufnahm.

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