Читаем Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied полностью

747 Da dacht auch alle Tage Brunhild die Königin:"Wie trägt nur Frau Kriemhild so übermüthgen Sinn!Nun ist doch unser Eigen Siegfried ihr Mann:Der hat uns nun schon lange wenig Dienste gethan."748 Das trug sie im Herzen in großer Heimlichkeit;Daß sie ihr fremde blieben, das war der Frauen leid.Daß man ihr nicht zinste von des Fürsten Land,Woher das wohl käme, das hätte sie gern erkannt.749 Sie versucht’ es bei dem König, ob es nicht geschehnMöchte, daß sie Kriemhild noch sollte wiedersehn.Sie vertraut’ ihm heimlich, worauf ihr sann der Muth;Da dauchte den König der Frauen Rede nicht gut.750 "Wie könnten wir sie bringen," sprach der König hehr,"Her zu diesem Lande? das fügt sich nimmermehr.Sie wohnen uns zu ferne: ich darf sie nicht drum bitten."Da gab ihm Brunhild Antwort mit gar hochfährtgenSitten:751 "Und wäre noch so mächtig eines Königs Mann,Was ihm sein Herr gebietet, das muß doch sein gethan."Lächeln muste Gunther ihrer Rede da:Er nahm es nicht als Dienst an, wenn er Siegfrieden sah.752 Sie sprach: "Lieber Herre, bei der Liebe mein,Hilf mir, daß Siegfried und die Schwester deinZu diesem Lande kommen und wir sie hier ersehn:So könnte mir auf Erden nimmer lieber geschehn.753 "Deiner Schwester Güte, ihr wohlgezogner Muth,Wenn ich daran gedenke, wie wohl mirs immer thut;Wie wir beisammen saßen, als ich dir ward vermählt!Sie hat sich mit Ehren den kühnen Siegfried erwählt."754 Da bat sie ihn so lange, bis der König sprach:"Nun wißt, daß ich Gäste nicht lieber sehen mag.Ihr mögt mich leicht erbitten: ich will die Boten meinZu ihnen beiden senden, daß sie kommen an den Rhein."755 Da sprach die Königstochter: "So sollt ihr mir sagen,Wann ihr sie wollt besenden, oder zu welchen TagenDie lieben Freunde sollen kommen in dieß Land;Die ihr dahin wollt senden, die macht zuvormir bekannt."756 "Das will ich," sprach der König: "dreißig aus meinemLehnLaß ich zu ihnen reiten." Die hieß er vor sich gehn:Durch sie entbot er Märe in Siegfriedens Land.Da beschenkte sie Frau Brunhild mit manchem reichenGewand.757 Der König sprach: "Ihr Recken sollt von mir sagenUnd nichts von dem verschweigen, was ich euchaufgetragen,Siegfried dem starken und der Schwester mein,Ihnen dürf auf Erden nimmer Jemand holder sein.758 "Und bittet, daß sie beide uns kommen an den Rhein:Dafür will ich und Brunhild ihnen stäts gewogen sein.Vor dieser Sonnenwende soll er hier Manchen sehn,Er und seine Mannen, die ihm Ehre laßen geschehn.759 "Vermeldet auch dem König Siegmund die Dienste mein,Daß ich und meine Freunde ihm stäts gewogen sein.Und bittet meine Schwester, daß sie’s nicht unterläßtUnd zu den Freunden reitet: nie ziemt’ ihr soein Freudenfest."760 Brunhild und Ute und was man Frauen fand,Die entboten ihre Dienste in Siegfriedens LandDen minniglichen Frauen und manchem kühnen Mann.Nach Wunsch des Königs hoben sich bald die Botenhindann.761 Sie standen reisefertig; ihr Ross und ihr GewandWar ihnen angekommen: da räumten sie das Land.Sie eilten zu dem Ziele, dahin sie wollten fahren.Der König hieß die Boten durch Geleite wohl bewahren.762 Innerhalb zwölf Tagen kamen sie in das Land,Zu Nibelungens Veste, wohin man sie gesandt,In der Mark zu Norweg fanden sie den Degen:Ross und Leute waren müde von den langen Wegen.763 Siegfried und Kriemhilden war eilends hinterbracht,Daß Ritter kommen waren, die trügen solche Tracht,Wie bei den Burgunden man trug der Sitte nach.Sie sprang von einem Bette, darauf die Ruhende lag.764 Zu einem Fenster ließ sie eins ihrer Mägdlein gehn;Die sah den kühnen Gere auf dem Hofe stehn,Ihn und die Gefährten, die man dahin gesandt.Ihr Herzeleid zu stillen, wie liebe Kunde sie fand!765 Sie sprach zu dem Könige: "Seht ihr, wie sie stehn,Die mit dem starken Gere auf dem Hofe gehn,Die uns mein Bruder Gunther nieder schickt den Rhein."Da sprach der starke Siegfried: "Die sollenuns willkommen sein."766 All ihr Ingesinde lief hin, wo man sie sah.Jeder an seinem Theile gütlich sprach er daDas Beste, was er konnte, zu den Boten hehr.Ihres Kommens freute der König Siegmund sich sehr.767 Herbergen ließ man Geren und Die ihm unterthanUnd ihrer Rosse warten. Die Boten brachte manDahin, wo Herr Siegfried bei Kriemhilden saß.Sie sahn den Boten gerne sicherlich ohne allen Haß.768 Der Wirth mit seinem Weibe erhob sich gleich zur Hand.Wohl ward empfangen Gere aus BurgundenlandMit seinen Fahrtgenossen in König Gunthers Lehn.Den Markgrafen Gere bat man nicht länger zu stehn.769 "Erlaubt uns die Botschaft, eh wir uns setzen gehn;Uns wegemüde Gäste, laßt uns so lange stehn,So melden wir die Märe, die euch zu wißen thutGunther mit Brunhilden: es geht ihnen beiden gut.770 "Und was euch Frau Ute, eure Mutter, her entbot,Geiselher der junge und auch Herr GernotUnd eure nächsten Freunde: die haben uns gesandtUnd entbieten euch viele Dienste aus der BurgundenLand."771 "Lohn ihnen Gott," sprach Siegfried; "ich versahzu ihnen wohlMich aller Lieb und Treue, wie man zu Freunden soll.So thut auch ihre Schwester; ihr sollt uns ferner sagen,Ob unsre lieben Freunde hohen Muth daheimnoch tragen.772 "Hat ihnen, seit wir schieden, Jemand ein Leid gethanMeiner Fraue Brüdern? Das saget mir an.Ich wollt es ihnen immer mit Treue helfen tragen,Bis ihre Widersacher meine Dienste müsten beklagen."773 Antwort gab der Markgraf Gere, ein Ritter gut:"Sie sind in allen Züchten mit Freuden wohlgemuth.Sie laden euch zum Rheine zu einer LustbarkeitSie sähn euch gar gerne, daß ihr des außer Zweifel seid.774 "Sie bitten meine Fraue auch mit euch zu kommen.Wenn nun der Winter ein Ende hat genommen,Vor dieser Sonnenwende da möchten sie euch sehn."Da sprach der starke Siegfried: "Das könnte schwerlichgeschehn."775 Da sprach wieder Gere von Burgundenland:"Eure Mutter Ute hat euch sehr gemahntMit Gernot und Geiselher, ihr sollt es nicht versagen.Daß ihr so ferne wohnet, hör ich sie täglich beklagen.776 "Brunhild meine Herrin und ihre MägdeleinFreuen sich der Kunde, und könnt es jemals sein,Daß sie euch wiedersähen, ihnen schuf es hohen Muth."Da dauchten diese Mären die schöne Kriemhilde gut.777 Gere war ihr Vetter: der Wirth ihn sitzen hieß;Den Gästen hieß er schenken, nicht länger man das ließ.Da kam dazu auch Siegmund: als der die Boten sah,Freundlich sprach der König zu den Burgunden da:778 "Willkommen uns, ihr Recken in König Gunthers Lehn.Da sich Kriemhilden zum Weibe hat ersehnMein Sohn Siegfried, man sollt euch öfter schaunIn diesem Lande, dürften wir bei euch auf Freundschaftvertraun.779 Sie sprachen: Wenn er wolle, sie würden gerne kommen.Ihnen ward mit Freuden die Müdigkeit benommen.Man hieß die Boten sitzen; Speise man ihnen trug:Deren schuf da Siegfried den lieben Gästen genug.780 Sie musten da verweilen volle neun Tage.Darob erhoben endlich die schnellen Ritter Klage,Daß sie nicht wieder reiten durften in ihr Land.Da hatt auch König Siegfried zu seinen Freunden gesandt:781 Er fragte, was sie riethen: er solle nach dem Rhein."Es ließ mich entbieten Gunther der Schwager mein,Er und seine Brüder, zu einer Lustbarkeit:Ich möcht ihm gerne kommen, liegt gleich sein Landmir so weit.782 "Sie bitten Kriemhilden, mit mir zu ziehn.Nun rathet, liebe Freunde, wie kommen wir dahin?Und sollt ich Heerfahrten durch dreißig Herren Land,Gern dienstbereit erwiese sich ihnen Siegfriedens Hand."783 Da sprachen seine Recken: "Steht euch zur Fahrtder MuthNach dem Hofgelage, wir rathen, was ihr thut:Ihr sollt mit tausend Recken reiten an den Rhein:So mögt ihr wohl mit Ehren bei den Burgunden sein."784 Da sprach von Niederlanden der König Siegmund:"Wollt ihr zum Hofgelage, was thut ihr mirs nicht kund?Ich will mit euch reiten, wenn ihrs zufrieden seid;Hundert Degen führ ich, damit mehr ich eur Geleit."785 "Wollt ihr mit uns reiten, lieber Vater mein,"Sprach der kühne Siegfried, "des will ich fröhlich sein.Binnen zwölf Tagen räum ich unser Land."Die sie begleiten sollten, denen gab man Ross’und Gewand.786 Als dem edeln König zur Reise stand der Muth,Da ließ man wieder reiten die schnellen Degen gut.Seiner Frauen Brüdern entbot er an den Rhein,Daß er gerne wolle bei ihrem Hofgelage sein.787 Siegfried und Kriemhild, so hörten wir sagen,Beschenkten so die Boten, es mochten es nicht tragenDie Pferde nach der Heimat: er war ein reicher Mann.Ihre starken Säumer trieb man zur Reise fröhlich an.788 Da schuf dem Volke Kleider Siegfried und Siegemund.Eckewart der Markgraf ließ da gleich zur StundFrauenkleider suchen, die besten, die man fandUnd irgend mocht erwerben in Siegfriedens ganzemLand.789 Die Sättel und die Schilde man da bereiten ließ.Den Rittern und den Frauen, die er sich folgen hieß,Gab man, was sie wollten; nichts gebrach daran.Er brachte seinen Freunden manchen herrlichen Mann.790 Nun wandten sich die Boten zurück und eilten sehr.Da kam zu den Burgunden Gere, der Degen hehr,Und wurde schön empfangen: sie schwangen sich zu ThalVon Rossen und von Mähren dort vor König GunthersSaal.791 Die Jungen und die Alten kamen, wie man thut,Und fragten nach der Märe. Da sprach der Ritter gut:"Wenn ichs dem König sage, wird es auch euchbekannt."Er gieng mit den Gesellen dahin, wo er Gunthern fand.792 Der König vor Freude von dem Seßel sprang;Daß sie so bald gekommen, sagt’ ihnen DankBrunhild die Schöne. Zu den Boten sprach er da:"Wie gehabt sich Siegfried, von dem mir Liebeviel geschah?"793 Da sprach der kühne Gere: "Er ward vor Freuden roth,Er und eure Schwester. So holde Mär entbotSeinen Freunden nimmer noch zuvor ein Mann,Als euch der edle Siegfried und sein Vater hat gethan."794 Da sprach zum Markgrafen des reichen Königs Weib:"Nun sagt mir, kommt uns Kriemhild? Hat nochihr schöner LeibDie hohe Zier behalten, deren sie mochte pflegen?"Er sprach: "Sie kommen beide; mit ihnen mancherkühne Degen."795 Ute ließ die Boten alsbald vor sich gehn.Da wars an ihrem Fragen leichtlich zu verstehn,Was sie zu wißen wünsche: "War Kriemhild nochwohlauf?"Er gab Bescheid, sie kam auch nach kurzer Tage Verlauf.796 Da blieb auch nicht verhohlen am Hof der Botensold,Den ihnen Siegfried schenkte, die Kleider und das Gold:Die ließ man alle schaun in der drei Fürsten Lehn.Da musten sie ihm Ehre wohl für Milde zugestehn.797 "Er mag," sprach da Hagen, "mit vollen Händen geben:Er könnt es nicht verschwenden, und sollt er ewig leben.Den Hort der Nibelungen beschließt des Königs Hand;Hei! daß er jemals käme her in der Burgunden Land!"798 Da freuten sich die Degen am Hof im Voraus,Daß sie kommen sollten. Beflißen überausSah man spät und frühe Die in der Könge Lehn.Welch herrlich Gestühle ließ man vor der Burg erstehn!799 Hunold der kühne und Sindold der DegenHatten wenig Muße: des Amtes muste pflegenTruchseß auch und Schenke und richten manche Bank;Auch Ortwein war behülflich: des sagt’ ihnen GuntherDank.800 Rumold der Küchenmeister, wie herrscht’ er in der ZeitOb seinen Unterthanen, gar manchem Keßel weit,Häfen und Pfannen; hei! was man deren fand!Denen ward da Kost bereitet, die da kamen in das Land.801 Der Frauen Arbeiten waren auch nicht klein:Sie bereiteten die Kleider, darauf manch edler Stein,Des Stralen ferne glänzten, gewirkt war in das Gold;Wenn sie die anlegten, ward ihnen Männiglich hold.
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Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied
Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied

«Песнь о Нибелунгах» – одно из наиболее известных эпических произведений мировой литературы. Героический эпос, написанный неизвестным автором в начале XIII века на средневерхненемецком языке.Перед читателем разворачивается мифологический, но отразивший исторические события, сюжет о женитьбе франкского воина Зигфрида на бургундской принцессе Кримхильде, о его смерти от рук собратьев из-за конфликта Кримхильды с могущественной исландской королевой Брунхильдой, о мести Кримхильды при помощи правителя гуннов Этцеля своим соплеменникам за убийство любимого мужа Зигфрида и, наконец, о поиске сокровищ Нибелунгов, утопленных в Рейне.Мужественные воины и восхитительные женщины, вечная любовь и неизбежная смерть, благородная верность и коварное предательство, непримиримая ненависть и жестокие кровопролития… Повествование о вечных ценностях, которое не оставит читателя равнодушным.«Песнь о Нибелунгах» состоит из 39 авентюр, каждую из которых предваряют реалистичные и изящные иллюстрации немецких художников Юлиуса Гюбнера и Эдуарда Бендемана. Художественное оформление дополнено рисунками известного английского иллюстратора Артура Рэкхема.Параллельный текст, приведенный в книге, делает ее особенно познавательной и полезной для изучения немецкого языка (в пдф-варианте). Поэтический перевод на русский язык, отмеченный Пушкинской премией, принадлежит перу М. И. Кудряшева.Лента ляссе, удобный формат и красивая обложка добавляют книге изысканность и привлекательность. Ее можно приобрести не только для своей коллекции, но и в качестве подарка дорогим и близким людям.В формате PDF A4 сохранен издательский макет книги.

Автор Неизвестен -- Мифы. Легенды. Эпос. Сказания

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Песнь о Нибелунгах / Das Nibelungenlied
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