Читаем Outlander - Ferne Ufer: Roman (Die Outlander-Saga 3) (German Edition) полностью

Die Welle verebbte, und das Holz stieg empor, so dass meine Nase aus dem Wasser gehoben wurde. Ich holte Luft, und mein Gesichtsfeld wurde klarer. Dreißig Zentimeter vor mir war Jamie Frasers Gesicht, das Haar an den Kopf geklebt, die nassen Gesichtszüge in der Brandung verzerrt.

»Festhalten!«, brüllte er. »Halt dich fest, verdammt!«

Ich hörte ihn kaum und lächelte sanft. Das Gefühl großen Friedens hob mich hoch und trug mich an einen Ort jenseits von Lärm und Chaos. Es gab keine Schmerzen mehr. Nichts war mehr wichtig. Eine neue Welle spülte über mich hinweg, und diesmal vergaß ich, die Luft anzuhalten.

Das Erstickungsgefühl weckte mich kurz, lange genug, um das Grauen in Jamies Augen aufblitzen zu sehen. Dann wurde mir wieder schwarz vor Augen.

»Verdammt, Sassenach!«, sagte seine Stimme aus großer Entfernung, halb erstickt vor Leidenschaft. »Verdammt! Ich schwöre, wenn du mir jetzt stirbst, bringe ich dich um!«

Ich war tot. Alles ringsum war blendend weiß, und ich hörte leise Engelsflügel rauschen. Ich fühlte mich friedvoll und körperlos, frei von jeder Angst und Wut, von leisem Glück erfüllt. Dann hustete ich.

Ich war doch nicht körperlos. Mein Bein schmerzte. Es schmerzte sogar sehr. Allmählich wurde mir bewusst, dass mich auch noch diverse andere Stellen schmerzten, doch mein linkes Schienbein hatte eindeutig Vorrang. Ich hatte das ausgeprägte Gefühl, dass der Knochen entfernt und durch ein glühendes Schüreisen ersetzt worden war.

Immerhin war das Bein unleugbar noch da. Als ich die Augen einen Spalt öffnete, um nachzusehen, schien die Wolke aus Schmerz, die über meinem Bein hing, beinahe sichtbar zu sein, obwohl das vielleicht nur an meiner allgemeinen Benommenheit lag. Ob nun geistigen oder körperlichen Ursprungs, das Resultat war ein Wirbel aus Weiß, in dem es ab und zu noch heller aufblitzte. Der Anblick schmerzte meine Augen, also schloss ich sie wieder.

»Gott sei Dank, du bist wach!«, sagte eine erleichtert klingende schottische Stimme neben meinem Ohr.

»Nein, das bin ich nicht«, sagte ich. Meine Stimme war ein salzverkrustetes Krächzen, rostig, weil ich Meerwasser geschluckt hatte. Auch in meiner Nase konnte ich Salzwasser spüren, und ein unangenehmes Gurgeln erfüllte meinen Kopf. Ich hustete erneut, und meine Nase begann heftig zu laufen. Dann nieste ich.

»Igitt!«, sagte ich, angewidert von der Schleimspur auf meiner Oberlippe. Meine Hand schien weit entfernt und substanzlos zu sein, doch ich machte mir die Mühe, sie zu heben und mir unbeholfen über das Gesicht zu wischen.

»Halt still, Sassenach; ich kümmere mich darum.« Die Stimme hatte einen deutlich belustigten Unterton, was mich so sehr ärgerte, dass ich die Augen wieder öffnete. Mein Blick fiel kurz auf Jamies Gesicht, ehe mein Gesichtsfeld wieder in den Tiefen eines immensen weißen Taschentuchs verschwand.

Er wischte mir gründlich das Gesicht ab, ohne meine halberstickten Protestlaute zu beachten, dann hielt er mir das Tuch an die Nase.

»Pusten«, sagte er.

Ich tat, was er sagte. Zu meiner großen Überraschung half es. Jetzt, da mein Kopf frei war, konnte ich mehr oder weniger zusammenhängend denken.

Jamie lächelte auf mich herunter. Sein Haar war zerzaust und salzverkrustet, und er hatte eine große Schürfwunde auf der Schläfe, ein aggressives dunkles Rot auf seiner Bronzehaut. Er schien kein Hemd zu tragen, sondern hatte eine Art Decke um die Schultern liegen.

»Fühlst du dich sehr schlecht?«, fragte er.

»Grauenvoll«, krächzte ich meine Antwort. Außerdem ärgerte ich mich darüber, doch noch am Leben und damit gezwungen zu sein, wieder Notiz von den Dingen zu nehmen. Als er mein Krächzen hörte, griff Jamie nach einem Krug mit Wasser auf dem Tisch neben meinem Bett.

Ich blinzelte verwirrt, doch es war tatsächlich ein Bett, keine Koje und keine Hängematte. Die Leinenwäsche trug das Ihre zu dem überwältigenden Gefühl bei, in Weiß getaucht zu sein. Hinzu kamen die weißgetünchten Wände und die langen weißen Musselinvorhänge, die sich ins Zimmer blähten wie Segel und im Wind der offenen Fenster raschelten.

Das flackernde Licht kam von den Reflexionen, die über die Zimmerdecke huschten; anscheinend befand sich im Freien ein Gewässer, das von der Sonne beschienen wurde. Es kam mir um einiges gemütlicher vor als des toten Manns Kiste. Dennoch empfand ich einen kurzen Moment bedauernder Sehnsucht nach dem Gefühl grenzenlosen Friedens, das ich im Herzen der Welle gespürt hatte – ein Bedauern, das umso akuter wurde, als mir bei der kleinsten Bewegung weißglühender Schmerz durch das Bein fuhr.

»Ich glaube, du hast dir das Bein gebrochen«, sagte Jamie überflüssigerweise. »Du solltest es wohl besser nicht viel bewegen.«

»Danke für den Hinweis«, sagte ich zähneknirschend. »Wo zum Teufel sind wir?«

Перейти на страницу:

Похожие книги

Невеста
Невеста

Пятнадцать лет тому назад я заплетал этой девочке косы, водил ее в детский сад, покупал мороженое, дарил забавных кукол и катал на своих плечах. Она была моей крестницей, девочкой, которую я любил словно родную дочь. Красивая маленькая принцесса, которая всегда покоряла меня своей детской непосредственностью и огромными необычными глазами. В один из вечеров, после того, как я прочел ей сказку на ночь, маленькая принцесса заявила, что я ее принц и когда она вырастит, то выйдет за меня замуж. Я тогда долго смеялся, гладя девочку по голове, говорил, что, когда она вырастит я стану лысым, толстым и старым. Найдется другой принц, за которого она выйдет замуж. Какая девочка в детстве не заявляла, что выйдет замуж за отца или дядю? С тех пор, в шутку, я стал называть ее не принцессой, а своей невестой. Если бы я только знал тогда, что спустя годы мнение девочки не поменяется… и наша встреча принесет мне огромное испытание, в котором я, взрослый мужик, проиграю маленькой девочке…

Павлина Мелихова , протоиерей Владимир Аркадьевич Чугунов , С Грэнди , Ульяна Павловна Соболева , Энни Меликович

Фантастика / Приключения / Приключения / Фантастика: прочее / Современные любовные романы
Будущее
Будущее

На что ты готов ради вечной жизни?Уже при нашей жизни будут сделаны открытия, которые позволят людям оставаться вечно молодыми. Смерти больше нет. Наши дети не умрут никогда. Добро пожаловать в будущее. В мир, населенный вечно юными, совершенно здоровыми, счастливыми людьми.Но будут ли они такими же, как мы? Нужны ли дети, если за них придется пожертвовать бессмертием? Нужна ли семья тем, кто не может завести детей? Нужна ли душа людям, тело которых не стареет?Утопия «Будущее» — первый после пяти лет молчания роман Дмитрия Глуховского, автора культового романа «Метро 2033» и триллера «Сумерки». Книги писателя переведены на десятки иностранных языков, продаются миллионными тиражами и экранизируются в Голливуде. Но ни одна из них не захватит вас так, как «Будущее».

Алекс Каменев , Владимир Юрьевич Василенко , Глуховский Дмитрий Алексеевич , Дмитрий Алексеевич Глуховский , Лиза Заикина

Фантастика / Приключения / Современная русская и зарубежная проза / Научная Фантастика / Социально-психологическая фантастика / Социально-философская фантастика / Современная проза