Читаем 220 Tage im Weltraumschiff полностью

Der Mars ist ein kleiner Planet. Sein Durchmesser ist halb so groß wie der der Erde. Infolge seiner geringen Schwerkraft ist die Atmosphäre des Planeten sehr dünn und weist eine ähnliche Dichte auf wie die Luft an der Grenze der Erdatmosphäre. Der Mars ist anderthalbmal so weit von der Sonne entfernt wie die Erde und empfängt bedeutend weniger Wärme und Energie. Infolge der großen Ent fernung von der Sonne ist die Bahn des Mars bedeutend länger als die der Erde, auch bewegt sich der Planet selbst langsamer. Zu einer vollen Umdrehung braucht er 687 Erdtage. Da aber die Achse des Mars fast in demselben Winkel geneigt ist wie die Erdachse, vollzieht sich auf ihm der gleiche Wechsel der Jahreszeiten wie auf der Erde, nur dauern diese daselbst doppelt so lange. Tag und Nacht wechseln genauso wie auf der Erde und fast in den gleichen Zeiträumen. Eine volle Umdrehung des Mars um seine Achse dauert nur siebenunddreißigeinhalb Minuten länger als eine Erdumdrehung.

Der Mars war — solange Kamows Weltraumschiff noch nicht den Planeten Venus besucht hatte — der einzige Himmelskörper, auf dem die Astronomen Leben vermuteten. Die jahreszeitlich bedingten Veränderungen der Farbe einiger Teile des Planeten erinnerten stark an die entsprechende Verfärbung der Pflanzen auf der Erde im Frühling und im Herbst. Die Existenz von Leben auf dem Mars blieb umstritten, und eben weil diese Frage bei den Erdbewohnern großes Interesse hervorrief, war das Ziel der ersten kosmischen Reise der rätselhafte Planet.

Die Besatzung des Raumschiffes fand nun das Problem der „Kanäle“ sehr zuungunsten derer gelöst, die sich für ihre künstliche Entstehung ausgesprochen hatten. Und mehr noch: Selbst die Existenz langer gerader Linien auf dem Mars, die scheinbar eine gewisse Ordnung in ihrer Anlage aufzeigten, erwies sich als eine Sinnestäuschung, die, wie Paitschadse sagte, durch die Entfernung hervorgerufen wurde.

* * *

Am 29. Dezember brach auf dem Längengrad des Mars, auf dem das sowjetische Weltraumschiff gelandet war, der Morgen an; fast halb so groß wie auf der Erde, stieg die Sonne langsam am dunkelblauen, violett getönten Himmel auf, an dem die größeren Sterne immer noch weiterleuchteten. Über die Seen, die in großer Zahl im Umkreis verstreut lagen, lief eine leichte Bewegung: Das Eis, das in der Nacht ihre Oberfläche bedeckt hatte, taute, und zwar schnell. Dann wurde der Wasserspiegel wieder unbeweglich. Die Pflanzen entfalteten ihre Blätter und wandten sie der Sonne zu.

Merkwürdig wirkten diese Pflanzen mit ihrer blaugrauen und tiefblauen Färbung auf das irdische Auge. Nicht mehr als hundert bis hundertdreißig Zentimeter hoch, waren die dicken Stengel kerzengerade gewachsen wie junge Tannen.

Von ihnen setzten sich, unten spärlich und oben dicht, bis zu einem Meter lange, schmale Blätter mit scharfgezackten Rändern ab. Sie waren fest und biegsam, in der Mitte hellgrau mit einem Stich ins Blaue, an den Rändern tiefblau.

Bei Einbruch der Nacht falteten sie sich zusammen wie Schmetterlingsflügel.

Die Sonne stieg höher; ihre Strahlen glitten als grelle Lichtflecke über den schneeweißen Rumpf des Weltraumschiffes, das dicht am Ufer eines Sees lag. Die zwei Meter hohen Räder des Schiffes hatten sich tief in den Sandboden eingegraben. Seine Tragflächen warfen dunkle Schatten.

Gleich daneben, in unmittelbarer Nähe des Wassers, stand ein niedriges, ebenfalls weißes Raumfahrzeug, das im Vergleich zu dem riesigen Schiffsleib winzig aussah. Auf allen vier Seiten hatte es lange, schmale Fenster.

Aus dem Dickicht sprang ein kleines zottiges Tier hervor. Seine Größe, die ruckartigen Bewegungen und die langen Ohren erinnerten an einen Hasen. Das langhaarige blaugraue Fell des Tieres paßte sich der Farbe der Pflanzen gut an. Seine großen runden, schwarzsamtenen Augen standen dicht beieinander. In weiten Sätzen erreichte das Tierchen den Sandstreifen am Ufer des Sees, wo es sich plötzlich auf die Hinterpfoten setzte. Aus den Sträuchern sprangen noch zwei „Häschen“ und gesellten sich dem ersten zu.

Da schnappte eine unsichtbare Feder, am Schiffskörper öffnete sich mit leichtem metallischem Klang eine schwere Schiebetür, und ein Mensch kam zum Vorschein, bekleidet mit pelzledernem Overall und einem Heim auf dem Kopf.

Eine Metalleiter rasselte zu Boden.

Die Tiere hoppelten davon und verschwanden im Dickicht. Der Mensch, der sie aufgescheucht hatte, sprang, ohne die Leiter zu benutzen, aus zwei Meter Höhe leicht auf den Boden. Nach ihm trat ein zweiter in die Türöffnung, genauso gekleidet wie der erste.

„Diese Tiere“, sagte er, „sind nicht vor uns erschrocken, sondern vor dem Lärm. Sie haben noch nie einen Menschen gesehen, weshalb sollten sie ihn fürchten? Aber die Färbung ihres Fells ähnelt der Farbe der Pflanzen, zwischen denen sie leben. Demnach muß es auf dem Mars Wesen geben, die Jagd auf sie machen und vor denen sie sich verbergen Anders kann sich die Schutzfarbe nicht herausgebildet haben.“

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