Читаем Outlander – Feuer und Stein: 1 (German Edition) полностью

»Das hätten Sie wohl gern«, erwiderte ich gereizt und wand mich, um mich von dem klebrigen Stoff zu lösen. Er schnalzte mit der Zunge, und das Pferd setzte sich wieder in Bewegung. Die Männer waren nach dem Kampf in grimmiger Feierlaune, und es wurde viel gelacht und gescherzt. Ich wurde sehr für die kleine Rolle gelobt, die ich beim Verübeln des Hinterhalts gespielt hatte, und die Männer tranken aus den Feldflaschen, die mehrere von ihnen dabeihatten, auf mein Wohl.

Mir bot man ebenfalls etwas an, doch ich lehnte zunächst ab, weil es mir schon nüchtern schwer genug fiel, mich im Sattel zu halten. Den Gesprächen der Männer entnahm ich, dass es eine kleine Patrouille von zehn englischen Soldaten gewesen war, die mit Musketen und Säbeln bewaffnet gewesen waren.

Jemand reichte Jamie eine Flasche, und ich konnte den scharfen, verbrannten Duft des Alkohols riechen, als er davon trank. Ich hatte zwar nicht den geringsten Durst, doch der schwache Honigduft erinnerte mich daran, dass ich schon lange großen Hunger hatte. Mein Magen knurrte derart laut, dass es mir mehr als peinlich war, und protestierte gegen die Vernachlässigung.

»Aber Jamie! Junge! Haste Hunger? Oder hast du einen Dudelsack dabei?«, rief Rupert, der den Urheber des Geräuschs verwechselte.

»Solchen Hunger, dass ich einen Dudelsack verspeisen könnte«, rief Jamie und nahm ritterlich die Schuld auf sich. Im nächsten Moment erschien wieder eine Hand mit einer Flasche vor mir.

»Trink lieber einen kleinen Schluck«, flüsterte er mir zu. »Es füllt dir zwar nicht den Magen, aber wenigstens vergisst du den Hunger.«

Und auch noch eine Reihe von anderen Dingen, hoffte ich. Entschlossen hob ich die Flasche an meine Lippen und schluckte.

Mein Begleiter hatte recht gehabt; der Whisky entzündete ein kleines warmes Feuer, das angenehm in meinem Magen brannte und die Hungerkrämpfe überdeckte. Wir legten ein paar Meilen ohne Zwischenfälle zurück und wechselten uns mit den Zügeln und der Whiskyflasche ab. Doch in der Nähe einer kleinen Steinruine ging die Atmung meines Begleiters allmählich in angestrengtes Keuchen über. Unser empfindliches Gleichgewicht, das wir bis dahin zwar bedächtig, aber wankend aufrechterhalten hatten, wurde spürbar unsicherer. Ich war verwirrt; wenn ich nicht betrunken war, erschien es mir erst recht unwahrscheinlich, dass er es war.

»Halt! Hilfe!«, rief ich. »Er fällt!« Ich erinnerte mich noch gut an meinen letzten spontanen Abgang in die Büsche und hatte nicht vor, so etwas – noch dazu in Begleitung – zu wiederholen.

Dunkle Gestalten umringten uns wirbelnd und unter wirrem Gemurmel. Jamie rutschte kopfüber wie ein Sack Steine vom Pferd. Zum Glück landete er irgendjemandem in den Armen. Bis ich vom Pferd gekrabbelt war, waren die anderen schon längst abgestiegen und hatten ihn auf eine Wiese gelegt.

»Er atmet noch«, sagte einer von ihnen erstaunt.

»Oh, wie hilfreich«, fuhr ich ihn an und tastete hektisch in der Dunkelheit nach Jamies Puls. Schließlich fand ich ihn, rapide, aber kräftig. Ich legte ihm die Hand auf die Brust, hielt mein Ohr an seinen Mund und spürte ein regelmäßiges Auf und Ab. Das Keuchen hatte nachgelassen. Ich richtete mich auf.

»Ich glaube, er ist nur ohnmächtig geworden«, sagte ich. »Legt ihm eine Satteltasche unter die Füße, und wenn es Wasser gibt, bringt mir etwas.« Zu meiner Überraschung wurden meine Anordnungen augenblicklich befolgt. Anscheinend war der junge Mann ihnen wichtig. Er stöhnte und öffnete die Augen, schwarze Löcher im Sternenschein. In dem schwachen Licht sah sein Gesicht wie ein Totenschädel aus, denn seine weiße Haut spannte sich fest über die schrägen Knochen rings um seine Augenhöhlen.

»Mir fehlt nichts«, behauptete er heiser und versuchte, sich zu setzen. »Mir ist nur ein bisschen schwindelig, das ist alles.« Ich legte ihm die Hand auf die Brust und drückte ihn wieder auf den Boden.

»Liegen bleiben«, befahl ich. Ich untersuchte ihn hastig mit den Fingerspitzen, dann erhob ich mich auf die Knie und wandte mich einer Gestalt zu, die über mir aufragte und die ich ihrer Größe nach für Dougal hielt, den Anführer.

»Die Schussverletzung blutet wieder, und außerdem hat der Idiot sich anstechen lassen. Ich glaube nicht, dass es ernst ist, aber er hat ziemlich viel Blut verloren. Sein Hemd ist durch und durch nass, doch ich weiß nicht, wie viel davon sein Blut ist. Er braucht dringend Ruhe; wir sollten wenigstens bis zum Morgen hier Rast machen.« Die Gestalt bewegte sich verneinend.

»Nein. Wir sind zwar schon weiter, als sich die Garnison vorwagen wird, aber wir dürfen die Wachpatrouille nicht vergessen. Wir haben noch gut fünfzehn Meilen vor uns.« Der gesichtslose Kopf legte sich zurück, um den Weg zu begutachten, den die Sterne zurückgelegt hatten.

»Fünf Stunden mindestens, wahrscheinlich eher sieben. Wir können so lange bleiben, bis Ihr die Blutung gestillt und ihn wieder verbunden habt, viel länger nicht.«

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