Читаем 1924 Голодарь (сборник) полностью

Auch liegt ja, wenn man will, eine gewisse Verantwortung auf mir, denn so fremd mir die kleine Frau auch ist, und so sehr die einzige Beziehung, die zwischen uns besteht, der "Arger ist, den ich ihr bereite, oder vielmehr der "Arger, den sie sich von mir bereiten l"asst, d"urfte es mir doch nicht gleichg"ultig sein, wie sie sichtbar unter diesem "Arger auch k"orperlich leidet. Es kommen hie und da, sich mehrend in letzter Zeit, Nachrichten zu mir, dass sie wieder einmal am Morgen bleich, "ubern"achtig, von Kopfschmerzen gequ"alt und fast arbeitsunf"ahig gewesen sei; sie macht damit ihren Angeh"origen Sorgen, man r"at hin und her nach den Ursachen ihres Zustandes und hat sie bisher noch nicht gefunden. Ich allein kenne sie, es ist der alte und immer neue "Arger. Nun teile ich freilich die Sorgen ihrer Angeh"origen nicht; sie ist stark und z"ah; wer sich so zu "argern vermag, vermag wahrscheinlich auch die Folgen des "Argers zu "uberwinden; ich habe sogar den Verdacht, dass sie sich – wenigstens zum Teil – nur leidend stellt, um auf diese Weise den Verdacht der Welt auf mich hinzulenken. Offen zu sagen, wie ich sie durch mein Dasein qu"ale, ist sie zu stolz; an andere meinetwegen zu appellieren, w"urde sie als eine Herabw"urdigung ihrer selbst empfinden; nur aus Widerwillen, aus einem nicht aufh"orenden, ewig sie antreibenden Widerwillen besch"aftigt sie sich mit mir; diese unreine Sache auch noch vor der "Offentlichkeit zu besprechen, das w"are f"ur ihre Scham zu viel. Aber es ist doch auch zu viel, von der Sache ganz zu schweigen, unter deren unaufh"orlichem Druck sie steht. Und so versucht sie in ihrer Frauenschlauheit einen Mittelweg; schweigend, nur durch die "aussern Zeichen eines geheimen Leides will sie die Angelegenheit vor das Gericht der "Offentlichkeit bringen. Vielleicht hofft sie sogar, dass, wenn die "Offentlichkeit einmal ihren vollen Blick auf mich richtet, ein allgemeiner "offentlicher "Arger gegen mich entstehen und mit seinen grossen Machtmitteln mich bis zur vollst"andigen Endg"ultigkeit viel kr"aftiger und schneller richten wird, als es ihr verh"altnism"assig doch schwacher privater "Arger imstande ist; dann aber wird sie sich zur"uckziehen, aufatmen und mir den R"ucken kehren. Nun, sollten dies wirklich ihre Hoffnungen sein, so t"auscht sie sich. Die "Offentlichkeit wird nicht ihre Rolle "ubernehmen; die "Offentlichkeit wird niemals so unendlich viel an mir auszusetzen haben, auch wenn sie mich unter ihre st"arkste Lupe nimmt. Ich bin kein so unn"utzer Mensch, wie sie glaubt; ich will mich nicht r"uhmen und besonders nicht in diesem Zusammenhang; wenn ich aber auch nicht durch besondere Brauchbarkeit ausgezeichnet sein sollte, werde ich doch auch gewiss nicht gegenteilig auffallen; nur f"ur sie, f"ur ihre fast weissstrahlenden Augen bin ich so, niemanden andern wird sie davon "uberzeugen k"onnen. Also k"onnte ich in dieser Hinsicht v"ollig beruhigt sein? Nein, doch nicht; denn wenn es wirklich bekannt wird, dass ich sie geradezu krank mache durch mein Benehmen, und einige Aufpasser, eben die fleissigsten Nachrichten-"Uberbringer, sind schon nahe daran, es zu durchschauen oder sie stellen sich wenigstens so, als durchschauten sie es, und es kommt die Welt und wird mir die Frage stellen, warum ich denn die arme kleine Frau durch meine Unverbesserlichkeit qu"ale und ob ich sie etwa bis in den Tod zu treiben beabsichtige und wann ich endlich die Vernunft und das einfache menschliche Mitgef"uhl haben werde, damit aufzuh"oren – wenn mich die Welt so fragen wird, es wird schwer sein, ihr zu antworten. Soll ich dann eingestehn, dass ich an jene Krankheitszeichen nicht sehr glaube und soll ich damit den unangenehmen Eindruck hervorrufen, dass ich, um von einer Schuld loszukommen, andere beschuldige und gar in so unfeiner Weise? Und k"onnte ich etwa gar offen sagen, dass ich, selbst wenn ich an ein wirkliches Kranksein glaubte, nicht das geringste Mitgef"uhl h"atte, da mir ja die Frau v"ollig fremd ist und die Beziehung, die zwischen uns besteht, nur von ihr hergestellt ist und nur von ihrer Seite aus besteht. Ich will nicht sagen, dass man mir nicht glauben w"urde; man w"urde mir vielmehr weder glauben noch nicht glauben; man k"ame gar nicht so weit, dass davon die Rede sein k"onnte; man w"urde lediglich die Antwort registrieren, die ich hinsichtlich einer schwachen, kranken Frau gegeben habe, und das w"are wenig g"unstig f"ur mich. Hier wie bei jeder andern Antwort wird mir eben hartn"ackig in die Quere kommen die Unf"ahigkeit der Welt, in einem Fall wie diesem den Verdacht einer Liebesbeziehung nicht aufkommen zu lassen, trotzdem es bis zur "aussersten Deutlichkeit zutage liegt, dass eine solche Beziehung nicht besteht und dass, wenn sie bestehen w"urde, sie eher noch von mir ausginge, der ich tats"achlich die kleine Frau in der Schlagkraft ihres Urteils und der Unerm"udlichkeit ihrer Folgerungen immerhin zu bewundern f"ahig w"are, wenn ich nicht eben durch ihre Vorz"uge immerfort gestraft w"urde. Bei ihr aber ist jedenfalls keine Spur einer freundlichen Beziehung zu mir vorhanden; darin ist sie aufrichtig und wahr; darauf ruht meine letzte Hoffnung; nicht einmal, wenn es in ihren Kriegsplan passen w"urde, an eine solche Beziehung zu mir glauben zu machen, w"urde sie sich soweit vergessen, etwas derartiges zu tun. Aber die in dieser Richtung v"ollig stumpfe "Offentlichkeit wird bei ihrer Meinung bleiben und immer gegen mich entscheiden.

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