Читаем 1904-1924 Маленькие рассказы (Сборник) полностью

Ist es ein Mann, der "uberz"ahlig ist, so will er nichts anderes, als eben, obwohl er nicht in dieses Haus geh"ort, doch mit ausgehoben werden. Auch das ist ja v"ollig aussichtslos, niemals ist ein solcher "Uberz"ahliger ausgehoben worden und niemals wird etwas Derartiges geschehn.)

22. DIE PR"UFUNG

Ich bin ein Diener, aber es ist keine Arbeit f"ur mich da. Ich bin "angstlich und dr"ange mich nicht vor, ja ich dr"ange mich nicht einmal in eine Reihe mit den andern, aber das ist nur die eine Ursache meines Nichtbesch"aftigtseins, es ist auch m"oglich, dass es mit meinem Nichtbesch"aftigtsein "uberhaupt nichts zu tun hat, die Hauptsache ist jedenfalls, dass ich nicht zum Dienst gerufen werde, andere sind gerufen worden und haben sich nicht mehr darum beworben als ich, ja haben vielleicht nicht einmal den Wunsch gehabt, gerufen zu werden, w"ahrend ich ihn wenigstens manchmal sehr stark habe.

So liege ich also auf der Pritsche in der Gesindestube, schaue zu den Balken auf der Decke hinauf, schlafe ein, wache auf und schlafe schon wieder ein. Manchmal gehe ich hin"uber ins Wirtshaus, wo ein saures Bier ausgeschenkt wird, manchmal habe ich schon vor Widerwillen ein Glas davon ausgesch"uttet, dann aber trinke ich es wieder. Ich sitze gern dort, weil ich hinter dem geschlossenen kleinen Fenster, ohne von irgendjemandem entdeckt werden zu k"onnen, zu den Fenstern unseres Hauses hin"ubersehen kann. Man sieht ja dort nicht viel, hier gegen die Strasse zu liegen, glaube ich, nur die Fenster der Korridore und "uberdies nicht jener Korridore, die zu den Wohnungen der Herrschaft f"uhren. Es ist m"oglich, dass ich mich aber auch irre, irgendjemand hat es einmal, ohne dass ich ihn gefragt h"atte, behauptet und der allgemeine Eindruck dieser Hausfront best"atigt das. Selten nur werden die Fenster ge"offnet, und wenn es geschieht, tut es ein Diener und lehnt sich dann wohl auch an die Br"ustung, um ein Weilchen hinunterzusehn. Es sind also Korridore, wo er nicht "uberrascht werden kann. "Ubrigens kenne ich diese Diener nicht, die st"andig oben besch"aftigten Diener schlafen anderswo, nicht in meiner Stube.

Einmal, als ich ins Wirtshaus kam, sass auf meinem Beobachtungsplatz schon ein Gast. Ich wagte nicht genau hinzusehn und wollte mich gleich in der T"ur wieder umdrehn und weggehn. Aber der Gast rief mich zu sich, und es zeigte sich, dass er auch ein Diener war, den ich schon einmal irgendwo gesehn hatte, ohne aber bisher mit ihm gesprochen zu haben.

»Warum willst du fortlaufen? Setz dich her und trink! Ich zahl's.« So setzte ich mich also. Er fragte mich einiges, aber ich konnte es nicht beantworten, ja ich verstand nicht einmal die Fragen. Ich sagte deshalb: »Vielleicht reut es dich jetzt, dass du mich eingeladen hast, dann gehe ich«, und ich wollte schon aufstehn. Aber er langte mit seiner Hand "uber den Tisch her"uber und dr"uckte mich nieder: »Bleib«, sagte er, »das war ja nur eine Pr"ufung. Wer die Fragen nicht beantwortet, hat die Pr"ufung bestanden.«

23. DER GEIER

Es war ein Geier, der hackte in meine F"usse. Stiefel und Str"umpfe hatte er schon aufgerissen, nun hackte er schon in die F"usse selbst. Immer schlug er zu, flog dann unruhig mehrmals um mich und setzte dann die Arbeit fort. Es kam ein Herr vor"uber, sah ein Weilchen zu und fragte dann, warum ich den Geier dulde. »Ich bin ja wehrlos«, sagte ich, »er kam und fing zu hacken an, da wollte ich ihn nat"urlich wegtreiben, versuchte ihn sogar zu w"urgen, aber ein solches Tier hat grosse Kr"afte, auch wollte er mir schon ins Gesicht springen, da opferte ich lieber die F"usse. Nun sind sie schon fast zerrissen.« »Dass Sie sich so qu"alen lassen«, sagte der Herr, »ein Schuss und der Geier ist erledigt.« »Ist das so?« fragte ich, »und wollen Sie das besorgen?« »Gern«, sagte der Herr, »ich muss nur nach Hause gehn und mein Gewehr holen. K"onnen Sie noch eine halbe Stunde warten?« »Das weiss ich nicht«, sagte ich und stand eine Weile starr vor Schmerz, dann sagte ich: »Bitte, versuchen Sie es f"ur jeden Fall.« »Gut«, sagte der Herr, »ich werde mich beeilen.« Der Geier hatte w"ahrend des Gespr"aches ruhig zugeh"ort und die Blicke zwischen mir und dem Herrn wandern lassen. Jetzt sah ich, dass er alles verstanden hatte, er flog auf, weit beugte er sich zur"uck, um genug Schwung zu bekommen und stiess dann wie ein Speerwerfer den Schnabel durch meinen Mund tief in mich. Zur"uckfallend f"uhlte ich befreit, wie er in meinem alle Tiefen f"ullenden, alle Ufer "uberfliessenden Blut unrettbar ertrank.

24. DER STEUERMANN

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