Читаем Outlander – Feuer und Stein: 1 (German Edition) полностью

»Ich weiß ja, dass einmal reicht, damit es vor dem Gesetz Bestand hat, aber …« Er hielt schüchtern inne.

»Du möchtest es noch einmal tun?«

»Würde es dir sehr viel ausmachen?«

Auch diesmal lachte ich nicht, doch es kostete mich solche Mühe, dass meine Rippen ächzten.

»Nein«, sagte ich ernst. »Es würde mir nichts ausmachen.«

»Bist du hungrig?«, fragte ich einige Zeit später leise.

»Ausgehungert.« Er neigte den Kopf, um mir sacht in die Brust zu beißen, dann blickte er grinsend auf. »Aber ich brauche auch etwas zu essen.« Er rollte sich zur Bettkante. »In der Küche gibt es bestimmt kalten Braten und Brot und vermutlich auch Wein. Ich gehe uns etwas zum Abendessen holen.«

»Nein, bleib liegen. Ich mache das.« Ich sprang aus dem Bett und steuerte auf die Tür zu, nachdem ich mir zum Schutz vor der Kühle im Flur schnell ein Schultertuch über das Hemd gezogen hatte.

»Warte, Claire«, rief Jamie. »Lass mich lieber …«, doch ich hatte die Tür schon geöffnet.

Mein Erscheinen wurde lauthals von etwa fünfzehn Männern begrüßt, die unten im Gastraum um das Feuer saßen und tranken, aßen und würfelten. Einen Moment lang stand ich verblüfft auf der Galerie, während fünfzehn lüsterne Fratzen aus dem Feuerschein zu mir hinaufflackerten.

»Heh, Kleine!«, rief Rupert, einer der Zecher. »Du kannst ja noch laufen! Macht es Jamie etwa nicht richtig?«

Dieser Seitenhieb wurde mit Lachsalven und einer Reihe noch geschmackloserer Bemerkungen über Jamies Männlichkeit aufgenommen.

»Wenn du mit Jamie schon fertig bist, kannst du gern mich haben!«, bot ein kleiner, dunkelhaariger junger Mann an.

»Nein, nein, er ist zu nichts nutze, Kleine, nimm mich!«, rief ein anderer.

»Sie wird keinen von euch nehmen, Jungs!«, brüllte Murtagh, der hoffnungslos betrunken war. »Nach Jamie wird sie so etwas brauchen!« Er schwenkte einen großen Hammelknochen, und der Gastraum bebte vor Lachen.

Ich wirbelte in unser Zimmer zurück, knallte die Tür zu, lehnte mich mit dem Rücken daran und funkelte Jamie an, der nackt auf dem Bett lag und sich vor Lachen schüttelte.

»Ich habe versucht, dich zu warnen«, brachte er japsend heraus. »Du müsstest dein Gesicht sehen!«

»Was genau«, zischte ich, »machen all diese Männer da draußen?«

Jamie glitt anmutig von unserem Hochzeitsbett und begann, auf den Knien in dem Berg abgelegter Kleider auf dem Boden zu kramen. »Zeugen«, sagte er knapp. »Dougal geht kein Risiko ein, dass diese Ehe annulliert wird.« Er richtete sich auf, den Kilt in seinen Händen, und grinste mich an, während er ihn um seine Hüften schlang. »Ich fürchte, dein Ruf ist rettungslos ruiniert, Sassenach.«

Ohne Hemd hielt er auf die Tür zu. »Geh da nicht hinaus!«, sagte ich in plötzlicher Panik. Er machte kehrt, um mich beruhigend anzulächeln, die Hand am Riegel. »Keine Sorge, Kleine. Wenn sie Zeugen sind, dürfen sie auch etwas zu sehen bekommen. Außerdem habe ich nicht vor, die nächsten drei Tage zu hungern, nur weil ich mich vor ein paar Hänseleien fürchte.«

Er trat unter tosendem Applaus aus dem Zimmer und ließ die Tür angelehnt. Ich konnte hören, wie er sich der Küche näherte. Laute Gratulationen und derbe Fragen und Ratschläge begleiteten seinen Weg.

»Wie war denn dein erstes Mal, Jamie? Haste geblutet?«, rief Ruperts leicht erkennbare Reibeisenstimme.

»Nee, aber du blutest gleich, du alter Mistkerl, wenn du nicht die Klappe hältst«, kam Jamies Antwort in breitem Schottisch. Johlende Begeisterung war die Antwort, und der Spott folgte Jamie durch den Flur in die Küche und wieder die Treppe hinauf.

Ich öffnete die Tür ein Stück, um Jamie einzulassen. Sein Gesicht war so rot wie das Feuer unten, und in seinen Händen türmte sich der Proviant. Er trat ins Zimmer, gefolgt von einem letzten Heiterkeitsausbruch aus der unteren Etage, den ich abwürgte, indem ich entschlossen die Tür zuknallte und den Riegel vorschob.

»Ich habe so viel mitgebracht, dass wir erst einmal nicht mehr hinausmüssen«, sagte Jamie. Er deckte den Tisch und vermied es dabei sorgfältig, mich anzusehen. »Möchtest du etwas essen?«

Ich griff an ihm vorbei nach der Weinflasche. »Jetzt noch nicht. Was ich brauche, ist etwas zu trinken.«

Es war ein machtvolles Drängen in ihm, das mich trotz seines mangelnden Geschicks erregte und reagieren ließ. Da ich ihn weder belehren noch meine eigene Erfahrung betonen wollte, ließ ich ihn tun, was er wollte, und machte nur hin und wieder einen Vorschlag, dass er sich zum Beispiel lieber auf seinen Ellbogen als auf meiner Brust aufstützen sollte.

Noch viel zu hungrig und zu ungebärdig, um zärtlich zu sein, liebte er mich mit einer Art freudiger Unermüdlichkeit, die mich auf den Gedanken brachte, dass männliche Unberührtheit ein höchst unterschätztes Gut sein könnte. Dabei legte er eine Besorgnis um meine Unversehrtheit an den Tag, die ich sowohl liebenswert als auch irritierend fand.

Irgendwann im Lauf unserer dritten Begegnung bäumte ich mich auf und stieß einen Aufschrei aus. Erschrocken und voller Bedauern zog er sich sofort zurück.

»Entschuldige«, sagte er. »Ich wollte dir nicht weh tun.«

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