Читаем 0196951001361827419 adrian lara - midnight breed 01 полностью

„Also hast du dich hier unten eingeschlossen?“ Er atmete vor Erleichterung heftig aus. Blieb allerdings noch die Tatsache, dass sie frische Verletzungen hatte. „Bist du sicher, dass du in Ordnung bist?“

Sie nickte und neigte sich in der Dunkelheit zu ihm hin.

Mit finsterem Blick griff Lucan nach ihr und strich mit seiner Hand über ihren Kopf. Sie schien seine Berührung als Einladung zu sehen und schmiegte sich in seine Arme wie ein Kind, das Trost und Wärme brauchte. Es war nicht gut, dass es sich so natürlich anfühlte, sie zu halten, und dass er das dringende Bedürfnis verspürte, ihr zu versichern, dass sie bei ihm sicher war. Dass er sie als die Seine beschützen würde.

Die Seine.

Unmöglich, erinnerte er sich selbst. Nein, mehr als unmöglich; es war absurd.

Er blickte nach unten und betrachtete schweigend das weiche Bündel in seinen Armen, diese warme, schöne Frau, die in einem köstlichen Zustand fast völliger Nacktheit um ihn geschlungen war. Sie hatte wohl keine Ahnung von der gefährlichen Welt, mit der sie es nun zu tun hatte – und am wenigsten davon, dass der Mann, der sie im Moment an sich gedrückt hielt, ein tödlicher Vampir war.

Er war der Letzte, der einer Stammesgefährtin Schutz vor Schaden anbieten konnte. Schon der leichteste Geruch nach Gabrielle führte bei ihm dazu, dass sein Hunger nach Blut gefährlich wurde. Lucan streichelte Gabrielles Hals und ihre Schulter und versuchte, ihren regelmäßig schlagenden Puls unter seinen Fingerspitzen zu ignorieren. Es war fast unmöglich für ihn, gegen die Erinnerung an das letzte Mal anzukämpfen, als er bei ihr gewesen war, und auch gegen die unermessliche Gier, sie erneut zu besitzen.

„Hmm, du fühlst dich gut an“, murmelte sie benommen gegen seine Brust, wobei ihre Stimme ein schlaftrunkenes Schnurren war, das ihm einen Hitzeschwall über den Rücken jagte. „Ist das wieder ein Traum?“

Lucan stöhnte, unfähig zu antworten. Das hier war kein Traum, und er fühlte sich kein bisschen gut. Er fühlte sich ganz und gar wie eine uralte, wilde Bestie, als sie sich noch näher an ihn schmiegte, ganz Zärtlichkeit, Vertrauen und Unschuld.

Auf der Suche nach Ablenkung gelang es ihm viel zu schnell, tatsächlich eine zu finden. Ein Blick nach oben ließ jeden Muskel in seinem Körper erneut vor Anspannung erstarren.

Sein Blick fiel auf weitere von Gabrielles Fotografien, die zum Trocknen auf einer Leine in der Dunkelkammer aufgehängt waren. Zwischen diversen anderen gab es eine Handvoll Bilder, die Gabrielle von Vampirstandorten aufgenommen hatte.

Um Himmels willen, sie besaß sogar eine Fotografie von dem Hauptquartier der Vampire. Die Aufnahme war bei Tageslicht von der Straße außerhalb des gesicherten Grundstücks gemacht worden. Das riesige, mit Schnörkeln verzierte schmiedeeiserne Tor, das die lange Auffahrt und das Hochsicherheitsgrundstück an deren Ende vor der allgemeinen Öffentlichkeit versperrte, war unverwechselbar.

Gabrielle musste direkt vor dem Grundstück gestanden haben, um dieses Bild zu machen. Wenn er von dem Sommerlaub der umstehenden Bäume ausging, konnte das Bild nicht mehr als ein paar Wochen alt sein. Sie war da gewesen, nur einige wenige hundert Meter von dem Ort entfernt, an dem er lebte.

Er hatte nie zu den Leuten gehört, die an etwas wie Schicksal glaubten, aber es schien verdammt klar zu sein, dass diese Frau so oder so seinen Weg kreuzen sollte.

Oh ja. Ihn wie eine schwarze Katze kreuzen sollte.

Sein Pech, dass nach Jahrhunderten, in denen er erfolgreich kosmischen Geschossen und unglücklichen Beziehungen ausgewichen war, diese verdrehten Schwestern Schicksal und Realität sich gleichzeitig entschieden hatten, ihn auf ihre schwarze Liste zu setzen.

„Alles in Ordnung“, sagte er zu Gabrielle, auch wenn das Ganze auf dem besten Wege war, sich rasant in etwas ganz anderes als Ordnung zu verwandeln. „Lass uns raufgehen, und du ziehst dir was an, dann reden wir.“

Bevor der Anblick ihres Körpers in diesen dünnen Fetzen aus Spitze und Satin ihn noch umbrachte.

Lucan hob Gabrielle hoch und trug sie dann aus der Dunkelkammer hinaus und die Treppe hinauf, in die Wohnetage. Als er sie so eng an sich gepresst hielt, registrierten seine scharfen Sinne die Einzelheiten der verschiedenen Wunden an ihrem Körper: blutige Schrammen an Händen und Knien, der Hinweis auf einen ziemlich heftigen Sturz.

Sie war entsetzt vor etwas – oder jemandem – weggerannt, unmittelbar bevor sie gestürzt war. Lucan brannte darauf zu wissen, wer daran schuld war, aber das konnten sie auch nachher klären. Nun war Gabrielles Wohlergehen das, was ihm vor allem am Herzen lag.

Lucan ging mit ihr durch das Wohnzimmer auf die Stufen zu, die zu ihrem Schlafzimmer hinaufführten. Er wollte ihr wirklich beim Anziehen helfen, aber als er am Badezimmer vorbeiging, drehte er im Geiste das Wasser auf. Sie beide mussten wirklich unbedingt miteinander reden, und das Ganze würde für Gabrielle etwas leichter zu verdauen sein, nachdem sie ein warmes Bad genommen hatte.

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