Читаем Outlander - Ferne Ufer: Roman (Die Outlander-Saga 3) (German Edition) полностью

»Heilige Maria, Mutter Gottes.« Ian bekreuzigte sich mit bleichen Lippen und starrte von Grauen erfüllt auf den Strand, während die Bombardierung fortgesetzt wurde. Zwei Geschosse trafen die Bruja und schlugen ein großes Loch in ihre Seite. Mehrere andere landeten harmlos im Sand, und zwei weitere fanden ihr Ziel unter den Flüchtenden. Dann hatten wir die Landspitze umrundet und hielten auf das offene Meer zu, so dass wir den Strand mitsamt der Verwüstung aus dem Blick verloren.

»Bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes.« Flüsternd beendete Ian sein Gebet und bekreuzigte sich erneut.

In unserem Boot wurde kaum geredet, abgesehen davon, dass Jamie mit Innes das geplante Vorgehen in Eleuthera besprach und Innes und MacLeod über den Kurs diskutierten. Alle anderen waren zu entsetzt über das, was wir gerade gesehen hatten – und zu erleichtert über unser Entkommen –, als dass uns nach Reden zumute gewesen wäre.

Das Wetter war schön; es wehte ein frischer Wind, und wir kamen gut voran. Bei Sonnenuntergang war die Insel Hispaniola hinter dem Horizont versunken, und Grand Turk erhob sich zu unserer Linken.

Ich aß meinen kleinen Anteil unseres Zwiebackvorrats, trank einen Becher Wasser und rollte mich am Boden des Bootes zusammen, um mich zwischen Ian und Jamie schlafen zu legen. Innes zog sich gähnend an den Bug zurück, während sich MacLeod und Meldrum in der Nacht am Steuer abwechselten.

Am Morgen weckte mich ein Ruf. Schlaftrunken blinzelnd erhob ich mich auf den Ellbogen, steif von der Nacht auf den nackten, feuchten Brettern. Jamie stand neben mir, und der Morgenwind wehte ihm das Haar aus dem Gesicht.

»Was?«, fragte ich ihn. »Was ist?«

»Ich glaube es nicht«, sagte er und blickte rückwärts über die Reling. »Da ist das verdammte Schiff schon wieder!«

Ich rappelte mich zum Stehen auf und stellte fest, dass es stimmte; weit hinter uns waren winzige weiße Segel zu sehen.

»Bist du sicher?«, fragte ich blinzelnd. »Kannst du es aus dieser Entfernung erkennen?«

»Ich nicht, nein«, sagte Jamie offen, »aber Innes und MacLeod können es, und sie sagen, es sind tatsächlich die englischen Blutsauger. Vielleicht haben sie erraten, wohin wir unterwegs sind, und sind uns gefolgt, sobald sie mit den armen schwarzen Teufeln auf Hispaniola fertig waren.« Er wandte sich von der Reling ab und zuckte mit den Schultern.

»Uns bleibt verdammt wenig anderes übrig, als zu hoffen, dass wir unseren Vorsprung halten. Innes sagt, vielleicht können wir ihnen vor Cat Island entwischen, wenn wir bis zum Abend dort sind.«

Das Meer zwischen Cat Island und Eleuthera war flach und voller Korallenriffe. Ein Kriegsschiff konnte uns niemals in dieses Labyrinth folgen – doch wir konnten uns auch nicht schnell genug bewegen, um zu verhindern, dass uns die langen Kanonen der Porpoise versenkten. Wenn wir uns einmal inmitten dieser verräterischen Untiefen und Kanäle befanden, würden wir eine lebende Zielscheibe sein.

Schließlich beschlossen wir widerstrebend, uns ostwärts zu halten und das offene Meer anzusteuern; wir konnten es nicht riskieren, langsamer zu werden, und es bestand zumindest eine kleine Chance, das Kriegsschiff in der Dunkelheit abzuhängen.

Bei Tagesanbruch war jedes Land verschwunden. Die Porpoise allerdings unglücklicherweise nicht. Sie war zwar nicht näher gekommen, doch als sich zusammen mit der Sonne auch der Wind erhob, schüttelte sie weiteres Segeltuch aus und begann aufzuholen. Da wir schon jeden Quadratzentimeter Segel gehisst hatten und uns nirgendwo verstecken konnten, blieb uns nichts anderes übrig, als zu flüchten – und zu warten.

Im Lauf der langen Morgenstunden wurde die Porpoise hinter uns ständig größer. Der Himmel zog sich mehr und mehr zu, und der Wind hatte beträchtlich zugelegt, doch das half der Porpoise mit ihren riesigen Segelflächen deutlich mehr als uns.

Um zehn Uhr war sie nah genug, um einen Schuss zu wagen. Die Kugel landete weit hinter uns, doch sie jagte uns trotzdem Angst ein. Innes blickte kurz zurück, um die Entfernung zu schätzen, dann schüttelte er den Kopf und widmete sich grimmig seinem Kurs. Kreuzen würde uns jetzt nicht mehr nützen; wir mussten geradeaus fahren, solange wir konnten, und würden nur ausweichen, wenn es für alles andere zu spät war.

Um elf hatte die Porpoise bis auf eine Viertelmeile aufgeholt, und alle zehn Minuten ertönte das monotone Dröhnen ihrer Buggeschütze, weil der Kanonier die Reichweite testete. Wenn ich die Augen schloss, konnte ich mir Erik Johansen verschwitzt und pulverfleckig über seine Kanone gebeugt vorstellen, die rauchende Lunte in der Hand. Ich hoffte, dass sie Annekje mit ihren Ziegen in Antigua gelassen hatten.

Перейти на страницу:

Похожие книги

Невеста
Невеста

Пятнадцать лет тому назад я заплетал этой девочке косы, водил ее в детский сад, покупал мороженое, дарил забавных кукол и катал на своих плечах. Она была моей крестницей, девочкой, которую я любил словно родную дочь. Красивая маленькая принцесса, которая всегда покоряла меня своей детской непосредственностью и огромными необычными глазами. В один из вечеров, после того, как я прочел ей сказку на ночь, маленькая принцесса заявила, что я ее принц и когда она вырастит, то выйдет за меня замуж. Я тогда долго смеялся, гладя девочку по голове, говорил, что, когда она вырастит я стану лысым, толстым и старым. Найдется другой принц, за которого она выйдет замуж. Какая девочка в детстве не заявляла, что выйдет замуж за отца или дядю? С тех пор, в шутку, я стал называть ее не принцессой, а своей невестой. Если бы я только знал тогда, что спустя годы мнение девочки не поменяется… и наша встреча принесет мне огромное испытание, в котором я, взрослый мужик, проиграю маленькой девочке…

Павлина Мелихова , протоиерей Владимир Аркадьевич Чугунов , С Грэнди , Ульяна Павловна Соболева , Энни Меликович

Фантастика / Приключения / Приключения / Фантастика: прочее / Современные любовные романы
Будущее
Будущее

На что ты готов ради вечной жизни?Уже при нашей жизни будут сделаны открытия, которые позволят людям оставаться вечно молодыми. Смерти больше нет. Наши дети не умрут никогда. Добро пожаловать в будущее. В мир, населенный вечно юными, совершенно здоровыми, счастливыми людьми.Но будут ли они такими же, как мы? Нужны ли дети, если за них придется пожертвовать бессмертием? Нужна ли семья тем, кто не может завести детей? Нужна ли душа людям, тело которых не стареет?Утопия «Будущее» — первый после пяти лет молчания роман Дмитрия Глуховского, автора культового романа «Метро 2033» и триллера «Сумерки». Книги писателя переведены на десятки иностранных языков, продаются миллионными тиражами и экранизируются в Голливуде. Но ни одна из них не захватит вас так, как «Будущее».

Алекс Каменев , Владимир Юрьевич Василенко , Глуховский Дмитрий Алексеевич , Дмитрий Алексеевич Глуховский , Лиза Заикина

Фантастика / Приключения / Современная русская и зарубежная проза / Научная Фантастика / Социально-психологическая фантастика / Социально-философская фантастика / Современная проза