Читаем Outlander – Feuer und Stein: 1 (German Edition) полностью

»Das hast du ganz und gar nicht getan.« Ich räkelte mich verträumt und fühlte mich herrlich.

»Bist du sicher?«, sagte er und untersuchte mich gewissenhaft auf Verletzungen. Plötzlich dämmerte mir, dass Murtagh und Rupert bei ihrer hastigen Instruktion vermutlich einige Feinheiten ausgelassen hatten.

»Und das passiert jedes Mal?«, fragte er fasziniert, nachdem ich ihn aufgeklärt hatte. Beinahe kam ich mir vor wie eine japanische Geisha. Niemals hätte ich mir ausgemalt, dass ich einmal jemanden in die Kunst der Liebe einweihen würde, doch ich musste zugeben, dass diese Rolle ihre Reize hatte.

»Nein, nicht jedes Mal«, sagte ich amüsiert. »Nur wenn der Mann ein guter Liebhaber ist.«

»Oh.« Seine Ohren erröteten schwach. Etwas alarmiert stellte ich fest, dass seine neugierige Miene einem Ausdruck wachsender Entschlossenheit zu weichen begann.

»Sagst du mir beim nächsten Mal, was ich tun soll?«, fragte er.

»Du brauchst nichts Besonderes zu tun«, versicherte ich ihm. »Mach einfach nur langsam und sei aufmerksam. Aber warum warten? Du bist doch noch bereit.«

Er war überrascht. »Du brauchst nicht zu warten? Ich kann es nicht sofort wieder tun, wenn …«

»Nun, Frauen sind anders.«

»Aye, das habe ich schon bemerkt«, murmelte er.

Er umfasste mein Handgelenk mit Daumen und Zeigefinger. »Es ist nur … du bist so zart; ich habe Angst, dass ich dir weh tun könnte.«

»Du wirst mir nicht weh tun«, sagte ich ungeduldig. »Und wenn du es tätest, würde es mir nichts ausmachen.« Angesichts seiner verwunderten Verständnislosigkeit beschloss ich, ihm zu zeigen, was ich meinte.

»Was machst du da?«, fragte er schockiert.

»Genau das, wonach es aussieht. Halt still.« Nach einigen Momenten begann ich, meine Zähne zu benutzen und drückte immer fester zu, bis er zischend die Luft anhielt. Ich hielt inne.

»Habe ich dir weh getan?«, fragte ich.

»Ja. Ein bisschen.« Er klang halb erstickt.

»Möchtest du, dass ich aufhöre?«

»Nein!«

Ich fuhr fort, vorsätzlich rauh, bis er sich plötzlich verkrampfte und aufstöhnte, als hätte ich ihm das Herz an der Wurzel ausgerissen. Er legte sich zitternd und keuchend zurück. Mit geschlossenen Augen murmelte er etwas auf Gälisch.

»Was hast du gesagt?«

»Ich habe gesagt«, antwortete er und öffnete die Augen, »ich dachte, mir platzt das Herz.«

Ich grinste selbstzufrieden. »Oh, das haben dir Murtagh und Konsorten also auch nicht erzählt?«

»Doch, das haben sie. Das war eins von den Dingen, die ich nicht geglaubt habe.«

Ich lachte. »In diesem Fall sagst du mir vielleicht besser nicht, was sie dir sonst noch erzählt haben. Aber verstehst du, was ich damit gemeint habe, dass es mir nichts ausmacht, wenn du etwas rauher bist?«

»Aye.« Er holte tief Luft und atmete langsam wieder aus. »Würde es sich genauso anfühlen, wenn ich es mit dir machen würde?«

»Weißt du«, sagte ich langsam, »eigentlich habe ich keine Ahnung.« Ich hatte mein Bestes getan, um jeden Gedanken an Frank zu unterdrücken, weil ich wirklich fand, dass sich nicht mehr als zwei Menschen ein Ehebett teilen sollten, ganz gleich, wie sie dorthin gekommen waren. Jamie war ganz anders als Frank, körperlich wie geistig. Aber es gibt nun einmal nur eine begrenzte Anzahl von Arten, wie sich zwei Körper begegnen können, und wir hatten jene Intimität nie erreicht, in der die Spielarten der Liebe unendliche Vielfalt annehmen. Es war unvermeidlich, dass sich mein Körper erinnerte, doch es gab auch noch unerforschtes Territorium.

Jamie hatte die Augenbrauen zu einer Miene spöttischer Bedrohung hochgezogen. »Oh, dann gibt es also etwas, was du nicht weißt? Nun, dann werden wir es herausfinden, nicht wahr? Sobald ich wieder bei Kräften bin.« Er schloss die Augen wieder. »Irgendwann nächste Woche.«

Ich erwachte in den Stunden vor der Dämmerung, zitternd und starr vor Schrecken. Ich konnte mich nicht an den Traum erinnern, der mich weckte, doch der abrupte Sturz in die Wirklichkeit war nicht weniger furchterregend. Gestern Abend war es mir möglich gewesen, meine Situation eine Weile zu vergessen und mich in den Freuden der neu gefundenen Intimität zu verlieren. Jetzt war ich allein neben einem schlafenden Fremden, mit dem mein Leben unentrinnbar verbunden war, und trieb an einem Ort voller unsichtbarer Bedrohungen dahin.

Ich muss einen Laut der Verstörung ausgestoßen haben, denn unvermittelt geriet die Bettwäsche in Aufruhr, und der Fremde in meinem Bett stürzte sich mit der erschreckenden Plötzlichkeit eines Fasans, der einem vor den Füßen aufsteigt, auf den Boden. Er landete in der Hocke neben der Zimmertür, im ersten Zwielicht vor der Dämmerung kaum zu sehen.

Er hielt inne, um sorgfältig an der Tür zu lauschen, und inspizierte das ganze Zimmer, indem er lautlos von der Tür zum Fenster zum Bett glitt. Die Haltung seines Arms verriet mir, dass er eine Waffe in der Hand hielt, obwohl ich im Dunkeln nicht sehen konnte, was es war. Als er sich vergewissert hatte, dass alles in Ordnung war, setzte er sich neben mich und steckte das Messer – oder was auch immer es war – wieder an sein Versteck über dem Kopfende.

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