Читаем 0196951001361827419 adrian lara - midnight breed 01 полностью

Lucans gereizte Stimmung, die bereits sehr strapaziert war, begann sich in Wut zu verwandeln. „Drohe mir nicht, Gabrielle. Und du solltest nicht glauben, dass dir die Polizei irgendeinen Schutz bieten kann. Schon gar nicht vor der Gefahr, die dich verfolgt. Nach allem, was wir wissen, könnte das halbe Revier von Lakaien durchsetzt sein.“

Sie schüttelte den Kopf. Als sie seinem Blick standhielt, wurde sie etwas ruhiger. „Okay, diese Unterhaltung ist sowieso schräg und wird jetzt langsam ernstlich abgedreht. Ich will nichts mehr hören, verstehst du?“ Sie sprach langsam und leise mit ihm, als müsse sie einen Hund mit Schaum vor dem Maul beruhigen, der sprungbereit vor ihr kauerte und sie jederzeit angreifen konnte. „Ich werde jetzt gehen, Lucan. Bitte … folge mir nicht.“

Als sie den ersten Schritt machte, riss Lucan der Geduldsfaden. Er heftete seinen Blick hart auf ihren und sandte einen scharfen Befehl in ihr Gehirn, damit sie aufhörte, Widerstand gegen ihn zu leisten.

Gib mir deine Hand.

Jetzt sofort.

Eine Sekunde lang hörten ihre Beine auf, sich zu bewegen. Ihre Finger wurden an ihrer Seite ein wenig rastlos, dann begann sich ihr Arm langsam in seine Richtung zu heben.

Und plötzlich zerbrach seine Kontrolle über sie.

Er spürte, wie sie gewaltsam ihren Geist von ihm befreite und die Verbindung zwischen ihnen unterbrach. Die Kraft ihres Willens war wie ein Eisentor, das krachend zwischen ihnen heruntergelassen wurde. Er hätte sogar in Bestform Schwierigkeiten gehabt, es zu durchdringen.

„Was zum Teufel –“, keuchte sie und erkannte den Trick als das, was er war. „Ich habe dich gehört, gerade eben, in meinem Kopf. Mein Gott. Du hast mir das schon vorher angetan, oder?“

„Du lässt mir keine Wahl, Gabrielle.“

Er versuchte es erneut. Und spürte, wie sie sich ihm entgegenstemmte, dieses Mal verzweifelter. Ängstlicher.

Sie schlug ihren Handrücken gegen den Mund, aber konnte den Schrei, der sich ihr entrang, nicht ganz unterdrücken.

Nun taumelte sie zurück.

Drehte sich um und trat vom Gehsteig herunter.

Und rannte über die dunkle Straße, um ihm zu entkommen.

„He, Junge. Kannst du mir mal die Tür aufhalten, ja?“

Es dauerte einen Augenblick, bis der Lakai bemerkte, dass jemand mit ihm sprach. Der Anblick der Maxwell-Frau auf der Straße vor der Polizeiwache nahm seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch. Auch als er jetzt die Tür aufzog, um einen Pizzaboten hereinzulassen, der vier dampfende Pizzaschachteln trug, blieb sein Blick auf die Frau geheftet. Da stolperte sie vom Gehsteig und rannte über die Straße.

Als ob sie versuchte, jemanden abzuhängen.

Der Lakai folgte ihrer Blickrichtung zu der Stelle, wo eine große Gestalt in Schwarz stand und zusah, wie sie flüchtete. Der Mann war riesig – gut und gerne zwei Meter. Die Schultern unter seiner dunklen Lederjacke sahen aus, als gehörten sie zu einem Footballspieler. Und die bedrohliche Ausstrahlung des Kerls war über die ganze Strecke von der Straße bis zu der Stelle, an der der Lakai stand, zu spüren. Sprachlos und wie gelähmt hielt er immer noch die Tür der Wache auf, auch wenn die Pizzen längst auf dem Rezeptionstisch im Gebäude lagen.

Obwohl er noch nie einen der Vampirkrieger gesehen hatte, die sein Meister so offen verachtete, wusste der Lakai ohne jeden Zweifel, dass er genau das gerade erblickte.

Dies war seine Gelegenheit, eine Menge Punkte zu machen. Er brauchte nur seinen Meister auf die Existenz sowohl der Frau als auch des Vampirs hinzuweisen, mit dem sie vertraut schien, wenn sie nicht sogar ein wenig Angst vor ihm hatte.

Der Lakai trat ins Innere der Wache, die Handflächen feucht von der Vorfreude auf die erwartete Anerkennung. Mit gesenktem Kopf spurtete er durch die Vorhalle und verließ sich ganz auf seine gewohnte Fähigkeit, so gut wie unbemerkt herumzulaufen.

Er sah nicht, dass der Pizzatyp seinen Weg kreuzte, bis er frontal mit ihm zusammenstieß. Eine Pappschachtel stieß gegen seinen Bauch und verströmte einen Schwall knoblauchgeschwängerten Dampf, bevor sie auf das schmutzige Linoleum fiel und ihren Inhalt über die Füße des Lakaien ergoss.

„Au, Mann! Das ist meine nächste Lieferung, auf der du stehst. Guckst du nicht, wohin du unterwegs bist, Mensch?“

Er entschuldigte sich nicht und blieb nicht einmal stehen, um den fettigen Käse und die Peperoni von seinem Schuh zu kicken. Der Lakai schob die Hand in die Tasche seiner Khakihose, wo er sein Handy fand, und suchte nach einem ungestörten Ort, um seinen wichtigen Anruf zu tätigen.

„Warte eine Sekunde, Sportsfreund.“

Es war der alternde, allmählich kahl werdende Wachtmeister, der müßig in der Vorhalle herumstand und plötzlich laut hinter ihm herbrüllte. Für seine, wie er prahlerisch jedem auf die Nase band, letzten Stunden im Dienst hatte sich Carrigan in seine Uniform gezwängt und schlug die Zeit tot, indem er die Rezeptionistin in der Vorhalle vollschwatzte.

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