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Ich wurde in Odessa, im Moldawanka-Viertel, als Sohn eines jüdischen Händlers geboren. Auf den dringenden Wunsch meines Vaters lernte ich bis zum 16. Lebensjahre hebräisch {445} und studierte die Bibel und den Talmund {446} Vom frühen Morgen bis zum späten Abend mufste ich lernen. Nur in der Schule erholte ich mich. Die Schule hiefs: Odessaer

Kommerzschule «Kaiser Nikolaus des Zweiten» {447}. Diese Schule besuchten Söhne ausländischer Kaufleute und jüdischer Makler, adlige Polen, Altgläubige und viele schon nicht mehr ganz junge Billardfreunde. In den Schulpausen gingen wir in den Hafen, auf den Kai oder in griechische Cafés, um dort Billard zu spielen, oder in die Moldawanka, um in Weinstuben billigen bessarabischen Wer.in zu trinken.

Besser als alle anderen Fächer wurde die französische Sprache gelehrt. Unser Lehrer stammte aus der Bretagne und besafs, wie alle Franzosen, literarische Begabung. Ich lernte die Klassiker kennen, schlofs mich der französischen Kolonie in Odessa an und schrieb mit 15 Jahren französische Erzählungen.

Nach Absolvierung der Schule wurde ich nach Kiew geschickt. Im Jahre 1915 kam ich nach Petersburg. In Petersburg ging es mir schlecht. Ich habe kein «Wohnrecht». Ich wich der Polizei aus und hauste bei einem elenden, immer betrunkenen Kellner in einem Keller in der Puschkinstrafse. Im Jahre 1916 begann ich, meine Werke von Redaktion zu Redaktion zu schleppen. Man jagte mich davon, und alle Redakteure (der verstorbene Ismailow, Posse u. a.) redeten mir zu, Verkäufer in einem Laden zu werden. Doch ich hörte nicht auf sie und kam Ende 1916 zu Gorki. Dieser Begegnung verdanke ich alles. Gorki liefs meine Erzählungen in der Novemberausgabe der Zeitschrift «Letopisy» vom Jahre 1916 drucken. Er brachte mir vieles Wichtige bei, und als es sich später herausstellte, dafs die zwei oder drei erträglichen Jugendversuche nur glücklicher Zufall gewesen waren, dafs aus meiner Schreiberei nichts Rechtes wurde und dafs ich ausnehmend schlecht schreibe, schikte mich Alexej Maximowitsch in die Welt. Innerhalb von sieben Jahren, 1917-1924, habe ich vieles gesehen. Ich war Soldat an der rumänischen Front, arbeitete sodann in der Tscheka, im Bildungskommissariat, beteiligte mich im Jahre 1918 an Proviantexpeditionen, diente in der nördlichen Armee, die gegen Judenitsch kämpfte, dann in der Ersten Reiterarmee, war im Odessaer Gouvernementskomitee angestellt, betätigte mich als Reporter in Petersburg und Tiflis, arbeitete als Umbrecher in der 7. Sowjetdruckerei in Odessa, usw. Erst 1925 habe ich wirklich die Kunst gelernt, mei

ne Gedanken klar und nicht sehr weitschweifig auszudrücken. Als den Beginn meiner literarischen Tätigkeit betrachte ich daher das Jahr 1924, in dem meine Erzählungen «Salz», «Der Brief», «Dolguschows Tod», «Der König» u. a. in der Zeitschrift «Lef» erschienen. Innerhalb zweier Jahre habe ich die «Reiterarmee» und die «Odessaer Geschichten» geschrieben. Und dann began wieder die Zeit der Wanderschaft, der Schweigsamkeit und der Kräftesammelns. Ich stehe jetzt vor dem Beginn einer neuen Arbeit{448}.

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