Читаем 0196951001361827419 adrian lara - midnight breed 01 полностью

Wie lange glaubte er noch so weitermachen zu können, ohne dass er die Beherrschung verlor? Oder vielmehr, wie lange würde er den Gedanken noch ertragen können, sie jemals gehen zu lassen? Sie wegzuschicken mit der Aussicht, dass sie einen anderen Partner fand?

Die Angelegenheit wurde verdammt noch mal zu kompliziert.

Er stieß einen Fluch aus, feuerte eine weitere Runde von Schüssen ab und genoss den Rückstoß des heißen Metalls und den beißenden Rauch, während die Brust der Zielfigur zerschmettert aufplatzte.

„Was meinst du?“, fragte Nikolai, und seine lebhaften Augen glitzerten. „Ein hübsches kleines Teil, nicht? Und sie spricht unfassbar leicht an.“

„Ja. Fühlt sich gut an. Gefällt mir.“ Lucan sicherte die Handfeuerwaffe und sah sie sich näher an. „Eine Beretta 92FS, umgebaut zur Vollautomatik, mit eingebautem Extramagazin? Gute Arbeit, Mann. Wirklich hübsch.“

Niko grinste. „Ich habe dir ja noch nicht mal von der Munition erzählt, die dieses kleine Biest verballert. Ich habe ein paar Kugeln mit Polykarbonat-Hohlspitze präpariert. Hab die Schrotladung aus den Polyspitzen genommen und durch Titanpuder ersetzt.“

„Das gibt eine schöne Schweinerei, wenn es in den Blutkreislauf von so einem Arschloch gelangt“, fügte Dante hinzu. Er saß auf dem Rand eines Waffenschrankes und schärfte seine Klingen. Dass er recht hatte, stand außer Frage. In alten Zeiten war die sauberste Art, einen Rogue zu töten, indem man seinen Kopf vom Körper trennte. Das funktionierte prächtig, als Schwerter noch die Waffen der Wahl waren, aber die moderne Technologie brachte neue Herausforderungen für beide Seiten.

Erst zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts hatte der Stamm entdeckt, was für eine einzigartig zerstörerische Wirkung Titan auf den Organismus eines Rogue hatte. Aufgrund einer Allergie, die durch Zellmutationen in ihrem Blut noch verstärkt wurde, reagierten Rogues auf Titan wie eine Brausetablette auf Wasser.

Niko nahm die Waffe von Lucan entgegen und streichelte sie wie eine Trophäe. „Was wir hier haben, ist ein erstklassiger Rogues-Killer.“

„Wann können wir ihn ausprobieren?“, fragte Rio.

„Wie sieht es mit heute Nacht aus?“ Tegan kam ohne einen Laut herein, aber seine Stimme durchschnitt den Raum wie das Grollen eines nahenden Unwetters.

„Sprichst du von diesem Unterschlupf, den du unten beim Hafen ausgekundschaftet hast?“, fragte Dante.

Tegan nickte. „Wahrscheinlich ein Versteck, das rund ein Dutzend Individuen beherbergt, mehr oder weniger. Ich nehme an, dass sie noch unerfahren sind, gerade erst zu Rogues geworden. Sollte keine große Sache sein, sie zu erledigen.“

„Ist eine Weile her, seit wir bei einem Angriff richtig abgeräumt haben“, sagte Rio gedehnt, und sein Lächeln war breit und erwartungsvoll. „Klingt für mich nach einer Party.“

Lucan warf den anderen einen finsteren Blick zu. „Warum zum Teufel erfahre ich jetzt erst davon?“

Tegan starrte ihn ausdruckslos an. „Du musst deinen Arbeitsrückstand aufholen, Mann. Während du dich die ganze Nacht mit deiner Frau verkrochen hast, war der Rest von uns an der Oberfläche und hat seine Arbeit erledigt.“

„Das ist ein Tiefschlag“, protestierte Rio. „Selbst für dich, Tegan.“

Lucan dachte sorgfältig über die vernichtende Kritik nach. „Nein, er hat recht. Ich hätte dort oben sein, mich um meine Arbeit kümmern sollen. Ich hatte hier noch etwas zu erledigen. Aber jetzt ist es erledigt. Das Thema ist durch.“

Tegan grinste. „Ach, wirklich? Denn ich muss dir sagen, als ich die Stammesgefährtin vor ein paar Minuten im Korridor gesehen habe, war sie ziemlich durch den Wind. Als hätte jemand dem armen Mädchen das Herz rausgerissen. Ich hatte ganz den Eindruck, sie braucht jemanden, der die Situation für sie verbessert.“

Lucan verlor die Beherrschung und brüllte los. „Was hast du zu ihr gesagt? Hast du sie angefasst? Mann, wenn du ihr etwas getan hast –“

Tegan lachte leise, ehrlich amüsiert. „Ganz ruhig, Mann. Mach mal halblang. Deine Frau geht mich nichts an.“

„Dass du das ja nicht vergisst“, knurrte Lucan und wirbelte herum, um den neugierigen Blicken der anderen Krieger zu begegnen. „Sie geht keinen von euch etwas an, ist das klar? Gabrielle Maxwell steht unter meinem persönlichen Schutz, solange sie sich in unserem Quartier befindet. Und sobald sie es verlässt, um zu den Dunklen Häfen zu gehen, geht sie mich ebenfalls nichts mehr an.“

Es dauerte einen Moment, bis er sich abgekühlt und davon Abstand genommen hatte, Tegan körperlich anzugreifen. Eines Tages würde es noch mal dazu kommen. Und Lucan konnte dem Mann nicht mal guten Gewissens ankreiden, dass er einen Groll gegen ihn hegte. Wenn Tegan ein gemeiner, seelenloser Mistkerl war, dann hatte Lucan seinen Teil dazu beigetragen, ihn dazu zu machen.

„Können wir jetzt wieder zur Sache kommen?“, knurrte er – eine Warnung für die anderen, ihn nicht noch mehr aufzuregen. „Ich brauche Fakten über diesen Unterschlupf am Hafen.“

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