Читаем Outlander – Feuer und Stein: 1 (German Edition) полностью

»Du hast noch nie gesehen, wie sich Menschen lieben?« Das überraschte mich, denn ich hatte ja die Katen der Pachtbauern gesehen, in denen sich die ganze Familie einen einzigen Raum teilte. Jamies Familie lebte zwar nicht in einer Kate, doch es musste in Schottland die Ausnahme sein, dass ein Kind nie aufgewacht war und seine Eltern im Bett überrascht hatte.

»Natürlich habe ich das, aber es war doch immer unter der Bettdecke. Ich konnte nichts sehen, außer dass der Mann oben gelegen hat. Das wusste ich.«

»Mm. Das habe ich gemerkt.«

»Habe ich dich gequetscht?«, fragte er etwas nervös.

»Kaum. Aber wirklich, ist es das, was du gedacht hast?« Ich lachte zwar nicht, aber ich konnte mir das Grinsen nicht verkneifen. Er wurde ein wenig rot um die Ohren.

»Aye. Ich habe einmal im Freien gesehen, wie ein Mann eine Frau genommen hat. Aber das … Es war eine Vergewaltigung, und er hat sie von hinten genommen. Es hat sich mir so eingeprägt, und wie gesagt, es ist hängengeblieben.«

Er hielt mich weiter fest und streichelte mich, als wollte er ein Pferd beruhigen. Doch dann begaben sich seine Hände wieder auf einen entschlosseneren Erkundungsgang.

»Ich möchte dich etwas fragen«, sagte er und strich mir über den Rücken.

»Was denn?«

»War es schön für dich?«, fragte er ein wenig schüchtern.

»Ja, das war es«, sagte ich, und es war die Wahrheit.

»Oh. Den Eindruck hatte ich auch, obwohl mir Murtagh gesagt hat, dass sich Frauen im Allgemeinen nichts daraus machen und dass ich besser zum Ende kommen soll, so schnell es geht.«

»Was weiß denn Murtagh davon?«, sagte ich entrüstet. »Je langsamer, je besser, zumindest bei den meisten Frauen.« Jamie gluckste erneut.

»Nun, du musst es ja besser wissen als Murtagh. Mir wurden gestern Abend reichlich gute Ratschläge erteilt, von Murtagh, Rupert und Ned. Vieles davon klang allerdings ziemlich unwahrscheinlich, deshalb dachte ich, ich verlasse mich lieber auf mein eigenes Urteilsvermögen.«

»Es hat dich bis jetzt nicht getrogen«, sagte ich und ringelte mir eins seiner Brusthaare um den Finger. »Was für kluge Ratschläge haben sie dir denn noch gegeben?« Seine Haut hatte im Kerzenschein einen rötlich goldenen Schimmer; zu meiner Belustigung wurde sie vor Verlegenheit noch röter.

»Das meiste davon könnte ich gar nicht wiederholen. Wie gesagt, ich glaube ohnehin nicht, dass es stimmt. Ich habe schon oft gesehen, wie sich Tiere paaren, und die meisten scheinen es auch ohne irgendwelche Ratschläge gut hinzubekommen. Ich vermute, Menschen können das ebenso.«

Insgeheim vergnügte mich die Vorstellung, dass sich jemand Hinweise zu Sexualpraktiken in Scheune und Wald holte, nicht in der Umkleidekabine oder aus schmutzigen Magazinen.

»Was für Tiere hast du denn schon bei der Paarung beobachtet?«

»Oh, alle möglichen. Unser Hof ist ja nah am Wald, und ich habe viel Zeit dort verbracht, auf der Jagd oder auf der Suche nach Kühen, die sich verlaufen hatten. Natürlich habe ich Pferde und Kühe gesehen, Schweine, Hühner, Tauben, Katzen, Rotwild, Eichhörnchen, Kaninchen, Wildschweine, oh, und einmal sogar ein Schlangenpärchen.«

»Schlangen!?«

»Aye. Wusstest du, dass Schlangen zwei Schwänze haben? Männliche Schlangen, meine ich.«

»Nein, das wusste ich nicht. Bist du dir da sicher?«

»Aye, und beide sind gegabelt, so.« Zur Illustration spreizte er zwei Finger.

»Das klingt ja furchtbar unangenehm für das Weibchen«, sagte ich kichernd.

»Nun, sie schien ihren Spaß zu haben«, sagte Jamie. »Soweit ich das sagen kann; Schlangen haben ja keine große Mimik.«

Ich vergrub das Gesicht an seiner Brust und prustete. Sein angenehmer, scharfer Geruch vermischte sich mit dem strengen Duft des Leinens.

»Zieh dein Hemd aus«, bat ich. Ich setzte mich hin und zupfte am Saum des Kleidungsstücks. »Warum?«, fragte er, setzte sich aber und tat mir den Gefallen. Ich kniete mich vor ihn hin und bewunderte seinen nackten Körper.

»Weil ich dich ansehen möchte«, erklärte ich. Er hatte einen schönen Körper mit langen, eleganten Knochen und flachen Muskeln, die fließend von den Rundungen seiner Brust und Schultern in die sanften Mulden seines Bauchs und seiner Oberschenkel übergingen. Er zog die Augenbrauen hoch.

»Eine Hand wäscht die andere. Dann zieh du deins auch aus.« Er streckte die Hand aus und half mir aus der zerknitterten Chemise, die er mir über die Hüften zog. Dann hielt er mich an der Taille und betrachtete mich neugierig und konzentriert. Ich wurde beinahe verlegen, während er mich so ansah.

»Hast du etwa noch nie eine nackte Frau gesehen?«, fragte ich.

»Aye, aber noch nicht aus solcher Nähe.« Ein breites Grinsen zog sich über sein Gesicht. »Und keine, die mir gehört.« Er streichelte mir mit beiden Händen die Hüften. »Du hast schöne breite Hüften; du kannst bestimmt gut Kinder bekommen.«

»Was!?« Ich fuhr entrüstet zurück, doch er zog mich wieder zu sich und ließ sich auf das Bett fallen, so dass ich auf ihm landete. Er hielt mich fest, bis ich aufhörte, mich zu wehren, dann zog er mich hoch, so dass sich unsere Lippen wieder berühren konnten.

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